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"Wie viel Schmuck liegt am Strand von Nizza vergraben?" - die skurrilsten Fragen aus Bewerbungsgesprächen

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Von: Jasmin Farah

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Bei der Bewerbung kann es manchmal Überraschungen geben. © dpa/Jens Büttner

Im Januar geht es wieder rund auf dem Arbeitsmarkt. Dann suchen wieder viele Arbeitswillige nach einem neuen Job. Doch stoßen dabei auf sehr kreative Personaler ...

"Was sind Ihre Stärken und Schwächen?" war gestern. Jobsuchende werden immer häufiger mit außergewöhnlichen Fragen in Vorstellungsgesprächen konfrontiert, die sie aus der Reserve locken sollen. Die Redaktion hat das mithilfe von Glassdoor, eine der weltweit größten Job- und Recruitingplattformen, zum Anlass genommen, Bewertungen von Berufstätigen auszuwerten und die 20 außergewöhnlichsten Fragen aus Bewerbungsgesprächen der letzten zwei Jahre herauszufiltern.

Das waren die 20 skurrilsten Fragen in Bewerbungsgesprächen

Besonders kreativ werden Personaler bei Fragen nach der eigenen Persönlichkeit und nach Verhalten in ungewöhnlichen Situationen sowie beim Erfinden kniffliger Schätzfragen.Januar ist die Hochzeit für Bewerbungen und Vorbereitungen auf Job-Interviews. Jobsuchende in Deutschland bewerben sich 15 Prozent häufiger als in einem durchschnittlichen Monat über Online-Jobbörsen.

1. Persönlichkeitsfragen

Diese Fragen werden gestellt, um herauszufinden, ob das Persönlichkeitsprofil der Kandidat/innen auf die Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle passt.

1. Was wäre der Titel Ihrer Autobiografie? (Boston Consulting)

2. Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie und warum? (Stollwerck)

3. Arbeitest du, um zu leben, oder lebst du, um zu arbeiten? (Veeva Systems)

4. Halten Sie Ihren Job für eine Kunst oder eine Wissenschaft? (Contentful)

5. Mit welchen Spielzeugen haben Sie als Kind gespielt? (Fele)

6. Was wäre ein Grund, aus dem wir Sie nicht nehmen sollten? (Bertelsmann)

7. Was würde Ihre Freundin an Ihnen ändern wollen? (Agap2)

8. Wo sehen Sie sich in 30 Jahren? (Airbus)

9. Welchen Rat würden Sie ihrem 15-Jährigen Ich geben? (Hays)

10. Was wäre Ihr Traumjob, wenn Sie irgendeinen aussuchen könnten? (PwC)

2. Schätzfragen

Diese Fragen, auch "Brainteaser" genannt, sind dafür da, die analytischen Fähigkeiten und die Problemlösungskompetenz von Kandidat/innen zu testen. Sie sind besonders in wirtschaftlichen oder technischen Berufen geläufig.

11. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschheit auf außerirdisches Leben stößt? (AppNexus)

12. Wie viele Grad liegen zwischen dem Minuten- und Stundenzeiger, wenn es 15.15 Uhr ist? (Altran)

13. Wie viel Umsatz wird in Japan jährlich mit wiederverwendbaren Stäbchen gemacht? (Bain & Company)

14. Wie viele Schmuckstücke liegen am Strand von Nizza vergraben? (Deloitte)

15. Wie können Sie bei geschlossener Tür testen, ob ein automatisches Licht im Bad tatsächlich ausgeht? (Daimler)

3. Verhaltensfragen

Mit diesen Fragen versuchen Personaler zu ergründen, ob Bewerber/innen kulturell ins Unternehmen und besonders auch ins Teamgefüge passen.

16. Was ist wichtiger? Dissens oder Konsens? (BMW)

17. Würdest du dich als spontan und humorvoll einschätzen? (Antwort: "Ja") Dann erzähle doch mal einen Witz. (JAM!Reisen)

18. Was würden Sie tun, wenn Sie vor dem Kino versetzt werden, aber schon die Tickets gekauft haben? (BMW)

19. Wenn Sie an einem freien Tag Fehler am Produkt entdecken, würden Sie den Chef anrufen? (Asana Rebel)

20. Was ist das Verrückteste, das du jemals gemacht hast? (EF Education First)

Fünf Tipps für Bewerber/innen im Personalgespräch

● Schätzfragen beinhalten häufig ein so genanntes Fermi-Problem. Es wird in der Regel verlangt eine quantitative Abschätzung ohne eine vorhandene Datenbasis abzugeben. Nur selten gibt es eine richtige oder falsche Antwort. Viel wichtiger ist es, die Gesprächspartner Schritt für Schritt durch den eigenen Denkprozess zu führen und die Annahmen zu nennen, die zum Ergebnis führen.

● Bei den Fragen zur eigenen Persönlichkeit und Verhaltensweisen ist es wichtig, authentisch und ehrlich zu sein. Die spielerischen Fragen sind letztlich verkappte Fragen nach Stärken und Schwächen. Sie werden von Personalern gestellt, weil sie häufig auf die direkte Frage danach keine authentischen Antworten erhalten. Indem Jobsuchende in Gedankenspiele verwickelt werden, verlässt das Gespräch die vorgefertigten Pfade. Darauf dürfen sich Bewerber/innen gerne einlassen.

● Selbst auf Fragen wie "Arbeitest du, um zu leben, oder lebst du, um zu arbeiten?" ist die gewünschte Antwort heutzutage nicht mehr eindeutig. In Zeiten von "New Work" und Achtsamkeit können Jobsuchende durchaus klar sagen, dass ihnen das Leben wichtiger ist. Sie zeigen damit selbstbewusst, wo ihre Prioritäten liegen. Solange sie verdeutlichen, dass sie motiviert sind, sich im Job reinzuhängen, ist das kein KO-Kriterium mehr.

● Eine gute Nachricht für Bewerber/innen zum Schluss: Wer sich durch unerwartete Fragen herausgefordert fühlt, kann das als gutes Zeichen werten. Je schwieriger das Bewerbungsverfahren von Jobsuchenden wahrgenommen wird, desto zufriedener sind sie später im Job. Eine Glassdoor-Analyse kam zu dem Schluss, dass der optimale Schwierigkeitsgrad für ein Bewerbungsverfahren bei ungefähr 4,0 ("schwer") auf einer 5-Punkte-Skala liegt.

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