Live auf Youtube übertragen: So krass wird gegen Wildpinkler vorgegangen

Was das Vorgehen gegen Wildpinkler angeht, werden Städte auf der ganzen Welt geradezu kreativ: Ich manchen Fällen wird es teuer - und in manchen richtig peinlich.
Wer in seinem Urlaub viel Zeit im Freien verbringt, der kommt schon mal auf die Idee, sich in der Öffentlichkeit zu erleichtern. Warum dies keine gute Idee ist, zeigen diese Beispiele von Strafen für Wildpinkler weltweit.
Wildpinkeln ist eine Ordnungswidrigkeit
Wildpinkeln ist eine Ordnungswidrigkeit, die in Deutschland verboten ist. Dabei werden meist Bußgelder um die 35 Euro verhängt. Doch Vorsicht: In manchen deutschen Städten zieht öffentliches Urinieren sogar Geldstrafen von bis zu 5.000 Euro nach sich, wie etwa in Kaiserslautern.
Schließlich kann Wildpinkeln andere Personen richtig sauer machen. Denn auch Kinder können Zeuge der öffentlichen Erleichterung werden. Daher heißt es im Gesetz über Ordnungswidrigkeiten (Owig), Paragraf 118: "Ordnungswidrig handelt, wer eine grob ungehörige Handlung vornimmt, die geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen oder zu gefährden und die öffentliche Ordnung zu beeinträchtigen."
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Wildpinkeln auf dem Münchner Oktoberfest
Viele mögen denken, "auf der Wiesn, da is ois erlaubt", doch weit gefehlt: Wer auf dem Münchner Oktoberfest gegen einen Baum oder auf eine Wiese uriniert und dabei von der Polizei erwischt wird, der muss laut Bußgeldkatalog mit einer Strafe von bis zu 1.000 Euro rechnen. Meist sind es jedoch durchschnittlich "nur" 100 Euro, die für öffentliches Urinieren verhängt werden.
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Brüssel: Von wegen "Manneken Pis"
Das Wahrzeichen der belgischen Hauptstadt Brüssel ist der "Manneken Pis", zu deutsch "wasserlassendes Männlein". Doch ist die Stadt so gar nicht begeistert, wenn jemand das Maskottchen nachzuahmen versucht.
So gab es im Jahr 2012 eine Maßnahme der Polizei, die schlechten Verhältnisse auf den Straßen Brüssels zu beseitigen. Seither wird dort das öffentliche Urinieren mit bis zu 250 Euro geahndet.
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Paris lässt Milde walten
Auch in Paris sieht man Wildpinkeln nicht gern. Hier geht es jedoch etwas humaner zu was die Geldbeträge angeht, die bei öffentlichem Urinieren fällig werden: das Maximum liegt in der französischen Hauptstadt bei 35 Euro.
Litauen: Liveübertragung aus Youtube an der Kurischen Nehrung
Eine äußerst kreative Maßnahme gegen Wildpinkler hat sich jemand in Litauen ausgedacht: An der Kurischen Nehrung, einer Halbinsel an der Nordküste des Samlands, geht man ganz besonders gegen Wildpinkler vor. Laut dem Portal Welt werden Personen, die in die Landschaft urinieren, direkt von einer Kamera aufgezeichnet, die das Spektakel auf Youtube überträgt.
Hamburg: St. Pauli schießt zurück
Im Hamburger Ausgehviertel St.Pauli lässt man sich wildes Urinieren nicht mehr gefallen: Dort wurde an Hauswänden bereits vor einiger Zeit eine spezielle Farbe angebracht. Und diese Farbe hat es in sich: Sie pinkelt nämlich zurück! Könnte das auch ein Vorbild im Kampf gegen Wildpinkler auf dem Münchner Oktoberfest sein?
Wer nämlich gegen eine Wand mit besagter Farbe uriniert, der wird ganz schön blöd aus der Wäsche gucken: Die abweisende Farbe schießt den Urin direkt an seinen ursprünglichen Besitzer zurück. Schilder warnen aber direkt daraufhin: "Hier nicht pinkeln. Wir pinkeln zurück! Dein St. Pauli", heißt es dort.
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Amsterdam: "Schlechtes Benehmen hat einen hohen Preis"
Amsterdam will sich gegen Touristen mit schlechtem Benehmen stärker wehren. Ordnungskräfte werden auch bei kleinen Vergehen hart durchgreifen und Geldbußen sofort kassieren, wie die Stadt am Dienstag mitteilte. Sie warnt: "Schlechtes Benehmen hat einen hohen Preis". So kostet das Trinken von Alkohol auf der Straße 95 Euro, Wildpinkeln 140 Euro, Grölen auf der Straße 140 Euro und Müll auf die Straße werfen ebenfalls 140 Euro.
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sca / dpa