1. lokalo24
  2. Politik

Bundestagswahl 2017: Wann öffnen heute die Wahllokale? Wo wählen gehen?

Erstellt:

Von: Philipp Kuserau

Kommentare

Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht am 5. September bei der letzten offiziellen Sitzung vor der Wahl.
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht am 5. September bei der letzten offiziellen Sitzung vor der Wahl. © dpa

Heute steht Deutschlands wichtigste Polit-Wahl an: die Bundestagswahl 2017. Hier finden Sie die Antworten auf alle Fragen rund um die Wahl des Bundestages.

Berlin - Im deutschen Politik-Kalender ist der heutige Sonntag, 24. September 2017, schon lange rot markiert: An diesem Sonntag wird der 19. Deutsche Bundestag gewählt. In Berlin hat bereits am 5. September die letzte offizielle Sitzung vor der Wahl stattgefunden. Das Datum Ende September wurde nicht zufällig gewählt: Die Ermittlung des genauen Termins für die Bundestagswahl 2017 obliegt strengen Regularien, die dabei eingehalten werden müssen. 

So muss die Wahl des Bundestags laut dem deutschen Grundgesetz frühestens 46 und spätestens 48 Monate (also alle vier Jahre) nach Beginn der aktuellen Wahlperiode stattfinden. Im Falle der frühzeitigen Auflösung des Bundestags kann sich diese Periode verkürzen. Sollte sich Deutschland im Verteidigungsfall befinden, also angegriffen werden, so kann sich die Zeitspanne auch verlängern. 

Da am 22. Oktober 2013 die Wahlperiode des 18. Deutschen Bundestags anlief, muss das Datum der Bundestagswahl 2017 also zwischen dem 23. August 2017 und dem 22. Oktober 2017 liegen. Laut Bundeswahlgesetz muss der Termin zudem auf einen Sonntag oder einen gesetzlichen Feiertag fallen.

Am 23. Januar 2017 gab der damalige Bundespräsident Joachim Gauck zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Thomas de Maiziere via Bundesgesetzblatt den offiziellen Termin für die Bundestagswahl 2017 bekannt. 

In den letzten Wochen vor der Wahl wird es immer spannender: Schafft es die Kanzlerin mit einer vierten Amtszeit, die Alt-Kanzler Konrad Adenauer (14 Jahre Amtszeit) und Helmut Kohl (16 Jahre Amtszeit) einzuholen? Gelingt es der SPD mit dem ehemaligen EU-Parlamentspräsident Martin Schulz nach den misslungenen Versuchen von 2009 und 2013, endlich den Bundeskanzler zu stellen? Schafft die AfD den Einzug in den Bundestag, vielleicht sogar mit einem zweistelligen Ergebnis? Was passiert mit den Grünen, der Linken und der FDP? 

Hier erfahren Sie alles, was Sie zur Bundestagswahl 2017 wissen müssen. Außerdem haben wir unter diesem Link für Sie zusammengefasst, wann mit Prognosen und Hochrechnungen am Wahlabend zu rechnen ist und wann es ein Ergebnis gibt. Am Sonntagabend sind wir für Sie außerdem im Live-Ticker dabei, wenn es Prognosen und Hochrechnungen gibt.

Wann öffnen heute die Wahllokale?

Die Wahllokale öffnen heute um 8 Uhr in der Früh. Dann kann jeder Stimmberechtigte in einem ihm zugewiesenen Wahllokal wählen gehen. Die Wahllokale schließen um 18 Uhr. Dann beginn die Auszählung.

Wo kann ich wählen gehen? 

Doch wo muss ich meine Stimme abgeben? Welches Wahllokal muss ich aufsuchen? Die Antwort ist ganz einfach. Jeder Stimmberechtigte bekommt eine Wahlbenachrichtigung. Die Wahlbenachrichtigung ist ein Anschreiben, das Angaben zum Wahltag, zur Wahlzeit und zum Ort des Wahlraumes enthält.

Was soll ich wählen?

Sollten Sie noch immer nicht entschieden haben, welcher Partei Sie heute Ihre Stimme geben, können Sie den kostenlosen Wahl-O-Mat nutzen.

Bundestagswahl 2017: Das sind die Parteien und Kandidaten

Vor der Bundestagswahl küren die Parteien jeweils einen Spitzenkandidaten, der durch den Wahlkampf führen soll. Etablierte Parteien wie die Union und die SPD stellen einen Kanzlerkandidaten auf, der im Falle einer Regierungskoalition als Kanzler gewählt werden soll. Die CSU hat außerdem selbst einen Kandidaten aufgestellt. Die Partei muss dabei natürlich zu den Koalitionsparteien gehören. Die kleineren Parteien sehen in der Regel davon ab, einen Kanzlerkandidaten auszurufen. 

