Acht Flüchtlingsunterkünfte werden in Nordhessen geschlossen

Die Zahl der Flüchtlingunterkünfte in Hessen wird reduziert: Acht Erstaufnahmelager werden komplett geschlossen.
Kassel. Hat der große Flüchtlingsansturm ein Ende? Es sieht fast so aus. Im Regierungspräsidium Kassel werden acht Erstaufnahmelager komplett geschlossen, neun auf Reserve geschaltet und nur fünf bleiben geöffnet. Mit einer neuen Standortorganisation will das Ministerium für Soziales und Integration mit der aktuellen Situation umgehen.
"Zu Spitzenzeiten sind bis zu 1380 Menschen am Tag zu uns gekommen”, erinnerte Sozialminister Stefan Grüttner. "Heute sind es nur noch fünfzig.” Waren es vor Monaten noch die Überfüllung der Einrichtungen, mit denen man umgehen mußte, sind es heute niedrige Belegungszahlen und viel Leerstand.
Um aber auch auf einen unvorhersehbaren Anstieg der Flüchtlingszahlen reagieren zu können, wird das Land 19 Standorte mit 20.000 Plätzen weiter betreiben. 20 Standorte mit 15.000 Plätzen werden in Reserve gehalten. 23 Standorte werden komplett geschlossen.
Im Regierungspräsidium Kassel werden die Standorte Bad Arolsen (Kaserne), Fuldatal (Kaserne), Hessisch-Lichtenau, Kassel-Niederzwehen und Calden weiter betrieben. In Reserve werden Bad Hersfeld (Hercules-Markt), Bebra (Toom-Markt), Eichenzell, Eschwege, Fulda, Lohfelden (Gartenmarkt), Korbach, Neukirchen und die Feriensiedlung in Sontra gehalten.
Komplett geschlossen werden Bebra, Fritzlar, Großenlüder, Beberbeck, Schwalmstadt, in Kassel die Landesfeuerwehrschule und auf der Marbachshöhe die Berufsschule und das Veterinärsamt.
Entlastung wird es auch für das Regierungspräsidium Kassel geben. Zahlreiche Beamte und Angestellte waren bekanntlich in den Erstaufnahmelagern tätig. Sie kehren alle wieder an ihre Schreibtische zurück.
Die Leitung aller Erstaufnahmeeinrichtungen in Nordhessen wird in Zukunft von Gießen aus erfolgen.