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Corona-Bonus nur für bestimmte Pflegekräfte: Lauterbachs Pläne ernten scharfe Kritik

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Auch 2022 soll es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben. Gesundheitsminister Lauterbach will den Personenkreis für die Sonderzahlung jedoch einschränken.

Der Pflegebonus* soll auch 2022 wieder ausbezahlt werden. Das hat die Ampel-Regierung unlängst beschlossen. Doch wer soll ihn nun bekommen? Die neuesten Aussagen des Gesundheitsministers deuten darauf hin, dass sich möglicherweise nicht jede Pflegekraft über einen Corona-Bonus freuen darf.

Pflegebonus: Gesundheitsminister will Corona-Bonus nur für bestimmte Pflegekräfte

Laut Gesundheitsminister Karl Lauterbach sollte sich der Corona-Bonus nur auf einen bestimmten Personenkreis in der Pflege beschränken: „Der Pflegebonus sollte vor allem Pflegekräften bezahlt werden, die in der Corona-Pandemie besonders belastet waren, sagte der Gesundheitsexperte in einem Interview des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND), das am 5. Januar 2022 erschien. „Nur so kann die besondere Leistung von Pflegekräften wirklich gewürdigt werden.“ Schließlich seien diese bei der Pflege ihrer Patientinnen und Patienten teilwiese „ins persönliche Risiko gegangen“, so der SPD-Politiker weiter.

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Intensiv-Pflegerin auf Covid-Station. Pflegekräfte auf Intensivstationen sind in der Corona-Pandemie besonders gefordert.
Pflegekräfte auf Intensivstationen sind in der Corona-Pandemie besonders gefordert. © Jens Büttner/dpa

Kritik an Einschränkung des Personenkreises

Ob sich der Pflegebonus tatsächlich nur auf einen bestimmten Teil der Pflegekräfte beschränken wird, ist noch ungewiss. Lauterbachs Vorstoß erntet jedenfalls scharfe Kritik. So warnt die Deutsche Stiftung Patientenschutz davor, dass eine solche Beschränkung Unfrieden zwischen Beschäftigten stiften würde. „Es wäre ein schwerer Fehler, den Bonus allein Pflegekräften zu zahlen, die Covid-19-Patienten versorgt haben. Das spaltet die Belegschaften“, so Vorstand Eugen Brysch laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Auch CDU und Linkspartei wenden sich gegen den Vorschlag Lauterbachs. Wenn die Politik sich entscheide, nach 22 Pandemiemonaten einen Bonus zahlen zu wollen, dann sollte den „die volle erste Front“ des Gesundheitswesens erhalten, und nicht nur ein enger Personenkreis, sagte der designierte CDU-Generalsekretär Mario Czaja dem Tagesspiegel. „In der Corona-Krise sind die allermeisten Pflegekräfte ins persönliche Risiko gegangen - und auch die Männer und Frauen der Hilfsorganisationen und Krankentransporte sowie Ärzte und Sanitäter haben einen Bonus verdient.“

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Ferschl, spricht sich im Tagesspiegel ebenfalls für eine Sonderzahlung an alle Pflegekräfte aus. Schließlich sei die Pandemie für Intensiv-Pflegekräfte bis hin zu ambulanten Pflegediensten eine unglaubliche Belastung. „Diese unsägliche Differenzierung hat schon bei der Auszahlung des letzten Bonus zu viel Frust und Verärgerung geführt“, so die Politikerin.

Auch interessant: Neu ab 2022: Von Gehalt bis Krankmeldung – das ändert sich für Arbeitnehmer.

Corona-Bonus in Höhe von 3.000 Euro

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, dass es einen Corona-Bonus für Pflegekräfte geben soll. Zuletzt war von einem Pflegebonus in Höhe von 3.000 Euro die Rede. Mehr dazu lesen Sie hier.(as) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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