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Afghanistan-Evakuierung wohl bis Freitag beendet - aber: Verhandlungserfolg mit Taliban vermeldet

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Von: Patrick Mayer, Anna-Katharina Ahnefeld

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Die Bundeswehr wird ihre Truppen bereits am Donnerstag aus Kabul abziehen. Bis dahin sollen so viele Menschen aus Afghanistan evakuiert werden wie möglich. Der News-Ticker.

Update vom 25. August, 20.20 Uhr: Die Bundeswehr wird an diesem Donnerstag mindestens einen letzten Evakuierungsflug aus Afghanistan nach Usbekistan leisten. Das berichtet die „Tagesschau“ der ARD am Mittwochabend. Demnach sollen die letzten deutschen Truppen am Freitag aus dem usbekischen Taschkent in die Bundesrepublik zurückgeholt werden.

Übereinstimmend berichten auch RTL und ntv, dass die letzten deutschen Soldaten am Freitag aus Kabul ausgeflogen werden sollen.

Afghanistan-Krise: Bundeswehr zieht sich wohl schon am Donnerstag aus Afghanistan zurück

Update vom 25. August, 18.10 Uhr: Der Termin für den restlosen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan steht. Wie die BILD an diesem Mittwoch berichtet, sollen bereits am morgigen Donnerstag, 26. August, die letzten Evakuierten sowie die übrigen deutschen Soldaten mit Maschinen aus Kabul ausgeflogen werden. Und damit fünf Tage vor dem finalen Abzug der US-Amerikaner.

Am Freitag (27. August) sollen dann die Geretteten mit kommerziellen Flugzeugen aus Taschkent in Usebkistan nach Deutschland gebracht werden. Damit wäre die Mission der Bundeswehr am Hindukusch abgeschlossen.

Afghanistan-Krise: Bundeswehr will „noch so viele wie möglich aus Kabul ausfliegen“

Update vom 25. August, 17.55 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) und die Bundeswehr haben sich zur Stunde ein weiteres Mal offiziell zur Evakuierungs- und Rettungsmission in Afghanistan geäußert.

Es laufe aktuell die „gefährlichste Phase der Evakuierungsmission“, bekräftigte die Ministerin. Das Ziel sei es nun, „noch so viele wie möglich aus Kabul auszufliegen. Und unsere Männer und Frauen sicher, heil und gesund nach Hause zu bekommen“, sagte Kramp-Karrenbauer bei einer Pressekonferenz des Verteidigungsministeriums mit Vertretern der Bundeswehr.

Afghanistan-Krise: Bundeswehr flog mehr als 5000 Menschen aus Kabul heraus

Es solle auch über den 31. August hinaus „mit Ortskräften weiter Kontakt“ gehalten werden. „Diejenigen, die ein Aufnahmeversprechen haben, können sich darauf verlassen. Es gilt weiter und unbefristet“, meinte die Saarländerin mit Blick auf einstige Helfer der Bundeswehr, die wohl vor dem Abzug der US-Amerikaner nicht mehr außer Landes gebracht werden können. Und die nun die Rache der Taliban für ihre Kooperation mit dem Westen fürchten.

Die Bundeswehr nannte derweil konkrete Zahlen zu ihrem aktuellen Einsatz am Flughafen Hamid Karzai. Demnach flogen die Piloten der Luftwaffe, Stand Mittwochnachmittag, 25. August, 5026 Menschen aus 45 Nationen in 33 Flügen aus Afghanistan heraus. Darunter seien 3660 afghanische Staatsbürger gewesen. Ferner bestätigte die Bundeswehr, dass in der Nacht auf Mittwoch Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK) 21 deutsche Staatsbürger mithilfe von amerikanischen Helikoptern aus dem Stadtgebiet in Sicherheit gebracht hatten.

Hoffnung in der Afghanistan-Krise: Taliban sichern Bundesregierung Ausreise über den 31. August hinaus zu

Update vom 25. August, 17.35 Uhr: Hoffnung in der Afghanistan-Krise: Die Taliban haben der Bundesregierung nach Gesprächen in Doha zugesichert, dass über den 31. August hinaus afghanische Staatsbürger aus dem Land ausreisen dürfen. Das erklärte der deutsche Verhandlungsführer Markus Potzel an diesem Mittwoch via Twitter. Er hatte zuvor mit dem Vizechef des politischen Büros der Taliban in Katar, Schir Mohammed Abbas Staneksai, Verhandlungen geführt.

