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Vier-Tage-Woche: Welche Vorteile gibt es und kommt man so gegen den Fachkräftemangel an?

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Von: Carina Blumenroth

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Die Vier-Tage-Woche könnte ein neues Arbeitsmodell sein, das entschleunigt. Einige Unternehmen führen die verkürzte Woche schon durch. Aber es gibt auch Nachteile.

New Work und Homeoffice – die Arbeitswelt ist im Wandel. Gründe dafür liegen unter anderem in der Digitalisierung und der Globalisierung. Viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer streben nach Flexibilität und Autonomie – Arbeitgeber müssen sich anpassen, um sie zu halten, sagt Daniel Terzenbach, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), der Tagesschau. Ein Modell kann in diesem Zuge die Vier-Tage-Woche sein.

Eine Frau sitzt mit ihrem Arbeitslaptop auf der Couch und nimmt an einem Call teil.
New Work – die Arbeitswelt muss flexibler werden. (Symbolfoto) © Arturs Budkevics/Imago

Vier-Tage-Woche: Mehr Erholung und produktivere Arbeit

Die Tagesschau berichtet von einer Sanitärfirma, die nur von Montag bis Donnerstag arbeitet. Diese führt die Vier-Tages-Woche bereits aus. Vorteile seien auf Seiten der Arbeitgeber und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegeben, wie aus dem Bericht hervorgeht. Durch die verlängerte Freizeit seien die Erholungspausen größer, dies bewirke, dass man an den übrigen Tagen produktiver arbeiten könne. Auch private Termine können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch einen Tag mehr Freizeit besser legen. Vorteile für den Arbeitgeber? Ebenfalls mehr Freizeit, erholte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weniger Spritkosten. Statt einer 40-Stunden-Woche arbeitet dieses Unternehmen nun 38 Stunden und damit zwei Stunden weniger als regulär – bei gleicher Bezahlung.

Dieses Vorgehen komme bei allen gut an und die Kundinnen und Kunden bekommen meist gar nicht mit, dass freitags nicht gearbeitet wird. Es bestehe auch die Hoffnung, dass sich dieses Arbeitsmodell durchsetze und mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anlocke. Gesucht seien sowohl Fachkräfte als auch junge Menschen, die ausgebildet werden. Attraktivere Arbeitsmodelle im Allgemeinen können gegen ein Abwandern der Fachkräfte führen.

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Vier-Tage-Woche: Das sind die Vorteile

Eine Vier-Tage-Woche bringt einige Vorteile mit, über die sich Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freuen:

Vier-Tage-Woche: Das sind die Nachteile

Was man nicht vergessen sollte, überall wo Vorteile sind, können auch Nachteile winken. Das ist auch bei der Vier-Tage-Woche der Fall. Das könnte für Sie von Nachteil sein:

Wenn eine Vier-Tage-Woche denkbar wäre, muss auch der rechtliche Rahmen angeschaut werden. Das Arbeitszeitgesetz (ArbZG) enthält Regelungen, wie viele Stunden pro Tag gearbeitet werden darf. In der Regel sind das acht Stunden pro Tag. Paragraf 3 des ArbZG sieht aber eine Ausnahme vor: „Sie kann auf bis zu zehn Stunden nur verlängert werden, wenn innerhalb von sechs Kalendermonaten oder innerhalb von 24 Wochen im Durchschnitt acht Stunden werktäglich nicht überschritten werden.“

Vier-Tage-Woche: So sieht das in Deutschland aus

Derzeit sei das gängigste Modell über Teilzeitarbeit eine Vier-Tage-Woche durchzuführen, dies heiße aber, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch weniger Lohn erhalten, informiert das Portal Gründer.de. Trotzdem sei eine Vier-Tage-Woche gefragt, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Toluna laut dpa-Informationen herausgefunden hat. Demnach sollen rund 55 Prozent der Befragten für eine verkürzte Woche auch Lohnabzüge in Kauf nehmen. Auch ein flexibles System zwischen Vier- und Fünf-Tage-Woche, wie es laut Gründer.de in Belgien vorkommt, sei beliebt. Rund 73 Prozent der Befragten sollen sich einer aktuellen Forsa-Meinungsumfrage zufolge für eine Vier-Tage-Woche bei gleichbleibender Stundenanzahl ausgesprochen haben.

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