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ESC-Blamage: Hilft nur noch ein Lied auf Deutsch?

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Jamie-Lee Kriewitz bekam elf Punkte - und wurde Letzte.
Jamie-Lee Kriewitz bekam elf Punkte - und wurde Letzte. © dpa

Wiesbaden - Deutschland hat beim Eurovision Song Contest 2016 einmal mehr den letzten Platz belegt. Nun empfehlen Sprachforscher, das nächste Mal mit einem deutschsprachigen Lied beim ESC anzutreten.

Update vom 10. Februar 2017: Nun steht fest, dass Levina Deutschland beim ESC 2017 vertreten wird. Wir haben bereits zusammengefasst, welche Länder und welche Interpreten beim Eurovision Song Contest in Kiew teilnehmen werden.

Update vom 2. Februar 2017: Im vergangenen Jahr landete Deutschland beim Eurovision Song Contest wieder auf dem letzten Platz. Beim ESC in Kiew soll es heuer besser laufen. Fünf Newcomer wollen heuer für Deutschland antreten. Wir haben bereits zusammengefasst, welche Teilnehmer beim ESC-Vorentscheid 2017 für Deutschland antreten.

Drei Tage nachdem Jamie-Lee auf dem letzten Platz beim Eurovision Song Contest (ESC) gelandet ist, macht sich die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) für ein deutschsprachiges Lied im kommenden Jahr stark. Seit Jahren spiegele der ESC immer weniger die kulturelle und sprachliche Vielfalt Europas, erklärte Geschäftsführerin Andrea Ewels am Dienstag in Wiesbaden. „Dabei beweisen doch Musiker wie Andreas Bourani, Clueso, Grönemeyer, Tocotronic und viele andere, welche musikalische Möglichkeiten unsere Sprache offeriert.“ Englischsprachige Beiträge aus Deutschland seien dagegen nicht zwingend ein Erfolgsgarant beim ESC.

Die 18-jährige Jamie-Lee Kriewitz aus Niedersachsen hatte mit ihrem Lied „Ghost“ am Samstag beim ESC-Finale in Stockholm nur aus 3 der 42 abstimmungsberechtigten Länder Punkte bekommen und den letzten Platz belegt. Bourani wird von der GfdS für seine deutschsprachigen Lieder am 28. Mai mit dem Medienpreis für Sprachkultur ausgezeichnet.

ESC-Altmeister Ralph Siegel plädierte in einem Gespräch mit Focus Online für eine Änderung des Auswahlverfahrens beim deutschen Vorentscheid. „Es sollte vielleicht eine Lösung gefunden werden, bei der in der Auswahl und der deutschen Vorentscheidung eventuell auch eine zweite internationale Jury fungiert, wie es in manchen anderen Ländern auch gemacht wird“, sagte Siegel. Bei der Auswahl von Künstler und Song müssten sich alle Verantwortlichen auf den ESC konzentrieren und nicht nur auf die Einschaltquoten einer TV-Sendung und den Verkauf und das Promoten deutscher Künstler, forderte er.

ESC-Siegerin von Staatschef Poroschenko geehrt

Währenddessen ist die ukrainische Sängerin und ESC-Siegerin Jamala von Staatschef Petro Poroschenko mit dem Titel „Volkskünstlerin der Ukraine“ geehrt worden. „Man kann sagen, dass du einen großen Beitrag dafür geleistet hast, dass die Frage der Krim erneut auf den ersten Zeitungsseiten auftauchte“, sagte Poroschenko am Montagabend gemäß einer Pressemitteilung. Die Schwarzmeerhalbinsel Krim war 2014 handstreichartig von Nachbar Russland besetzt und annektiert worden. Die 32-Jährige solle außerdem Ehrenbotschafterin beim Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen werden, sagte Poroschenko.

„Wir haben in letzter Zeit so gelitten, dass ich den ukrainischen Menschen irgendeine Freude bringen wollte“, sagte die Krimtatarin, die mit bürgerlichem Namen Susana Dschamaladinowa heißt. Sie hatte den ESC mit dem Lied „1944“ den europäischen Gesangswettbewerb gewonnen. Der Text war bereits im Vorfeld von Vertretern Moskaus als politisch kritisiert worden. Er handelt von der Zwangsumsiedlung der krimtatarischen Minderheit unter Sowjetdiktator Stalin nach Zentralasien.

dpa

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