Hitze und Brände in Italien, Spanien, Frankreich: Was Urlauber jetzt erwartet
Die Sommerhitze hat Südeuropa im Griff: Temperaturen weit über 30 Grad, Wasserknappheit und Winde sorgen für zahlreiche Brände – auch in Urlaubsregionen.
In den Süden fahren und dort Sonne und kühles Nass genießen – das gehört für die meisten im Sommer einfach dazu. Gerade jetzt zur Hauptreisezeit haben viele Urlaubsländer in Südeuropa aber mit einer Gluthitze zu kämpfen. In Italien warnt der Vertreter des Gemeindeverbands sogar davor, in den Gardasee zu springen. Der Grund: Der Wasserstand ist so niedrig, dass Badende sich schnell den Kopf anstoßen können. Gleichzeitig kam es in Portugal, Griechenland und Spanien zu Waldbränden – allein in Griechenland wurden 119 Waldbrände innerhalb von 24 Stunden gemeldet. Zwar sind Touristen nicht direkt davon betroffen, dennoch ist es empfehlenswert, die Nachrichtenlage im Blick zu behalten.
Waldbrände in Europa: Karte zeigt, wo das Feuer wütet
Sie wollen sich vor Ihrem Urlaub über Waldbrände in der Nähe Ihrer Reisedestination informieren? Eine Karte, die auf Basis von NASA-Daten basiert, zeigt Ihnen, wo aktuell in Europa Waldbrände wüten.
Hitze-Welle in Italien: Welche Regionen betroffen sind
Seit einer Woche hat Italien mit einer extremen Dürre zu kämpfen: Auf der Insel Sizilien mussten Einsatzkräfte in der Nähe von Palermo erneut zu einem Feuer in Montelepre ausrücken, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) berichtet. In Abruzzen, südlich der Stadt L‘Aquila, unterstützte demnach ein Löschflugzeug aus Rom drei Feuerwehreinheiten am Boden bei einem Waldbrand. Und auch in der Nähe von Florenz mussten Rettungskräfte sich um einen Flächenbrand in der Kommune Vinci kümmern. Auch der Badeort Bibione ist von Wald- und Buschbränden nicht gefeit – allerdings sei die Lage am Strand wieder unter Kontrolle. Laut Medien hätten zahlreiche Urlauber sich bei den Behörden gemeldet, weil sie sich sorgten, ihren Urlaub nicht in der Region verbringen zu können.

Zu Waldbränden kam es außerdem in der Kommune Gereut, einem Wandergebiet im Norden Italiens: Hier mussten 90 Feuerwehrleute für Löscharbeiten einer rund 70 Hektar großen Fläche anrücken, wie der Reisereporter berichtet. In der Toskana löste ein brennender Olivenhain einen Einsatz der Feuerwehr in Lucca aus. Die Regierung Italiens hat aufgrund der Dürre für den Rest des Jahres den Notstand für die Regionen Emilia-Romagna, Friaul-Julisch Venetien, Lombardei, Piemont und Venetien ausgerufen. Auf den Urlaub hat das allerdings keine direkten Auswirkungen.
Urlaub in Spanien: Hier wüten die Waldbrände
Bis zum Sonntagabend waren laut dpa noch etwa 30 Waldbrände in Spanien aktiv. Das meteorologischen Institut Aemet sagte für den Tag deutlich über 40 Grad für weite Teile des Landes an. Zehntausende Hektar seien den Bränden zum Opfer gefallen, wie der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf zahlreiche Regionalmedien berichtete. In der Nähe der Costa del Sol mussten laut einem Bericht des Guardian mehr als 3.000 Menschen wegen eines Waldbrandes in der Nähe der Stadt Mijas ihre Häuser verlassen. Gleichzeitig hat ein Waldbrand nun den Nationalpark von Monfragüe erreicht: „Entweder geschieht ein Wunder, oder der Nationalpark droht ganz zu verschwinden“, sagte der Vorsitzenden des Freundeskreises von Monfragüe, Francisco Castañares, laut dpa der spanischen Zeitung „El Mundo“. Bisher gibt es in Spanien aber keine Beschränkungen, die Urlauber betreffen könnten.
30.000 Hektar Wald in Portugal zerstört: Ist Urlaub gefahrlos möglich?
Noch schlimmer als in Spanien sieht die Lage im Nachbarland Portugal aus: Hier waren am Sonntagabend noch rund 1.000 Einsatzkräfte der Feuerwehr mithilfe des Militärs und des Zivilschutzes aktiv, um gegen 16 Waldbrände vorzugehen. Innerhalb einer Woche wurden laut der Naturschutzbehörde ICNF rund 30.000 Hektar Wald zerstört. Bis Sonntag galt in Portugal der Notstand, damit ist es Einheimischen und Touristen verboten, im Wald Lagerfeuer anzuzünden. Außerdem ist der Aufenthalt in Wäldern stark eingeschränkt. Die Regierung behält es sich ausdrücklich vor, am Dienstag wieder in den Alarmzustand zurückzukehren. Ein Urlaub ist in Portugal aber weiterhin möglich – Touristen- oder größere Wohngebiete seien laut Behörden von den Bränden nicht bedroht.
Griechenland-Urlaub: Hitze-Welle sorgt auch hier für Brände
Schon im letzten Jahr war Griechenland stark von Waldbränden betroffen. Bisher hielten sich die Flammen auf Hellas aber in Grenzen, bisherige Brände konnten schnell eingedämmt werden, wie die Berliner Morgenpost berichtet. Am Sonntag mussten allerdings mehrere Ferienhäuser bei der Ortschaft Agios Georgios auf Kreta geräumt werden. In Regionen, in denen aktuell Brände wüten, werden Urlauber mittels Alarmsignal und Warn-SMS auf dem Smartphone in griechischer und englischer Sprache gewarnt.
Hitze-Welle 2022: Zahlreiche Brände in Frankreich
Besonders betroffen von Waldbränden ist die Region um das südwestfranzösische Département Gironde. Rund 14.000 Anwohner und Urlauber mussten laut der französischen Zeitung Ouest-France aus Häusern, Ferienhäusern und von Campingplätzen evakuiert werden. Auch am Sonntagnachmittag waren die Flammen noch nicht unter Kontrolle – bisher zerstörten diese mehr als 11.000 Hektar Land. In der Nähe von Montpellier, Toulon und Marseille sollen acht weitere Brandherde gemeldet worden sein. Die Hitzeperiode ist auch noch nicht vorüber: Die Temperaturen sollen Anfang der Woche noch auf über 40 Grad steigen und frühestens ab Mittwoch wieder sinken. Aufgrund der Hitze dürfen an der Atlantikküste südlich von Bordeaux einige Wald- und Landwege nicht betreten oder befahren werden, so die dpa. (fk)