Hühnerauge: Mit diesen fünf Hausmitteln ist der drückende Schmerz Geschichte

Schmerzende Druckstellen können für Betroffene nicht nur lästig, sondern auch sehr unangenehm werden. Wie Sie die sogenannten Hühneraugen sanft entfernen können, erfahren Sie hier.
Wer kennt es nicht? Die Schuhe sahen im Laden so gut aus, dass man sie mitnehmen muss. Doch schon beim ersten Tragen drücken Sie, führen zu Blasenbildung oder gar zu Schmerzen. Ist der Schuh zu eng oder gibt das Material nicht nach, wird es unangenehm. Wer zudem auf Dauer unbequeme Schuhe trägt, der riskiert nicht nur Druckstellen, sondern auch langfristig sogenannte Hühneraugen.
Hühnerauge: Wenn der Schuh drückt
Das weiß auch Jana Kortleben, Podologin aus Erfurt: "Falsch sitzende Schuhe zählen neben Fußfehlstellungen zu den häufigsten Ursachen von Hühneraugen", erklärt sie gegenüber der Apotheken Umschau. "Sind die Schuhe schuld, tauchen Hühneraugen meist an den Zehen auf."
So treten sie meist zwischen dem vierten und fünften oder aber auch auf der Oberseite des zweiten Zehs auf. Aber wie Kortleben berichtet, können auch Fehlstellungen wie ein Spreizfuß an der Sohle oder am Ballen sowie ein Hallux valgus am großen Zeh dort die Bildung eines Hühnerauges begünstigen.
Der Grund dafür: Durch den ständigen Druck - zum Beispiel durch einen Schuh, der über mehrere Stunden am Tag auf ein-und dieselbe Stelle am Fuß drückt -, kommt es zu einer verdickten Hornschicht. Schließlich will sich die Haut gegen den anhaltenden Schmerz schützen.
Langfristig gesehen, kann zu enges Schuhwerk schließlich zu einer weiteren Verhornung führen, der sich dann wie ein Dorn in die Tiefe schiebt. Erreicht dieser die tiefer liegende Lederhaut, können dort Nervenstränge überreizt werden. Die Folge sind dann die von Betroffenen empfundenen, starken Schmerzen.
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Hühnerauge entfernen: So gehen Sie vor
Was aber tun, wenn sich bereits ein Hühnerauge gebildet hat? Dann sollten Sie diese drei Schritte beherzigen:
1. Ursache herausfinden und beheben
2. Verhornung sanft entfernen
3. Fußstelle entlasten
Generell gilt: Sobald Sie ein Hühnerauge haben, sollten Sie den betreffenden Schuh für einige Zeit im Schrank stehen lassen und lieber auf bequemes, gut sitzendes Schuhwerk wie Sandalen & Co. ausweichen.
Falls allerdings eine bereits vorhandene Fußfehlstellung vorliegt, sollten Sie sich von einem Orthopäden beraten lassen. Dieser wird Ihnen entsprechende Einlagen vorschlagen, die für Sie individuell angefertigt werden. Manchmal lohnt sich sogar ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Fehlstellung korrigiert wird.
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Diese Hausmittel helfen gegen lästige Hühneraugen
Um die verhornte Haut loszuwerden, können Sie auf altbewährte Hausmittel zurückgreifen.
- Bimsstein: Diesen können Sie in jeder Drogerie oder Apotheke erwerben und Verhornungen sanft abtragen. Hierzu setzen Sie den Bimsstein (oder alternativ eine Hornhautfeile) an der betreffenden Stelle am Fuß an und schaben die verdickte Haut vorsichtig ab. Doch hier müssen Sie Disziplin zeigen - schließlich kann es einige Wochen dauern, bis alle Verhornungen beseitigt sind. Nach der Benutzung sollten Sie Ihre Füße stets mit einer rückfettenden, Urea-haltigen Fußcreme einschmieren, damit die Haut schön geschmeidig wird. Eine spezielle Anti-Hornhautcreme kann den Prozess der Hornhautreduzierung sogar noch beschleunigen.
- Hühneraugen-Pflaster: Diese speziellen Pflaster enthalten oftmals Wirkstoffe wie zum Beispiel Salizylsäure. Diese weichen bzw. lösen die (Horn-)Haut auf. Dazu kleben Sie das Pflaster auf das Hühnerauge und lassen es für einige Tage drauf. Doch Vorsicht: Achten Sie darauf, dass das Pflaster nicht verrutscht. Schließlich sollen die Substanzen im Pflaster nur die verhornte Stelle aufweichen und nicht gesunde Bereiche angreifen, warnt Podologin Kortleben. Diese könnten sich im schlimmsten Falle gar entzünden. Anschließend nehmen Sie es wieder ab und entfernen die aufgeweichte Haut vorsichtig mit einem Bimsstein oder einer Feile. Allerdings müssen Sie den Vorgang hier ebenfalls mehrmals wiederholen, bis die Hornhaut ganz weg ist.
- Fußbad: Baden Sie Ihre Füße für mehrere Minuten in warmem Wasser, weicht das ebenfalls die Haut auf. Reichern Sie das Bad noch mit Kernseife oder Teebaumöl an, beschleunigt das zusätzlich den Vorgang. Ein Bimsstein tut dann wieder sein Übriges.
- Propolistinktur: Tragen Sie das Mittel auf das Hühnerauge auf und lassen es für einige Stunden einwirken. Die Folge: Die verhornte Haut wird wieder weich und lässt sich dann leichter abtragen.
- Aspirin: Es klingt sicherlich für manchen seltsam, Kopfschmerztabletten gegen Hühneraugen zu verwenden. Allerdings gehört noch mehr dazu: So zerkleinern Sie fünf Aspirin-Tabletten in einem Mörser, fügen einen halben Teelöffel Zitronensaft sowie einen Teelöffel Wasser hinzu und vermischen alles zu einer Paste. Diese reiben Sie dann auf das Hühnerauge. Anschließend wickeln Sie ein warmes Handtuch um den Fuß. Lassen Sie die Mixtur für 15 Minuten einwirken. Danach ist die Haut über dem Hühnerauge ebenfalls aufgeweicht und Sie können sie vorsichtig entfernen.
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Generell sollten Sie neben bequemem Schuhwerk darauf achten, den Bereich zu entlasten. Das können meist schon einfache Pflaster bewerkstelligen, die innendrin eine Wattierung aufweisen. "Es verteilt den Druck großflächiger und entlastet damit", so Kortleben. Auch Silikon-oder Schaumstoffstücke (aus dem Sanitätshaus) können helfen - diese werden sogar passend für Sie vor Ort zurechtgeschnitten. Von Druckschutzringen rät die Expertin allerdings ab: "Hier wird der Druck unter Umständen falsch verteilt, was ein neues Hühnerauge begünstigt."
Doch Vorsicht: Versuchen Sie nie, selbst Hand an das Hühnerauge zu legen oder es gar mit spitzen Gegenständen eigenhändig wegzuschaben. Ansonsten kann die Haut verletzt werden und Infektionen drohen. Wenn das Hühnerauge trotz aller Bemühungen nicht weggehen sollte oder besonders schmerzhaft ist oder Sie Diabetiker sind, sollten Sie besser einen Hautarzt aufsuchen und es von ihm behandeln lassen.
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jp