Im Fokus stehen afghanische Ortskräfte, die die Bundeswehr bei deren langjährigem Einsatz in Afghanistan unterstützt hatten und nun Vergeltung seitens der radikalen Islamisten fürchten. Staneksai habe jetzt aber versichert, dass Afghanen mit gültigen Ausweisdokumenten über den 31. August hinaus das Land mittels kommerziellen Flügen verlassen dürfen. An diesem Tag endet die US-amerikanische Militärmission am Flughafen in Kabul, die Bundeswehr soll mit ihren Soldaten und den Airbus-Maschinen A400M schon früher abziehen. Grund dafür ist die zunehmende Gefährdungslage durch mögliche Anschläge auf die Truppen.

Was dieser „Verhandlungserfolg“ für die Ortskräfte wirklich wert ist, bleibt offen. Viele Afghanen besitzen offenbar etwa keine gültigen Ausweis-Dokumente.

Afghanistan-Krise: Schwierigste Phase der Evakuierung für die Bundeswehr

Update vom 25. August, 16.25 Uhr: Für die Bundeswehr beginnt in Afghanistan nach Einschätzung des Verteidigungsministeriums nun die schwierigste Phase. „Die internationale Präsenz in Afghanistan endet absehbar am 31.08. - das bedeutet auch für die Bundeswehr, sich darauf einzustellen“, teilte das Ministerium am Mittwoch auf Twitter mit. Die Sicherheitslage in Kabul habe sich enorm verschärft. „Für uns beginnt jetzt die schwerste Phase. Vielen konnten wir helfen - allein gestern 983.“

Am Mittwochmittag landete ein weiteres Flugzeug des Typs A400 M der Bundeswehr in Kabul. Wie die Bundeswehr auf Twitter mitteilte, startete die Maschine kurze Zeit später mit 153 schutzbedürftigen Personen in Richtung Taschkent in Usbekistan. Das Auswärtige Amt geht davon aus, dass sich in Kabul insgesamt noch eine „hohe vierstellige oder niedrige fünfstellige Zahl“ schutzbedürftiger Menschen befindet, die grundsätzlich für eine Evakuierung in Frage kämen.

Update vom 25. August, 16 Uhr: Der Bundestag hat dem Einsatz von bis zu 600 Bundeswehrsoldaten bei der Evakuierungsaktion in der afghanischen Hauptstadt Kabul nachträglich zugestimmt. Die Abgeordneten billigten das bis zum 30. September befristete Mandat am Mittwoch mit großer Mehrheit.

Ende der Afghanistan-Luftbrücke naht - KSK rettet in der Nacht spektakulär Deutsche mit Helikopter

Update vom 25. August, 13 Uhr: Das Kommando Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr hat erstmals Deutsche mit Hubschraubern aus Afghanistan evakuiert. Über die Geheimoperation berichtete zunächst die Süddeutsche Zeitung. Die Aktion habe in der Nacht auf Mittwoch in Zusammenarbeit mit den USA stattgefunden. Mehr als ein Dutzend Menschen wurden dabei gerettet. Nach Informationen der Zeitung handelte es sich bei den Hubschraubern um „Little Bird“-Helikopter der USA – und nicht um Geräte der Bundeswehr.

Update vom 25. August, 12.25 Uhr: Bei ihrer Regierungserklärung am Mittwoch betonte Kanzlerin Merkel, dass die Evakuierungsmission „so lange wie möglich“ fortgesetzt werde. Zuvor hatte bereits Reuters über eine ähnliche Aussage der Bundeskanzlerin berichtet (siehe vorheriges Update). Außerdem sagte sie, man werde das UN-Flüchtlingshilfswerk unterstützen und „nicht dafür zurückscheuen“, Gespräche mit den Taliban zu führen, um Fortschritte im Land zu bewahren und Menschen in Afghanistan zu schützen. Die CDU-Politikerin kündigte weitere 500 Millionen Euro für humanitäre Hilfe in Afghanistan und für Nachbarstaaten, die Geflüchtete aufnehmen, an.

