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Impfung statt Chemo: Sind wir bald alle gegen Krebs immun?

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Von: Jasmin Farah

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Der Impfstoff soll das körpereigene Immunsystem aktivieren und stärken.
Der Impfstoff soll das körpereigene Immunsystem aktivieren und stärken. © dpa / picture alliance / Christoph Schmidt

Es wäre eine Revolution in der Krebsforschung: Neue Studien haben ergeben, dass ein Impfstoff sichtbare Erfolge gegen Krebszellen gezeigt hat.

Chemotherapien sind für Betroffene sehr anstrengend: Die Bestrahlung in teils mehreren Sitzungen verlangen ihnen viel ab – ganz zu schweigen von den unangenehmen Nebenwirkungen, wie Haarausfall oder Übelkeit etc. Darum forschen Krebs-Wissenschaftler seit Jahren an alternativen Behandlungsmöglichkeiten. So auch an diversen Impfstoffen, die Krebserkrankten gespritzt werden sollen.

Haben Forscher einen Impfstoff gegen Krebs gefunden?

Mit riesigem Erfolg. Kürzlich haben zwei Forscher der Stanford University Bahnbrechendes geschafft: Sie haben Mäuse einen speziellen Impfstoff verabreicht, der in 97 (!) Prozent der Fälle gewirkt hat.

Zwar könne der Wirkstoff nicht immun gegen Krebsleiden machen, aber zumindest dafür sorgen, dass das Immunsystem angekurbelt wird. So ist es gegen Krebszellen besser gewappnet. Allerdings gilt das nur für Krebserkrankungen des blutbildenden Systems.

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Weniger Nebenwirkungen als eine Chemotherapie

Daher wollen die Forscher ihre Ergebnisse nun auch in Studien an Patienten mit Lymphdrüsenkrebs testen. Diese sollen zweimal am Tag eine Impfung erhalten, zusätzlich zu einer leichten Bestrahlung. Und das Beste daran: Betroffene sollen kaum Nebenwirkungen verspüren.

So versichern Studienautor Dr. Ronald Levy und sein Kollege, dass einzig ein leichtes Fieber oder Muskelkater an der Injektionsstelle auftreten können. Ihren Bericht haben sie nun im Fachmagazin Science Translational Medicine veröffentlicht.

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Impfung gegen Krebs hilft nur bereits Erkrankten

Prof. Hans-Georg Rammensee, Leiter der Abteilung Immunologie an der Universität Tübingen, ist ebenfalls von der neuen Behandlungsmethode überzeugt. Allerdings stellt er klar, dass eine Impfung eine Krebserkrankung nicht verhindern kann. Stattdessen ist es eine Therapiemaßnahme, die die Genesung eines bereits Erkrankten fördern soll. "Diese Impfungen sollen Patienten nicht vorbeugend wie etwa bei einer Grippe bekommen", sagt er. "Es sind therapeutische Impfungen, die verabreicht werden, wenn ein Mensch bereits erkrankt ist", schließt er gegenüber der Bild.

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jp

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