Gauck spekuliert über Merkels berufliche Zukunft - und äußert Zweifel

Angela Merkel will sich 2021 von der politischen Bühne verabschieden. Doch Joachim Gauck zweifelt an einem baldigen Ruhestand der Kanzlerin.
Berlin - Nach derzeitigem Stand der Dinge wird Ende 2021 in Deutschland eine Ära enden: Nach 16 Jahren endet die vierte Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) - erneut kandidieren will die 65-Jährige nicht. Den Vorsitz der CDU hat Merkel bereits im vergangenen Jahr abgegeben.
Dem bisherigen Kenntnisstand nach wird sich die Kanzlerin 2021 sogar komplett von der politischen Bühne verabschieden. "Es gilt das, was ich im Zusammenhang mit meinem Abschied vom Parteivorsitz gesagt habe: Dass ich für kein weiteres politisches Amt, egal wo es ist, auch nicht in Europa, zur Verfügung stehe", hatte Merkel im Mai öffentlich erklärt. Doch in Altbundespräsident Joachim Gauck hegt ein früherer Weggefährte in der deutschen Politik gewisse Zweifel an einem Rückzug Merkels.
Angela Merkel: Gauck glaubt nicht an baldigen Ruhestand der Kanzlerin
Denn Gauck würde es nach eigenen Angaben wundern, wenn sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach dem Ende ihrer Amtszeit aus der Öffentlichkeit zurückzieht. Er könne sich "nicht vorstellen, dass sie dann nur auf dem Land sitzt und guckt, was der Rasen macht oder die Blümchen", sagte der 79-Jährige am Donnerstag im Fernsehsender n-tv. "Sie wird schon noch gebraucht werden", fügte er hinzu.
Merkel gehöre "ganz gewiss zu den Frauen, die keine Tipps von älteren Männern brauchen, um ihr Leben zu gestalten", sagte Gauck weiter. Aber sie werde Zeit zur Erholung brauchen. Für alle, die besonders aktiv waren im Berufsleben, sei die Rente eine Zeit des Lernens. "Wir alle müssen lernen, wie viel Freiheit und pures Rentnerdasein für unsere Psyche gut ist und wie viel Aktivität noch belebend wirkt", sagte Gauck. "Ich bin am Lernen: wie viel Rentner und wie viel Dienst." Das sei "manchmal gar nicht so einfach".
Angela Merkel: Kanzlerin erinnert am Tag der Deutschen Einheit an Opfer der SED-Diktatur
Den Tag der Deutschen Einheit verbringt Merkel unter anderem in Kiel - dort werden die offiziellen Feierlichkeiten zum Nationalfeiertag abgehalten. In ihrer Rede beim zugehörigen Festakt erinnerte Merkel an die Opfer der SED-Diktatur in der DDR. „Sie sollten wir nie vergessen. Auch an einem Tag der Freude wie heute nicht“, sagte Merkel am Donnerstag. 30 Jahre nach dem Mauerfall bezeichnete sie die Geschehnisse in der DDR im November 1989 als „Revolution im Geist der Freiheit“.
Zum Tag der Deutschen Einheit gibt es allerdings auch kritische Stimmen. Die Schriftstellerin Jana Hensel ist für eine Abschaffung des Feiertags: Sie sieht keinen Grund zur Freude. Nun hat Friedrich Merz die Kanzlerin Angela Merkel scharf angegriffen.
In ihrer Partei hat die Bundeskanzlerin aktuell einen schweren Stand. Merkur.de* erklärt die Schlammschlacht rund um Angela Merkel und Co. in der CDU. Auch Maybrit Illner nimmt sich in ihrem ZDF Talk dem Machtkampf in der CDU an. Sie stellt die Frage: „Geht die CDU im Streit zwischen Merz und Merkel unter?“ Angela Merkel kritisierte kürzlich zudem Emmanuel Macron wegen seiner Nato-Einschätzung. Bei Markus Lanz schoss Oskar Lafontaine gegen Angela Merkel. Der ZDF-Moderator wurde daraufhin parteiisch - und verteidigte die Bundeskanzlerin.
Angela Merkel sollte bei einer Veranstaltung ein Grußwort halten. Als sie auf die Bühne steigen wollte, verschwand die Kanzlerin plötzlich. Nun schießt ein ehemaliger Geheimdienst-Chef heftig gegen Angela Merkel wegen ihres Umgangs mit Russland.
Angela Merkel bezog beim Weltwirtschaftsforum in Davos Stellung für Greta Thunberg und schoss deutlich gegen Donald Trump.
Aktuell sieht sich Angela Merkel heftiger Kritik ausgesetzt: Es geht um eine „höchst fragwürdige Praxis“, wie der Parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Fraktion, Marco Buschmann es nannte.
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fn/AFP