Bei der Bundestagswahl 2013 standen laut Bundeswahlleiter 34 Parteien zur Wahl, diesmal sind es 42. Laut Bundeswahlleiter wären 48 zugelassen gewesen (Stand: 7. Juli 2017, 97 Tage vor der Wahl).  

Das sind die Spitzenkandidaten der Parteien:

ParteienSpitzen- und Kanzlerkandidat
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)Angela Merkel
Christlich-Soziale Union in Bayern (CSU)Joachim Herrmann
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)Martin Schulz
Bündnis 90/Die Grünen (Grüne)Katrin Göring-Eckardt und Cem Özdemir
Die Linke (Die Linke)Dietmar Bartsch und Sahra Wagenknecht
Freie Demokratische Partei (FDP)Christian Lindner
Alternative für Deutschland (AfD)Alice Weidel und Alexander Gauland 

Bundestagswahl 2017: Was sagen die aktuellen Umfragen?

Wie schneiden die Parteien in den aktuellen Umfragen so kurz vor der Wahl ab? Das erfahren Sie, wenn Sie auf diesen Link klicken: „Umfragen zur Bundestagswahl“. Jüngst hat die AfD weiter aufgeholt, wurde drei Wochen vor der Wahl drittstärkste Kraft. Wie es um die Umfragewerte der Alternative für Deutschland steht, erfahren Sie unter diesem Link.

Bundestagswahl 2017: Wie wird heute gewählt?

Wer bei der Bundestagswahl mitwählen darf, hat zwei Stimmen: Mit der Erststimme wird der jeweilige Kandidat aus dem eigenen Wahlkreis gewählt, mit der Zweitstimme die Partei. Wie genau bei der Bundestagswahl 2017 abgestimmt wird, erfahren Sie unter diesem Link. Warum es überhaupt zwei Stimmen gibt, haben wir außerdem hier für Sie erläutert.

Sie wählen lieber von zuhause aus? Hier erklären wir Ihnen, was Sie beachten müssen, wenn Sie per Briefwahl ihr Kreuzchen abgeben.

Bundestagswahl 2017: Wichtige Wahlkampfthemen 

Für die Union sind die Stellschrauben, an denen gedreht werden muss, eigentlich klar. Ob Rente, Wohlstand, Zusammenhalt - kein Thema wird im Wahlkampf für die Bundestagswahl 2017 so dominieren wie das der Migrationspolitik von Kanzlerin Merkel. Diese muss dabei sowohl innerhalb als auch außerhalb der Union Überzeugungsarbeit leisten. CSU-Chef Horst Seehofer wird sich nicht mit dem Satz „Die Ereignisse des vergangenen Jahres dürfen sich nicht wiederholen“ zufrieden geben und weiter auf eine Obergrenze von Flüchtlingen drängen. Ganz offiziell liegt der Wahlkampffokus der CDU/CSU bei den Themen: Zusammenhalt der Gesellschaft, Wohlstand und innere Sicherheit.

Die SPD mit Spitzenkandidat Martin Schulz ließ sich lange nicht in die Karten schauen, wie der Wahlkampf 2017 inhaltlich aussehen wird. Erst im Juli offenbarte die SPD ihr Wahlprogramm. Einige Ziele sind klar benannt, so zum Beispiel bei der Familienpolitik, der Bildungspolitik und der Arbeitsmarktpolitik. Zum Thema Sicherheitspolitik schlägt die SPD drei Grundpfeiler vor: „Repression, Vorbeugung und Ausstiegshilfe“ heißt es im Kampf gegen den Extremismus. Bei der Flüchtlingspolitik soll es einen Aufteilungsschlüssel über ganz Europa geben.

Die Wahlstrategie der AfD lässt sich aufgrund eines internen und angeblich vertraulichen Strategiepapiers, das im Februar an die Öffentlichkeit gelangte, recht genau benennen. Die Zielgruppe bilden Europa-Skeptiker, Konservative, bürgerliche Wähler, Protestwähler, Nichtwähler, Arbeiter und Arbeitslose. Inhaltlich will man sich vom politischen „Mainstream“ fernhalten und weiter am Stilmittel des Polarisierens und Provozierens festhalten. Desweiteren will man heikle Themen ausklammern und nicht zu viele Themen und zu viele Details auf die Wahlkampfagenda bringen. 

Die Grünen werden in ihrem Wahlkampfprogramm die Themen Migration, erneuerbare Energien, Massentierhaltung, Betreuungsgelder und Mindestlohn auf ihre Agenda schreiben.   

