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Nehmen Sie Ibuprofen länger als vier Tage? Dann könnte es gefährlich werden

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Von: Jasmin Farah

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Wer länger als vier Tage Ibuprofen & Co. nimmt, muss in manchen Fällen mit Magenblutungen rechnen.
Wer länger als vier Tage Ibuprofen & Co. nimmt, muss in manchen Fällen mit Magenblutungen rechnen. © pixabay / hansmartinpaul

Viele Deutsche nehmen zu lange und zu hohe Dosen an Schmerzmittel wie Ibuprofen, Diclofenac & Co. Die Folge: schwere Nebenwirkungen, die lebensgefährlich werden können.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will rezeptfreie Schmerzmittel künftig mit einem Warnhinweis auf der Packung kennzeichnen lassen, um den Arzneimittel-Missbrauch einzudämmen. Eine Untersuchung des Robert Koch-Instituts hatte bereits 2014 ergeben, dass jeder fünfte Patient Schmerzstiller länger als vier Tage einnimmt.

Schmerzmittel: bei längerer Überdosierung Magenblutungen und Nierenschäden

Aspirin, Paracetamol & Co. helfen zwar zuverlässig gegen Schmerzen, Fieber und Entzündungen, "bei längerer Einnahme kann es aber tatsächlich zu schweren Nebenwirkungen wie Magenblutungen oder Nierenschäden kommen", sagt Sven Seißelberg, Apotheker bei der KKH Kaufmännische Krankenkasse.

Bei gesunden Patienten spricht nichts gegen den gelegentlichen Konsum von Schmerzmitteln. Gefährlich kann es aber werden, wenn die vorgeschriebenen Dosen überschritten oder der Patient zum Dauerkonsumenten wird.

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Denn Acetylsalicylsäure (ASS), Diclofenac und andere Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) blockieren einen körpereigenen Botenstoff, der die Magenschleimhaut vor der ätzenden Magensäure schützt. Dadurch begünstigen sie bei zu hoher Dosierung Magenschleimhautentzündungen und Magenblutungen. "Patienten sollten die Mittel deshalb keinesfalls länger als drei bis vier Tage ohne ärztliche Kontrolle einnehmen", rät Seißelberg.

Diese Faktoren begünstigen Magenblutungen nach Schmerzmittel-Genuss

Besonders gefährdet sind Personen, die über 65 Jahre alt sind oder bereits unter Magenschleimhautentzündungen und Magengeschwüren leiden sowie Patienten mit entzündlichen Darmerkrankungen.

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Bestimmte Medikamente steigern die Wirkung von Schmerzmitteln auf die Magenschleimhaut zusätzlich: vor allem Blutgerinnungshemmer, aber auch Kortison und bestimmte Antidepressiva. Zusätzlich spielt die Ernährung eine Rolle: So neigt etwa ein überdehnter oder gereizter Magen besonders zu Magenblutungen. "Sehr scharfe, saure, süße oder blähende Speisen deshalb besser meiden und auf Alkohol verzichten", rät der KKH-Apotheker.

Wer zu einer der Risikogruppen gehört oder auch mehrere Medikamente gleichzeitig einnimmt, sollte sich auf jeden Fall vor der Einnahme von Aspirin & Co. vom Arzt beraten lassen. ASS etwa begünstigt Magenblutungen besonders stark, weil es zusätzlich das Blut verdünnt.

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jp

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