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Wie werde ich Maler/in?

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Maler und Lackierer streichen nicht nur Wände an. Zum Teil sind sie echte Künstler. Wer sich für den Beruf interessiert, sollte Kreativität und Sorgfalt mitbringen. Und: Keine Höhenangst haben.

Der Auszubildende Christian Hain arbeitet ein Gewebeband zur Verstärkung der brüchigen Hausfassade ein. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
1 / 10Der Auszubildende Christian Hain arbeitet ein Gewebeband zur Verstärkung der brüchigen Hausfassade ein. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
In seinem Beruf kommt er viel rum, macht jeden Tag was anderes: Christian Hain absolviert eine Ausbildung zum Maler. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
2 / 10In seinem Beruf kommt er viel rum, macht jeden Tag was anderes: Christian Hain absolviert eine Ausbildung zum Maler. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
Betriebsleiter Uwe Stüwe zeigt Christian Hain, Auszubildender zum Maler und Lackierer, den Umgang mit Lackfarbe. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
3 / 10Betriebsleiter Uwe Stüwe zeigt Christian Hain, Auszubildender zum Maler und Lackierer, den Umgang mit Lackfarbe. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
Mit Farbtopf und Farbrolle: Christian Hain macht eine Ausbildung zum Maler und Lackierer im Bielefelder Malerbetrieb Bethel. Foto: Oliver Krato
4 / 10Mit Farbtopf und Farbrolle: Christian Hain macht eine Ausbildung zum Maler und Lackierer im Bielefelder Malerbetrieb Bethel. Foto: Oliver Krato © Oliver Krato
Maler streichen nicht nur Wände: Azubi Christian Hain (r.) lässt sich von einem Kollegen die Sanierung einer brüchigen Fassade zeigen. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
5 / 10Maler streichen nicht nur Wände: Azubi Christian Hain (r.) lässt sich von einem Kollegen die Sanierung einer brüchigen Fassade zeigen. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
Höhenangst ist in seinem Beruf fehl am Platz: Der angehende Maler und Lackierer Christian Hein bewegt sich sicher auf dem Baugerüst. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
6 / 10Höhenangst ist in seinem Beruf fehl am Platz: Der angehende Maler und Lackierer Christian Hein bewegt sich sicher auf dem Baugerüst. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
Für Formen und Farben braucht man einen Blick: Wer wie Christian Hain eine Ausbildung zum Maler und Lackierer macht, sollte eine Portion Kreativität mitbringen. Foto: Oliver Krato
7 / 10Für Formen und Farben braucht man einen Blick: Wer wie Christian Hain eine Ausbildung zum Maler und Lackierer macht, sollte eine Portion Kreativität mitbringen. Foto: Oliver Krato © Oliver Krato
Zu Beginn der Ausbildung war Muskelkater vorprogammiert: Inzwischen ist Christian Hain die Tätigkeiten als Maler und Lackierer aber gewohnt. Oliver Krato/dpa-tmn Foto: Oliver Krato
8 / 10Zu Beginn der Ausbildung war Muskelkater vorprogammiert: Inzwischen ist Christian Hain die Tätigkeiten als Maler und Lackierer aber gewohnt. Oliver Krato/dpa-tmn Foto: Oliver Krato © Oliver Krato
Christian Hain lernt in seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer zum Beispiel auch, wie Fassadenbeschriftungen gestaltet und angebracht werden. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
9 / 10Christian Hain lernt in seiner Ausbildung zum Maler und Lackierer zum Beispiel auch, wie Fassadenbeschriftungen gestaltet und angebracht werden. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato
Kunden lassen Maler in ihr privates Reich, da ist ein tadelloses Auftreten wichtig: Azubi Christian Hain sorgt dafür, dass alles ordentlich gestrichen werden kann. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn
10 / 10Kunden lassen Maler in ihr privates Reich, da ist ein tadelloses Auftreten wichtig: Azubi Christian Hain sorgt dafür, dass alles ordentlich gestrichen werden kann. Foto: Oliver Krato/dpa-tmn © Oliver Krato

Bielefeld (dpa/tmn) - Christian Hain stand dem Ausbildungsmarkt nach seinem Realschulabschluss etwas ratlos gegenüber. Er hatte verschiedene Praktika gemacht und ein freiwilliges soziales Jahr. Und immer wieder zeigte sich nur, was er nicht sein Leben lang machen will.

