Diesen Job will kaum noch einer machen - würden Sie ihn sich zutrauen?

In Ihrer Firma arbeiten Menschen mit den verschiedensten Positionen. Eine davon will in Deutschland kaum noch jemand innehaben. Das setzt Unternehmen in Zugzwang.
Wenn man Ihnen den Job Ihres Chefs anbieten würde, würden Sie annehmen? Die meisten Deutschen würden diese Frage mit einem strikten Nein beantworten. Immer weniger Menschen wollen eine Führungsposition innehaben. Das zwingt Unternehmen zum Handeln.
Keiner will mehr Führungskraft werden
Einer neuen Studie der Boston Consulting Group (BCG) zufolge können sich nur sieben Prozent aller deutschen Arbeitnehmer vorstellen, in den nächsten fünf bis zehn Jahren eine Führungsposition zu übernehmen. Rund 5.000 Führungskräfte und Mitarbeiter in Deutschland, China, Frankreich, Großbritannien und in den USA wurden zu ihren Karriereplänen befragt.
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Führungspersonen fühlen sich überfordert
82 Prozent der deutschen Manager empfinden ihren Job als schwerer im Vergleich zu früher. In Frankreich (85 Prozent) und Großbritannien (83 Prozent) waren die meisten Manager derselben Meinung. Doch: "Die Ergebnisse aus Deutschland zeigen, dass sich Führungskräfte in Deutschland im Vergleich zu ihren Kollegen aus westlichen Ländern insgesamt leicht besser fühlen", sagte BCG-Experte Hunke.
Manager in Frankreich und Großbritannien fühlen sich öfter gestresst (74 Prozent) als in Deutschland (64 Prozent). Hierzulande beklagten sich 34 Prozent aller Führungspersonen darüber, überfordert zu sein. In Frankreich (51 Prozent) und Großbritannien (60 Prozent) sind es dagegen mehr als die Hälfte.
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Führungspositionen: In Deutschland herrscht veraltetes Bild
In Deutschland herrsche trotzdem immer noch ein überholtes Bild von der Arbeit einer Führungsperson, die vor allem koordiniert und Entscheidungen trifft, sagt Hunke. Es herrscht das Vorurteil, Vorgesetzte reichten die Arbeit vor allem nach unten durch. Dieses Bild erscheint den Befragten außerhalb des Managements wenig attraktiv.
Besonders unzufrieden sind die, die im mittleren Management arbeiten. "Das ist nichts Neues - sie sind etwas verloren zwischen den Rollen als Fach- und Führungskraft", sagte Hunke. Doch überraschend sei, dass viele von ihnen davon überzeugt sind, ihre Rolle werde früher oder später verschwinden. Die Firmen müssten nun schleunigst handeln, um für Mitarbeiter langfristig attraktiv zu bleiben, rät Hunke. "Wir sehen in Zukunft einen starken Wandel in der Rolle des Managements und des Managers. Die rein koordinative Tätigkeit nimmt mit modernen Arbeitsmethoden ab, statt dessen ergeben sich neue, stärker inhaltlich geprägte Führungsaufgaben." Die Führungskraft von morgen bestimme nicht mehr alleine, schreibt der BCG-Partner auf der Online-Plattform produktion.de.
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