Neue Regeln beim Online-Shopping: Wie man unnötige Kosten vermeidet

Zum Jahresbeginn müssen sich Verbraucher beim Online-Shopping auf einige Änderungen gefasst machen. Je nach Bank können dabei künftig sogar Kosten entstehen.
- Beim Online-Shopping gelten für Kreditkartennutzer ab Mitte Januar 2021 neue Regeln.
- Das neue System soll Kunden schützen und schrittweise eingeführt werden.
- Je nach Bank können dabei zusätzliche Kosten entstehen.
Kassel - Ab Mitte Januar 2021 herrschen strengere Sicherheitsbestimmungen beim Online-Shopping. Besonders Kunden, die ihre Einkäufe häufig mit der Kreditkarte abwickeln, müssen zu Beginn mit Schwierigkeiten rechnen. Zudem ist es möglich, dass je nach Bank weitere Kosten durch die Transaktionen entstehen.
Künftig reicht es nicht mehr, bei einem Online-Kauf die eigenen Kreditkartendaten anzugeben. Stattdessen muss ab dem 15.01.2021 jede Transaktion zusätzlich per TAN oder Passwort verifiziert werden. Diese Maßnahme soll Kunden besser vor Kriminellen und Hackern schützen.
Änderungen in drei Etappen: Ab diesen Kosten greifen die neuen Bank-Regeln
Die Umstellung wird in drei Etappen erfolgen. So sollen sich Kunden und Online-Shops schrittweise an die neuen Regeln gewöhnen können:
- Etappe 1: Zahlungen ab 250 Euro, die mit einer Kreditkarte getätigt werden, müssen ab dem 15.01.2021 mit zwei voneinander unabhängigen Faktoren freigegeben werden. Dazu zählen: Karteninhaber, Kartennummer, dreistellige CVC2-Nummer und zusätzlich ein Passwort oder TAN.
- Etappe: 2: Einen Monat später, am 15.02.2021, greift die sogenannte „Zwei-Faktor-Authentifizierung“ bereits ab 150 Euro.
- Etappe 3: Ab dem 15.03.2021 gelten die neuen Maßnahmen schon ab Kosten von 0,01 Euro.
Unabhängig von der Bank müssen Karteninhaber prüfen, ob ihre Kreditkarte des Anbieters Visa, Mastercard oder American Express bereits für die Zwei-Faktor-Authentifizierung freigeschaltet wurde. Die Möglichkeit, dies zu überprüfen, haben Kunden im Online-Banking üblicherweise unter einem der Reiter „Kreditkarte“, „Service“ oder „Sicherheit“.
Kosten mit Kreditkarte begleichen: Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Bank-App möglich
Möchte man die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren, benötigt man in den meisten Föllen die App, welche die Hausbank zur Verfügung stellt. Die Kreditkarte wird dann über diese App erfasst, verschlüsselt abgespeichert und anschließend für das TAN-Verfahren aktiviert, wenn man die Kosten nach einem Online-Kauf zahlen möchte.
Bei der Sparkasse handelt es sich dabei um die S-ID Check-App, Kunden der DKB hingegen müssen sich die DKB TAN2GO App installieren. Die Commerzbank, Comdirect, ING Diba oder auch die Deutsche Bank setzen hingegen auf Alternativen wie etwa PhotoTAN- oder andere Check-Verfahren. TAN-Generatoren lassen sich ebenfalls verwenden, wie es bei normalen Überweisungen der Fall war, als Bank-Apps noch nicht so prominent auf Smartphones vertreten waren.
Bank verschickt TAN per SMS: Vorsicht, hier entstehen Kosten!
Ein weitere, simple Möglichkeit ist das SMS-TAN-Verfahren, welches laut dem Technikmagazin Chip Online von einem Großteil der Bankkunden genutzt wird: Dabei verschickt die Bank einen Code per SMS, den Kunden dann beim Bezahlen im Online-Shop nur noch eingeben müssen.
Doch hier ist Vorsicht geboten: Die Kreditinstitute verlangen pro SMS zwischen 9 und 19 Cent. Je nachdem, wie häufig man online einkauft und solche TAN-Verfahren in Anspruch nimmt, sammeln sich schnell mehrere Euros im Monat an. Genutzt wird diese Kosten-Option unter anderem bei Comdirect, der Deutschen Bank, Norisbank, 1822direkt, HypoVereinbank/Unicredit, Skatbank, ING Diba, Santander, Wüstenrot und Netbank.
Optionen bei der Bank prüfen: So vermeiden Sie unnötige Kosten
Um unerwartete Kosten zu vermeiden, sollte man sich mit seiner Bank in Verbindungen setzen und nach möglichen Optionen erkundigen. Wie Chip Online berichtet, gilt grundsätzlich, dass jedes Kreditinstitut mindestens ein kostenloses TAN-Verfahren anbieten muss. Dennoch sollten Kunden achtsam sein.
Kriminelle machen sich das Wirrwarr um die verschiedenen Verfahren nämlich gerne zu Nutzen und verschicken betrügerische E-Mails. Darin enthalten sind zumeist Links, die auf Webseiten führen, die denen der Banken stark ähneln. Wer hier unachtsam ist und sich einloggt, riskiert dabei sensible Daten wie Adresse, Geburtsdatum und Konto-Login preiszugeben.
Verbraucher sollten daher nie Links öffnen, die angeblich von der Hausbank kommen. Und dort keinesfalls die Login-Daten eintippen - Banken bitten niemals per Mail darum diese Daten anzugeben. Lieber sollte man sich direkt per Online-Banking einloggen und dort das Postfach überprüfen. Hilfe dazu erhalten Sie auch über den Kundenservice der Banken.
Kindergeld, Grundrente und Co.: Was sich ansonsten für Verbraucher mit dem neuen Jahr 2021 ändert lesen Sie hier. Und auch beim Einkaufen bei Aldi, Lidl und Co. hat sich mit dem Jahreswechsel einiges verändert. Auch bei den Beiträgen der Krankenkassen hat sich was geändert - diese Krankenkassen werden teurer im Jahr 2021. (Nail Akkoyun)