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Luftfilter liegen derzeit im Trend, sie sollen Schadstoffe in der Atemluft entfernen. Doch können sie auch kleinste Partikel wie Aerosole aus der Luft filtern?
- In Zeiten von Corona* sind Luftreiniger für die eigene Wohnung, das Büro oder das Klassenzimmer sehr beliebt.
- Stiftung Warentest hat sich die Frage gestellt, ob Luftreiniger auch kleinste Partikel wie Aerosole und Viren aus der Luft filtern können.
- Luftreiniger können das Risiko einer Corona-Infektion zwar reduzieren, ersetzen jedoch nicht die bekannten Maßnahmen.
Kassel - Luftreiniger sollen mit ihren Filtern verschiedene Verschmutzungen aus der Atemluft der Wohnung entfernen. Moderne Geräte beseitigen dabei beispielsweise Blütenpollen, Feinstaub, Zigarettenrauch und chemischen Verbindungen aus der Raumluft.
Bereits Anfang 2020 hat die Stiftung Warentest sieben Luftreiniger getestet, darunter Produkte von Philips, Rowenta, Dyson, Beurer und Soehnle. Doch mittlerweile gilt noch ein weiterer Punkt als wichtiges Kriterium bei Luftfiltern: Können die Produkte auch Viren aus der Luft filtern?
Unternehmen | Stiftung Warentest |
Gründung | 4. Dezember 1964 |
CEO\t | Hubertus Primus (seit 2012) |
Mitarbeiterzahl | 359 (im Jahr 2018) |
Mit dieser Frage haben sich die Experten von Stiftung Warentest aktuell in einem Corona-Nachtest beschäftigt und die drei besten Geräte aus dem Luftreiniger-Test 2020 Aerosole filtern lassen, denn die durch das Atmen ausgestoßenen Aerosole können das Virus Sars CoV-2 verbreiten. Das Ergebnis: „Die Leistung der drei Luftreiniger war recht unterschiedlich, vor allem ein Modell ließ bei Aerosolen stark nach in seiner Reinigungsleistung“ heißt es im aktuellen Artikel des Verbrauchermagazins.
Stiftung Warentest: Diese Luftreiniger wurden auf das Filtern von Aerosolen getestet
Folgende drei Modelle aus dem Luftreiniger-Test von Anfang 2020 hat Stiftung Warentest* für eine aktuelle Untersuchung noch einmal ins Prüflabor geschickt:
- Philips AC2889/10 (rund 350 Euro)
- Rowenta Intense Pure Air Connect PU6080 (rund 350 Euro)
- Soehnle Airfresh Clean Connect 500 (rund 250 Euro)
Das Ergebnis: Die winzigen Partikel in Virusgröße blieben im Test in den Fasern der Filter hängen. Umgerechnet auf einen Raum mit 16 Quadratmetern Grundfläche, 2,5 Meter Höhe und damit 40 Kubikmeter Raumvolumen seien nach 20 Minuten die meisten Aerosolpartikel mit 0,12 Mikrometer Durchmesser weg, heißt es bei Stiftung Warentest. Das macht bei den Geräten von Philips und Rowenta je 95 Prozent aus, bei dem Luftreiniger der Marke Soehnle 90 Prozent.
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Luftreiniger im Test: Leistungskraft lässt mit der Zeit nach
Laut Stiftung Warentest lassen Luftfilter allerdings mit der Zeit in ihrer Leistungskraft nach. Der Luftreiniger von Philips steckte die Alterung gut weg: Bei ihm sank im Test nach 20 Minuten im 40-Kubikmeterraum die Zahl der kleinsten Partikel um rund 90 Prozent. Bei dem Produkt aus dem Hause Rowenta waren es immerhin noch rund 80 Prozent, bei dem Luftreiniger der Marke Soehnle aber nur noch 46 Prozent. Sein Filter lasse laut Testergebnissen so deutlich nach, dass man ihn zur Virenreduzierung weit häufiger wechseln müsste als vom Anbieter vorgesehen.
Stiftung Warentest untersucht Luftreiniger: Restrisiko bleibt bestehen
Allerdings bleibe laut Angaben der Stiftung Warentest jedoch trotz Luftreiniger immer ein Restrisiko bestehen. „In einem deutlich größeren Wohnzimmer, in dem sich bei einem geselligen Abend einige Leute aufhalten, wäre dieses Restrisiko höher“, heißt es in den Ergebnissen des Tests. Auch für die Nutzung von kleinen Luftreinigern in Klassenzimmern im Rahmen der Corona-Pandemie raten die Experten ab.
Ein Luftreiniger könne das Risiko einer Ansteckung mit Corona zwar reduzieren, aber zusätzliche Maßnahmen wie Abstand halten und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes seien weiterhin nötig. Ebenso wichtig sei das regelmäßige mindestens fünf Minuten lange Stoßlüften, denn das tausche die Luft im Raum weitgehend aus. (Helena Gries) *hna.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
Rubriklistenbild: © Sebastian Gollnow / dpa