Kaffee und hoher Blutdruck: Studie belegt, vier Tassen Koffein schaden nicht
Kaffee macht viele wach, kann aber den Blutdruck steigen lassen – nicht unbedingt. Kaffee ist in bestimmten Mengen sogar gut fürs Herz, laut Kardiologen.
Ist Kaffee bei Bluthochdruck erlaubt? Wenn ja, ab viel Kaffee pro Tag wird es ungesund? Laut der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA solllten nicht mehr als 200 Milligramm Koffein auf einmal und maximal 400 Milligramm über den Tag verteilt aufgenommen werden. Doch gilt dies auch für Menschen mit Bluthochdruck? Schließlich ist Bluthochdruck der Hauptrisikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Doch Kardiologen geben Grund zur Entwarnung. Laut Deutsche Herzstiftung können sich ca. drei Tassen Kaffee pro Tag sogar positiv auf die Herzfunktion auswirken.
Kaffee bei Bluthochdruck: Vier Tassen Koffein-Genuss sind unproblematisch

Koffein ist ein Pflanzenstoff und kann nicht nur beim Abnehmen helfen, sondern regt auch das Herz und den Stoffwechsel an. Genau wie Schwarztee oder grüner Tee, kann auch Kaffee bei manchen Menschen nach dem Trinken zu einer kurzfristigen Blutdruckerhöhung um ca. zehn bis 20 mmHg führen. mmHg steht für Millimeter Quecksilbersäule und ist die Einheit, mit der individueller Blutdruck bei der Messung angezeigt wird. Grundsätzlich ist festzuhalten, dass Kaffee nicht in jedem Körper gleich wirkt, das aufgenommene Koffein als Wachmacher kann seine Wirkung im Körper unterschiedlich zeigen. Die Reaktionen auf Koffein können von Person zu Person stark variieren. Manche Menschen reagieren sogar mit Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Kopfschmerzen sowie Unwohlsein und Magenbeschwerden auf Kaffee bzw. Koffein, wie es die Deutsche Herzstiftung berichtet.
Koffein ist nämlich prinzipiell nicht ungefährlich, wie die Deutsche Herzstiftung weiter betont. Die Dosis macht sozusagen das Gift. Ab 1,2 Gramm innerhalb kurzer Zeit können Nebenwirkungen wie Angst, Unruhe, Nervosität, Gereiztheit oder Schlaflosigkeit auftreten. 10-14 Gramm Koffein wären tödlich.
Kaffee bei Bluthochdruck: Genereller Kaffeeverzicht bei Bluthochdruck nicht erforderlich
Laut Deutsche Herzstiftung erleiden Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Bluthochdruck keinen gesundheitlichen Schaden, wenn sie Kaffee trinken. Nach derzeitigem Wissensstand berichten Kardiologen, dass Bluthochdruck-Patienten ca. vier Tassen Kaffee über den Tag verteilt mit maximal 400 Milligramm Koffein zu nehmen können. Wichtig zu wissen ist dabei nur: Wer nur gelegentlich Kaffee trinkt, muss eher mit einem Blutdruckanstieg rechnen als Menschen, die regelmäßig Kaffee trinken.
Der Grund ist der Gewöhnungseffekt. Bei häufigerem Kaffee- oder Teekonsum ist der Körper an die Koffein-Zufuhr eher gewöhnt. Nach ein bis zwei Wochen regelmäßigem Kaffeekonsum zeigt sich ein Blutdruckanstieg dann schon weniger ausgeprägt. Die weitverbreitete Annahme, dass Kaffee generell für Menschen mit Bluthochdruck schlecht ist und den Blutdruck noch weiter in die Höhe treibt, können Mediziner nicht bestätigen. Es sind andere Umstände, die hohen Blutdruck verursachen können. Kaffee schadet Bluthochdruck-Patienten tatsächlich nicht, wie auch eine Studie zeigt. Vorsicht ist allerdings bei Koffein in Reinform geboten.
Vorsicht bei Konsum von Koffein in Reinform
Sogenannte “Wachmacher-Pillen” können durchaus einen ungünstigen Effekt auf den Blutdruck haben, insbesondere bei Bluthochdruck-Patienten mit ohnehin sehr hohen Werten.
Quelle: Deutsche Herzstiftung
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.