Die fünf größten Anfängerfehler als Chef

Sie sind gerade befördert worden und strotzen nur so vor Tatendrang? Dann sollten Sie diesen in geordnete Bahnen lenken, denn auch Chef sein will gelernt sein.
Frisch gekürte Chefs tappen gerade am Anfang in so manche Falle, welche die neue Führungsrolle mit sich bringt. Da werden langjährige Kollegen plötzlich zu untergestellten Mitarbeitern, die sich mit ihren Problemen und Fragen an Sie wenden - und Taten erwarten. Doch wer denkt, dass das alles so einfach ist, irrt gewaltig.
Selbst gut gemeinte Anweisungen erweisen sich schnell als Boomerang, der mehr schadet als nutzt. Doch wer die Fallen kennt, kann sie sicher umschiffen:
Fehler Nummer 1: Sie stellen alles auf den Kopf
Neue Führungskräfte verfallen gerade am Anfang ihres Jobs schnell in Aktionismus - schließlich erwartet deren Vorgesetzter Taten statt blumiger Worte. Doch das erweckt schnell den Eindruck, dass der neue Chef nur seine Karriere im Kopf hat.
Besser ist es, wenn Sie die ersten Wochen nutzen, um sich einen Überblick über ihr Team, die Aufgaben, die Abläufe und eventuelle Missstände zu verschaffen. Mitarbeitergespräche können da eine große Hilfe sein. Erst danach sollten Sie Veränderungen in Betracht ziehen - jedoch stets in Zusammenarbeit mit Ihren Mitarbeitern.
Fehler Nummer 2: Ihre Mitarbeiter sind Ihre besten Freunde
Nichts spricht gegen ein gutes kollegiales Verhältnis zu seinen Team-Mitgliedern. Doch wenn Sie sich zu sehr mit einem Mitarbeiter anfreunden, sollten Sie stets überlegen, ob sich diese Freundschaft eventuell auf Ihre Arbeit auswirkt.
Gerade in heiklen Situationen könnte diese Freundschaft bei anderen Mitarbeitern oder dem Vorgesetzten für "Gesprächsstoff" sorgen. Als Chef sollten Sie in der Arbeit stets die nötige Distanz waren - auch wenn Sie sich blendend verstehen.
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Fehler Nummer 3: Fehler nicht eingestehen
Manche Menschen legen es Chefs als Führungsschwäche aus, wenn sie Fehler zugeben. Doch das Gegenteil ist der Fall: Wer die Kritik von Mitarbeitern annimmt und einen Fehler auch mal eingesteht, zeigt Größe und sichert sich den Respekt und das Vertrauen seiner Team-Mitglieder.
Fehler Nummer 4: Konflikten aus dem Weg gehen
Egal, ob sich ein Mitarbeiter falsch verhält oder es im Team brodelt: Viele Chefs trauen sich nicht so richtig, sich Konflikten mit Mitarbeitern zu stellen - aus Angst, um den Team-Frieden. Deshalb vermeiden neue Chefs oft Konfliktsituationen und hoffen, dass sich alles von alleine regelt.
Doch das ist der falsche Weg. Sorgen Sie lieber für klare Verhältnisse, in dem Sie Ihre Erwartungen klar und freundlich kommunizieren und bei Bedarf (rechtzeitig) gegensteuern.
Fehler Nummer 5: Alles besser wissen wollen
Viele denken, als Chef müssten sie alles wissen und müssten jedes Problem lösen. Doch für explizites Fachwissen sind die Experten in Ihrem Team zuständig. Als Chef übernehmen Sie vor allem Führungsaufgaben - seien Sie sich dessen stets bewusst. Dass lässt Ihnen auch mehr Freiräume für Ihre eigenen Aufgaben.
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Von Andrea Stettner