Es ist bisher weitgehend unklar, ob Frauen in Afghanistan mit der Machtübernahme der Taliban weiter ihren Berufen nachgehen können. Bislang gab es lediglich für den Gesundheits- und den Bildungsbereich konkretere Aussagen, dass Frauen wieder ihre Arbeit aufnehmen sollten.
Im Gesundheitsbereich hatte es zuletzt Berichte aus dem Norden des Landes gegeben, dass etwa Hebammen nicht mehr an Sitzungen mit männlichen Ärzten teilnehmen durften. Während der Taliban-Herrschaft 1996 bis 2001 durften Frauen nicht von männlichen Ärtzen behandelt werden, was ihre Gesundheitsversorgung massiv einschränkte.
Erstmeldung vom 28. August: Washington/Nangahar- Nach dem Anschlag am Donnerstag am Kabuler Flughafen, der viele Menschen in den Tod riss, hatten die USA einen Vergeltungsschlag gegen die IS-Terrormiliz angekündigt. Am Freitagabend (Ortszeit) verkündet ein Sprecher des US-Militärs nun, dass die USA einen Planer von Isis-K getötet habe. Das berichtet die Deutsche Presse-Agentur. Bei Isis-K handelt es sich um einen örtlichen Ableger der Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
Der Planer des IS-Ablegers war in der Nähe von Nangahar mit einem unbemannten Luftschlag getötet worden. Als unbemannten Luftschlag bezeichnen die USA einen ferngesteuerten Angriff mit einer US-Drohne, oftmals aus großer Höhe. „Ersten Anzeichen zufolge haben wir das Ziel getötet. Wir wissen von keinen zivilen Opfern“, sagte ein Sprecher am Freitagabend. Der Sprecher machte keine näheren Angaben dazu, ob der bei dem Vergeltungsschlag Getötete direkt in den Anschlag am Kabuler Flughafen verwickelt war.
Unter den Opfern des Anschlags am Kabuler Flughafen am Donnerstag waren auch 13 US-Soldaten. US-Präsident Joe Biden hatte daraufhin Rache geschworen: „Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen. Wir werden euch jagen und euch dafür bezahlen lassen“, hatte der Demokrat kurz nach dem Anschlag verkündet.
Jen Psaki, die Sprecherin Bidens, antwortete am Freitag auf die Frage, ob Biden die Urheber der Attacke töten lassen oder vor Gericht stellen wolle, mit den Worten: „Er hat klar gemacht, dass er nicht will, dass sie noch auf der Erde leben.“ Der Präsident und das Militär hätten keinen Zweifel an ihrer Befugnis, die Terrormiliz Isis-K anzugreifen, sagte Psaki weiter.
„Der Schlag gegen Isis-K ist der Beginn der Rache“, schrieb der republikanische Kongressabgeordnete Adam Kinzinger nach dem Angriff auf Twitter. „Glückwunsch an unser Militär und gute Entscheidung von Präsident Biden. Nichts wird unseren Verlust an Männern wettmachen, aber er darf nicht unbeantwortet bleiben.“
Die USA befürchten derzeit einen weiteren Terroranschlag in Kabul. Die US-Botschaft veröffentlichte in der Nacht erneut eine Sicherheitswarnung und rief alle Landsleute dazu auf, die Gegend rund um die Eingangstore zum Flughafen sofort zu verlassen. „Die Bedrohung ist akut, sie dauert an. Unsere Truppen sind immer noch in Gefahr“, hatte Psaki am Freitag gesagt. In diesem News-Ticker halten wir Sie zu allen Entwicklungen rund um Afghanistan auf dem Laufendem. (as/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.