Hühneraugen erkennen und behandeln: Was Sie selbst tun können und wann Sie zum Arzt sollten
Hühneraugen treten meistens an den Füßen auf und sind mehr als ein kosmetisches Problem. Weil sie schmerzhaft sind. Deswegen ist es wichtig, sie rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Wo drückt der Schuh? An dem Spruch ist auch im direkten Sinne etwas dran. Enge, unbequeme Schuhe können unangenehme Druckstellen verursachen. Wer dies ignoriert, riskiert ein Hühnerauge. Dieses siedelt sich genau dort an, wo der Schuh drückt: an der Fußsohle, der Ferse oder sogar zwischen den Zehen. Unbehandelt können Hühneraugen sehr schmerzhaft werden. In manchen Fällen müssen Sie sogar zum Arzt, um sie entfernen zu lassen.
Was Hühneraugen sind und wie Sie sie erkennen
Ein Hühnerauge, von Fachleuten als Clavus bezeichnet, entsteht aus einer durch den permanenten Druck verdickten Hornschicht. Lässt der Druck nicht nach, bildet sich zuerst eine Schwiele, danach kann sich ein lästiges Hühnerauge entwickeln.

Ein Hühnerauge erkennen Sie zum einen an den schmerzhaften Symptomen, zum anderen visuell an seiner hervorstehenden, festen Form und gelblich-beigen Farbe. Seinen Namen hat das Hühnerauge nicht umsonst bekommen: Die runde, warzenartige Verhornung hat in der Mitte einen gut erkennbaren, glasigen Kern, der in der Tat an ein Vogelauge erinnert. Dieser Dorn ist hart und meistens besonders schmerzhaft, weil er in die Unterhaut sticht, was bei jedem Schritt wehtut. Dieser glasige Kern ist übrigens die Besonderheit, die ein Hühnerauge von anderen Verhornungen und Warzen unterscheidet.
Bildet sich ein Hühnerauge zwischen den Zehen, ist es oft heller: Durch das feuchte Milieu im Zehenzwischenraum quillt die Hornhaut auf, wird dadurch weißlich und weicher als an anderen Fussstellen.
Hühnerauge entdeckt? Das können Sie sofort tun
Wenn Sie ein Hühnerauge erkannt haben und es selbst behandeln möchten, sollten Sie rasch handeln. Dann kann sich das Hühnerauge von allein zurückbilden. Versuchen Sie Folgendes:
- Entlasten Sie sofort die Druckstelle.
- Sortieren Sie zu enge, unbequeme Schuhe aus und verzichten Sie auf hohe Absätze. Tragen Sie stattdessen ausreichend weite, komfortable Schuhe.
- Auch spezielle ringförmige Polstern zum Aufkleben helfen Ihnen, die Druckstellen zu entlasten.
- Selbstverständlich können Sie sich auch Hilfe und Rat vom Arzt holen.
Wer achtsam mit seinem Körper umgeht, beugt dank dieser Maßnahmen Hühneraugen vor.
Hühneraugen behandeln: Hausmittel oder professionelle Hilfe?
Möchten Sie die Sache selbst in die Hand nehmen, müssen Sie geduldig sein.
- Versuchen Sie, das Hühnerauge sanft aufzuweichen, um es dann mechanisch zu entfernen. Das geht mit regelmäßigen Fußbädern, etwa mit Kernseife, Natron oder Propolis (Bienenharz), gut. Danach entfernen Sie das aufgeweichte Gewebe – nach und nach und vorsichtig – mit einem Bimsstein. Aber Achtung: Verzichten Sie beim Entfernen auf scharfe Gegenstände wie Messer oder Rasierklinge, um eine ernsthafte Verletzung zu verhindern.
- In den Drogeriemärkten und Apotheken bekommen Sie außerdem spezielle Cremes oder Hühneraugen-Pflaster mit Salicylsäure, um die überschüssige Hornschicht abzulösen.
- Wenn ein Pflaster an bestimmten Stellen schlecht hält, tragen Sie mehrmals täglich Tinkturen und Cremes mit Keratolytika auf: einem Wirkstoff, der die Hornschicht löst.
In manchen Fällen, beispielsweise bei Fußfehlstellungen oder Gelenkerkrankungen, können orthopädische Einlagen die betroffenen Hautpartien entlasten und so die Rückbildung von Hühneraugen begünstigen. Hierfür sollten Sie sich aber von einem Facharzt beraten lassen.
Wann Sie mit Hühneraugen zum Arzt gehen sollten
In besonders hartnäckigen Fällen bleibt Ihnen leider nichts anderes übrig, als sich an einen Arzt Ihres Vertrauens zu wenden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, um welche Art Verhornung es sich handelt, konsultieren Sie Ihren Hausarzt. Er stellt die Diagnose und überweist Sie ggf. zu einem Spezialisten: einem Dermatologen oder Podologen (Praxis für medizinische Fußpflege) beispielsweise.
Einen ärztlichen Rat zu holen, ist vor allem sinnvoll, wenn das Problem mit den Hühneraugen regelmäßig auftritt. Es könnte nämlich an einer Körperfehlstellung liegen, die ein Profi diagnostizieren kann.
Vor allem Menschen, die ein erhöhtes Verletzungsrisiko (beispielsweise Diabetes-Erkrankte) und Probleme mit der Wundheilung haben (beispielsweise diejenigen, die blutverdünnende Medikamente nehmen), sollten Hühneraugen von einem Spezialisten behandeln lassen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.