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Tränen im Job: Sind Emotionen am Arbeitsplatz schädlich für Ihre Karriere?

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Von: Carina Blumenroth

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Emotionen wie Wut, Trauer oder Angst im Job zu zeigen galt lange als unprofessionell. Inzwischen sei es leichter geworden, Emotionen zu zeigen, sagt eine Expertin.

Mal hat man einen schlechten Tag, mal einen guten – das ist menschlich. Davon abhängig ist auch, wie kurz oder lang die eigene Zündschnur ist. An manchen Tagen sind Sie vielleicht abgehärtet und an Ihnen prallt unsachliche Kritik einfach ab. An anderen Tagen nehmen Sie sich das vielleicht mehr zu Herzen und unbedachte Formulierungen schmerzen. Wut oder Tränen hatten lange Zeit nichts am Arbeitsplatz verloren. Inzwischen sei es leichter geworden, Gefühle zu zeigen, meint eine Wirtschaftspsychologin.

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Emotionen im Job: Schutz vor Burnout?

Chef schreit Arbeitnehmer an.
Wut im Job – auch im Jahr 2023 ist es noch ein Unterschied, ob ein Mann oder eine Frau Wut zeigt. © Elnur/Imago

Empathie – das ist nicht nur im sozialen Bereich extrem wichtig, sondern generell im persönlichen Kontakt mit allen Menschen. Gerade in Zeiten des Arbeitswandels und wenn man von New Work spricht, sei es „zunehmend willkommen, über Gefühle zu sprechen“, sagt Business-Coachin Ursula Dehler gegenüber Businessinsider. Auch das Bewusstsein für Burnouts oder psychische Erkrankungen, die unter anderem durch Arbeitsbelastung begünstigt werden können, sei ein Grund dafür, dass es leichter sei, Gefühlen Raum zu geben. Eine Einschränkung gebe es allerdings: „Allgemein gilt es immer noch als Zeichen von Professionalität, wenn man seine Emotionen versteckt“, sagt Wirtschaftspsychologin Sandra Ohly von der Universität Kassel dem Portal Businessinsider.

Wut oder Tränen: Was ist allgemein ‚akzeptierter‘?

Tränen gelten als Schwäche, man kann als zu emotional oder nicht ausreichend belastbar wahrgenommen werden. Indirekt gilt man als weniger mächtig und handlungsunfähig. Wut kann hingegen anders wahrgenommen werden und ist zum Teil sogar akzeptierter: „Bei Wut und Ärger ist es zum Beispiel auch abhängig vom hierarchischen Status. Der Chef darf eher Wut zeigen. Und Männer eher als Frauen“, wird Ohly weiter von Businessinsider zitiert. Immer noch gebe es diese Stereotype und Geschlechterklischees, die sich in vielen Bereichen auf dem Arbeitsmarkt halten. Besonders Frauen wird das Attribut ‚zu‘ aufgedrückt, wie Unternehmerin Tijen Onaran immer wieder in öffentlichen Auftritten und Postings aufmerksam macht.

Oft sei es so, dass die gleichen Grundgefühle von Männern und Frauen einfach anders ausgedrückt werden. Beispielsweise sei es möglich, dass Männer wütend reagieren, Frauen eher Sorge oder Tränen zeigen, informiert Businessinsider weiter.
Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus der Generation Z würden das allmählich aber aufbrechen und sich mehr trauen.

Übrigens: Mit einigen Tricks können Sie lernen, im Job leichter ‚Nein‘ zu sagen.

Sollten dann gar keine Emotionen gezeigt werden?

Sollten dann im Job gar keine Emotionen mehr gezeigt werden? Pauschal lässt sich die Frage wohl nicht beantworten, denn Emotionen können auch ein Zeichen von Empathie und Nahbarkeit sein. Grenzen zu setzen und seinem Ärger Luft zu machen, das sind sicher auch Sachen, die man im beruflichen Kontext durchsetzen muss. Wie man reagiert, ist situationsabhängig, oft macht der Ton die Musik. Wichtig ist es aber, dass Sie nicht verallgemeinern, senden Sie Ich-Botschaften, wenn es um Ihre Empfindungen geht.

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