Darüber hinaus gab sie an, dass stets klar gewesen sei, dass der Einsatz mit der Beteiligung der USA „steht und fällt“. Gleichzeitig räumte sie ein: „Unterschätzt aber haben wir, wie umfassend - und im Ergebnis atemberaubend schnell - die afghanischen Sicherheitskräfte den Widerstand gegen die Taliban aufgeben würden.“ Und fügte hinzu: „Wir alle haben die Geschwindigkeit dieser Entwicklung offensichtlich unterschätzt, das gilt auch für Deutschland.“

Update vom 25. August, 11.45 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zum Ende der Evakuierungsmission aus Afghanistan geäußert. Das berichtet die Bild-Zeitung. „Solange es verantwortbar ist, werden wir Menschen evakuieren. Aber das geht nur gemeinsam mit den USA“, sagte die CDU-Politikerin demnach laut Reuters aus Teilnehmerkreisen in der Schalte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Taliban melden sich zu Wort – Menschen harren am Flughafen Kabul weiterhin aus

Update vom 25. August, 11.20 Uhr: Am Flughafen Kabul warten noch immer zahlreiche Menschen auf eine Evakuierung aus Afghanistan – aus Furcht vor der militant-islamistischen Gruppierung. Nun hat sich ein hochrangiger Taliban-Führer zu Wort gemeldet. Er behauptet, Afghanen könnten auch in der Zukunft problemlos und in Ruhe das Land verlassen. „Wenn sie für Jobs ins Ausland gehen oder ihr Leben verbessern wollten, können sie später Pässe beantragen, Visa bekommen und über legale Wege das Land verlassen“, sagte der Taliban-Vizechef Mullah Jakub in einem am Dienstagabend (Ortszeit) auf offiziellen Taliban-Kanälen verbreiteten Audio-Interview.

Am Dienstag (24. August 2021) hatten die Taliban noch ganz andere Worte gefunden. Während des G7-Gipfels hatten sie den Druck auf die westliche Militärallianz erhöht. „Wir wollen, dass alle Ausländer bis zum 31. August evakuiert werden“, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid am Dienstag. Der Sprecher wandte sich zugleich dagegen, dass nun viele gebildete Afghanen und Fachkräfte das Land verließen. Man brauche diese, um Afghanistan wieder aufzubauen. Drohungen für den Fall, dass die USA oder andere Länder ihre Evakuierungen nicht bis Ende August abschließen sollten, sprach Mudschahid allerdings nicht aus.

Seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban spielen sich auf dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul chaotische Szenen ab. Tausende Menschen versuchen, mit einem Evakuierungsflug das Land zu verlassen. Vor allem frühere Regierungsbeamte, Mitglieder der Sicherheitskräfte, Menschenrechtler oder Ortskräfte und Mitarbeiter ausländischer Streitkräfte und Organisationen haben Angst vor Racheaktionen der Taliban. In dem Gedränge vor den Zugängen zum Flughafen sind mehrere Menschen getötet worden.

Update vom 25. August, 10.50 Uhr: Russland schickt vier Militärtransportflugzeuge nach Afghanistan zur Rettung von mehr als 500 Menschen aus verschiedenen Ländern. Das teilte das Verteidigungsministerium am Mittwoch der Staatsagentur Tass zufolge mit. Bei der großen Evakuierungsmission sollen neben Russen auch Bürger aus der Ukraine, aus Belarus und den zentralasiatischen Republiken Tadschikistan, Usbekistan und Kirgistan aus Afghanistan herausgeholt werden, hieß es.

Moskau steht seit langem in Verhandlungen mit den militant-islamistischen Taliban, die in Russland als Terrororganisation verboten sind. Die russische Botschaft in Kabul wird nach früheren Angaben des Außenministeriums in Moskau nicht evakuiert. Bei ihrem Treffen mit Putin hatte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel am vergangenen Freitag Russland zur Unterstützung dabei aufgerufen, Menschen aus Afghanistan in Sicherheit zu bringen. Der Kremlchef warnte zuletzt mehrfach davor, dass unter afghanischen Flüchtlingen auch Terroristen sein könnten, die womöglich unter dem Deckmantel politischen Asyls ins Ausland gelangen wollten. Putin sprach von einer „realen Gefahr“.

