Elon Musk: „Ich dachte, ich hätte Sie gestern gefeuert!“ – so beschimpft der Tesla-Chef seine Mitarbeiter

Elon Musks Wutausbrüche sorgen immer wieder für Gesprächsstoff. Ein neues Buch befeuert nun die Anschuldigungen erneut – und liefert konkrete Beispiele.
Die einen feiern ihn als unerreichten Visionär* – bei Kritikern gilt er als rücksichtsloser Egomane. Besonders seine Mitarbeiter, heißt es, hätten unter seinen Wutausbrüchen zu leiden. So sollen Manager ihre Teammitglieder an manchen Tagen schon aufgefordert haben, sich an sehr spezielle Regeln zu halten, wenn ihnen ihr Job lieb ist. Ein Buch liefert jetzt neuen Gesprächsstoff.
Elon Musks Erfolg beruht auch auf „Atmosphäre der Angst“
In „Power Play: Tesla, Elon Musk and the Bet of the Century“ berichtet der etablierte „Wall Street Journal“-Journalist Tim Higgins über Musks scheinbar nie endenden Wutausbrüchen. So gehöre es laut Higgings zu Elon Musks Erfolgskonzept, eine „Atmosphäre der Angst“ bei Tesla zu schaffen.
Der Gründer sei besessen gewesen, das Elektroauto zum Erfolg zu führen, zitiert ein Spiegel-Bericht den Autor. Und dazu zählte für Musk offenbar nicht nur, nachts auf dem Fabrikboden zu schlafen oder Interviews in T-Shirts zu gegeben, die seit drei Tagen nicht gewechselt hat. Auch von seinen Mitarbeitern soll er alles abzuverlangen – und lässt dabei offensichtlich jegliche ethische Grenzen außer acht.
Wutausbrüche bei Mitarbeitern
Seine berühmten Wutausbrüche sollen weder vor Fabrikarbeitern noch vor Managern und Ingenieuren halt machen. So sei vor jedem Führungstreffen gewitzelt worden, „wen er wohl heute verschlingen würde“, berichtet Higgins lautSpiegel. Ein paar Beispiele:
- Als es 2016 in einer Fabrik in Fremont, Kalifornien, zu einem „Aufstand“ unter den Arbeitern gekommen ist, weil Musk zusätzliche Wochenendschichten zur Produktionssteigerung eingefordert hatte, soll er sein Führungsteam angebrüllt haben: „Ich könnte auch auf meiner eigenen Insel Mai Tais mit nackten Supermodels trinken, aber das tue ich nicht“, so der erboste Tesla-Chef. „Stattdessen bin ich hier bei euch und arbeite mir den Arsch ab. Ich will nichts darüber hören, wie hart es jeder in dieser Fabrik hat.“
- Bei einem anderen Meeting mit Ingenieuren, in dem er herumgebrüllt haben soll, habe noch während des Meetings ein Ingenieur fristlos gekündigt. Daraufhin fühlte sich der Tesla-Chef wohl provoziert und brüllte ihm hinterher. Einem anderen, der gekündigt hatte, soll er bis auf den Parkplatz hinterhergelaufen sein – um ihn dort weiter zu beschimpfen.
- Einem anderen Angestellten, der seinen Unmut auf sich gezogen hatte, soll er am nächsten Tag mit den Worten begrüßt haben: „Ich dachte, ich hätte dich gestern gefeuert.“
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Musk äußerst sich nicht zu Anschuldigungen in Higgings Buch
Musk selbst äußerte sich bislang nicht konkret zu Higgings Vorwürfen, die der Journalist in seinem Buch erhebt. Dieser soll laut eigenen Angaben mehrfach versucht habe, den Tesla-Chef für ein Gespräch zu gewinnen. Auf Twitter kommentierte Musk das Buch lediglich in Zusammenhang mit einer angeblichen Apple-Übernahme: „Er hat es geschafft, das Buch falsch und gleichzeitig langweilig zu machen“, so der Tesla-Chef. (as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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