Ein Gespräch mit dem Onkel brachte schließlich Klarheit: eine Ausbildung zum Maler sollte es sein.

Vielschichtiges Aufgabengebiet

Denn der Job ist abwechslungsreich und kurzweilig, «man hat viele verschiedene Aufgaben und ist nie lange am selben Ort», sagt der 23-Jährige. Zudem komme es sowohl auf handwerkliches als auch auf gestalterisches Geschick an.

Begonnen hat die Ausbildung im Malergeschäft Bethel schließlich mit viel Muskelkater. «Man ist diese Arbeit am Anfang nicht gewohnt», sagt Uwe Stüwe, der Betriebsleiter. Denn was die angehenden Maler und Lackierer, so die komplette Berufsbezeichnung, lernen, ist umfangreich. «Wir bearbeiten verschiedene Untergründe mit unterschiedlichen Materialien», sagt Stüwe.

Auch gestalterisches Geschick gefragt

Die Handwerker weißeln also nicht nur Wände, sondern bringen zum Beispiel auch Dekorputz oder Stuck an. Für alle Tätigkeiten mischen Maler die gewünschten Farbtöne zusammen. Sie übernehmen Tapezierarbeiten, kümmern sich um Bodenbeläge, die Beschichtung von Bodenflächen oder den Korrosionsschutz.

Für Fassadenbeschriftungen müssen Maler die Gestaltung und Ausführung von Schriften beherrschen. Restaurierungsarbeiten oder individuell gestaltete Wohnräume erfordern kreative Schmucktechniken. «Gearbeitet wird außen und innen, von kleinen Räumen bis zu den Fassaden von großen Häusern», so Stüwe.

Drei Arbeitsschwerpunkte

In der Ausbildung gibt es drei Schwerpunkte, erklärt Friderike Borchers, Malermeisterin und Fachbereichsleiterin im Malerbildungszentrums in Bielefeld. Das Gestalten und Instandsetzen, den Bauten- und Korrosionsschutz sowie die Kirchen- und Denkmalpflege. Der allerdings sei im Süden der Republik verbreiteter, dort gebe es auch mehr spezialisierte Betriebe.

Egal welche Fachrichtung - das Handwerk ist kreativ. «Es gibt echte Künstler, die Freihand-Kunstwerke an die Wände bringen», sagt Stüwe. Manch größerer Betrieb würde sich sogar Graffiti-Künstler leisten.

Vielfältige Anforderungen

Die Anforderungen an Auszubildende jedenfalls sind vielfältig. «Mathekenntnisse sind wichtig, um die Räume und Flächen zu berechnen», sagt Stüwe. Es geht um Grundlagen wie Prozentrechnung, Dreisatz oder Flächenberechnung. Handwerkliches Geschick, Kreativität und ein gutes Vorstellungsvermögen brauchen angehende Maler nach den Worten von Borchers ebenfalls.

«Man muss körperlich in ganz guter Verfassung sein, um die Ansprüche zu erfüllen», sagt der Auszubildende Christian Hain. Höhenangst sollte man für den Beruf besser nicht haben. Die benötigten Muskeln aber kommen mit der Zeit ganz von alleine.

Sorgfältig müssen angehende Maler arbeiten, ordentlich und genau, damit das Ergebnis stimmt. Und noch eines ist Borchers zufolge wichtig: das Auftreten. «Unsere Kunden lassen uns in ihre Wohnung, ihr Allerheiligstes.» Man müsse ihnen vermitteln, dass man zuverlässig sei und die Arbeit einwandfrei erledige.

Das Maler-Handwerk gehört zum Baunebengewerbe und wird, zumindest in der Ausbildung, nicht so üppig bezahlt wie Jobs im Bauhauptgewerbe. Nach Tarif verdienen Auszubildende den Angaben der Bundesagentur für Arbeit zufolge 620 Euro im ersten Lehrjahr, 685 Euro im zweiten und 850 Euro im dritten Jahr.

«Das Einkommen als Geselle kann sich aber meist sehen lassen», sagt Borchers. Denn an vielen Orten fehlen die Fachkräfte, so dass die Unternehmen ordentlich zahlen, um konkurrenzfähig zu sein.

Berufsbild bei der Bundesagentur für Arbeit

Infos zum Beruf beim Bildungsministerium

Infos zur Ausbildung beim Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz

Malerbildungszentrum Bielefeld

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