ARD meldet tragische Nachricht für viele: Deutsche Afghanistan-Luftbrücke soll deutlich früher enden als gedacht

Update vom 25. August, 10.30 Uhr: Nun gibt es Meldungen, dass die Evakuierungsflüge der Bundeswehr auf der Strecke Taschkent-Kabul-Taschkent bereits am heutigen Mittwoch (25. August) enden könnte. Das geht aus Informationen der ARD hervor. Demnach bestätigten dies mehrere Quellen. Zuvor hatte es geheißen, die Mission solle am Freitag oder Samstag beendet werden (siehe Erstmeldung). Das bedeutet nun für viele, die in Afghanistan noch auf deutsche Hilfe warten eine tragische Nachricht. Schon am Dienstag hatte Außenminister Heiko Maas erklärt, dass es nahezu unmöglich sei in der verbliebenen Zeit alle auszufliegen, denen man helfen möchte. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums erklärte am Mittwoch jedoch, Medienberichte über einen möglichen Zeitpunkt könne er „weder bestätigen noch dementieren“.

Erstmeldung vom 25. August, 9.45 Uhr:

Kabul/Berlin – Bis zum Wochenende will die Bundeswehr ihre Evakuierungsmission aus Kabul offenbar beenden. Das berichtet Business Insider sowie die Bild-Zeitung unter Berufung auf Sicherheitskreise. Das würde ein Ende der Luftbrücke Afghanistan bereits in wenigen Tagen bedeuten. Das Verteidigungsministerium wollte aber Berichte nicht bestätigen, wonach die Luftbrücke voraussichtlich schon am Freitag enden soll. Medienberichte über einen möglichen Zeitpunkt könne er „weder bestätigen noch dementieren“, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch, so Agence France-Press.

Das Ende der Flüge am Freitag konnte auch der Obmann der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Auswärtigen Ausschuss, Roderich Kiesewetter (CDU), nicht bestätigen. Klar sei aber, dass bei einem Abzug der USA am 31. August deren Partner zwei bis drei Tage vorher aus Afghanistan heraus müssten, sagte er am Mittwoch im ZDF-“Morgenmagazin“. Deshalb sei es ganz wichtig, dass afghanische Ortskräfte* auch danach ausreisen könnten. Es gehe deshalb darum, mit den radikalislamischen Taliban zu verhandeln.

Auch der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jürgen Hardt (CDU), wollte ein Ende der Bundeswehr-Luftbrücke in dieser Woche nicht bestätigen. „Es bleibt unser Ziel, diese Operation möglichst lange durchzuführen, um möglichst viele Personen in Richtung Usbekistan zu evakuieren“, sagte Hardt im Südwestrundfunk. Die Gespräche dazu liefen auf allen Ebenen.

Afghanistan: Ende der Luftbrücke – Bundeswehr soll Truppen bis zum Wochenende abziehen

Bereits bekannt ist, dass die USA dabei bleibt, ihre Truppen bis kommenden Dienstag (31. August 2021) abzuziehen. Das hatte US-Präsident Joe Biden am Dienstag nach einem Sondertreffen der G7-Staaten bekannt gegeben. Eine Verlängerung der Evakuierungs-Mission wird es ohne die Vereinigten Staaten nicht geben. Das hatte bereits Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag nach dem G7-Gipfel erklärt.

Aus Kreisen des Verteidigungsministeriums und Auswärtigen Amtes hat Business Insider offenbar erfahren, dass die deutsche Luftbrücke am Freitag enden soll – dann soll der letzte Flieger aus Kabul nach Taschkent in Usbekistan fliegen. Frankreich will seine Evakuierung aus Afghanistan bereits am Donnerstag beenden. Nach US-Angaben haben die Vereinigten Staaten und ihre Verbündete bislang rund 28.000 Menschen außerhalb des Landes bringen können. Die Bundeswehr evakuierte bis zum Mittwochmorgen nach Angaben des Verteidigungsministeriums insgesamt 4654 Menschen aus Afghanistan. Am Dienstag wurden demnach in fünf Flügen 983 Menschen ausgeflogen. Am Mittwoch wurden die Evakuierungsflüge fortgesetzt. (aka) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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