Die Linke will sich mit Themen wie Lohn, Armut, Rente, Einkommensteuer, Miete, Gesundheitswesen und Flüchtlingen befassen. Die FDP spricht sich innenpolitisch gegen neue Sicherheitsgesetze und die Vorratsdatenspeicherung aus. Gesundheitspolitisch will man sich für die Legalisierung von Cannabis einsetzen und in der Flüchtlingspolitik von Angela Merkel distanzieren.

Wie das Wahlsystem bei der Bundestagswahl 2017 funktioniert, können Sie unter diesem Link nachlesen.

Bundestagswahl 2017: Wie verlief die letzte Bundestagswahl?

Bei der vergangenen Bundestagswahl (fand am 22. September 2013 statt) ging die CDU/CSU mit 41,5 Prozent erneut als stärkste Fraktion hervor. Die CDU durfte sich über einen Stimmenzuwachs von knapp sieben Prozent freuen und auch die CSU legte um 0,9 Prozent zu. 

Zweitstärkste Kraft blieb die SPD mit 25,7 Prozent - Die Linke (8,6 Prozent) und Die Grünen (8,4 Prozent) mussten im Vergleich zu 2009 einen Verlust von 3,3 Prozent beziehungsweise 2,3 Prozent verkraften. 

Die größte Schlappe musste jedoch die FDP hinnehmen - mit 4,8 Prozent scheiterte die Freiheitlich Demokratische Partei an der Fünf-Prozent-Hürde und war damit erstmals seit 1949 nicht im Parlament vertreten. Damit verlor man verglichen mit der Bundestagswahl 2009 ganze 9,8 Prozent. 

Die AfD ließ dagegen 2009 zum ersten Mal aufhorchen und sorgte mit 4,7 Prozent für eine Überraschung. Nur um 0,3 Prozentpunkte verfehlte man damit den Sprung ins Parlament. 

Bundestagswahl 2017: Wettanbieter sind sich einig

Im Februar 2017 herrschte bei den jeweiligen Tippbüros noch Uneinigkeit darüber, wer die Bundestagswahl 2017 gewinnen könnte (Stand: 16. Februar).

kus

*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes

Updates zur Bundestagswahl

Update vom 3. September 2017: Am Sonntag findet in Berlin das erste und einzige TV-Duell zwischen Kanzlerin Angela Merkel und Herausforderer Martin Schulz statt und wir sind mit unserem Live-Ticker auch mit dabei. Bei uns bekommen Sie vorab schon alle wichtigen Infos!* 

Update vom 24. August 2017: Vor der Bundestagswahl im September bekommen alle Wahlberechtigte eine Wahlbenachrichtigung. Was es damit auf sich hat, erfahren Sie hier.

Update vom 24. August 2017: Sie wollen bei der Bundestagswahl per Briefwahl wählen, wissen jedoch nicht genau, wie sie das anstellen sollen? Hier geben wir Ihnen alle Infos rund um die Briefwahl. 

Update vom 26. Juli 2017: In knapp zwei Monaten wird gewählt. Doch wann und wie man abstimmen kann, erhält man in einem gesonderten Brief. Hier steht, wann Sie die Wahlunterlagen zur Bundestagswahl 2017 bekommen.

Update vom 24. Juli 2017: Mit welchem Wahlprogramm starten die Grünen in den Bundestagswahlkampf? Hier bekommen Sie die Infos.

Update vom 24. Juli 2017: Cem Özdemir und Katrin Göring-Eckardt führen die Grünen als Spitzenkandidaten in den Bundestagswahlkampf. Doch wie treten die beiden auf und wie kamen sie in die Politik? Hier gibt es die Infos.

Update vom 18. Juli 2017: Wie steht die SPD zu den Themen Familie, Bildung und Rente? Bei uns bekommen Sie alle Infos über das SPD-Wahlprogramm. 

Update vom 18. Juli 2017: Wie steht die AfD zur Flüchtlingspolitik und inneren Sicherheit? Wir haben uns das Wahlprogramm der Alternativen genauer angesehen. 

Update vom 18. Juli 2017: Bei der kommenden Bundestagswahl gehen Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch für Die Linke als Spitzenkandidaten an den Start, doch wer sind die zwei eigentlich? Hier erfahren Sie es. 

Update vom 18. Juli 2017: Christian Lindner und seine FDP möchte den Wiedereinzug in den Bundestag, doch mit welchem Wahlprogramm wollen die Liberalen die Wähler überzeugen? Wir haben uns das Wahlprogramm der FDP angesehen und für Sie zusammengefasst.

Update vom 18. Juli 2017: Die CDU ist in Deutschland die am längsten regierende Partei, doch wie hat sie sich in den vergangenen Jahren in Sachen Mitglieder entwickelt? In unserem CDU-Steckbrief erfahren Sie es.

Auch interessant

Kommentare