Sollte die CDU auf Söder setzen? Experte sieht Schwäche von Laschet als Grund für Umfragetief
Für das Umfragetief von CDU/CSU sieht der Forsa-Chef mehrere Gründe – vor allem Armin Laschet. Die Mehrzahl der Wählerschaft fordert einen neuen Kandidaten.
Berlin - Die Union befindet sich nach wie vor in einer Krise*. Könnte ein Kandidatenwechsel bei CDU/CSU im Kanzler-Rennen Sinn ergeben? Mit Blick auf die Bundestagswahl 2021 hat Manfred Güllner, Gründer und Geschäftsführer des Meinungsforschungs-Institus Forsa, eine klare Meinung abgegeben. Als Ursache für die schlechten Umfragewerte der Union sieht der Forsa-Chef mehrere Faktoren, insbesondere aber die Schwäche des Kanzlerkandidaten Armin Laschet.
In einem Interview mit der Passauer Neuen Presse (PNP) erklärte Güllner, wie er zu dieser Einschätzung kommt. Armin Laschet stoße in letzter Zeit auf immer weniger Zustimmung*. Forsa habe die Bürgerinnen und Bürger gefragt, wer ihres Erachtens am schlechten Abschneiden der Union die Hauptschuld trage. Eine große Mehrheit sehe dabei Laschet in der Verantwortung.

Meinungsforscher äußert sich zu CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet
„Bisher hat die Union davon profitiert, dass ihr trotz des schwachen Kandidaten deutlich mehr politische Kompetenz zugetraut wurde als der SPD und den Grünen“, sagte Güllner. Doch das sei derzeit nicht mehr der Fall, denn auch dieser Wert sinke aktuell. „Und an der Schwäche ihres Kanzlerkandidaten dürfte sich wenig ändern, es sei denn, sie tauscht ihn aus“, sagte der Meinungsforscher. Wegen der schlechten Umfragewerte steht Laschet nun unter Druck - auch weil die SPD laut einer Forsa-Umfrage erstmals seit 2006 wieder die Union überholt und somit stärkste politische Kraft in Deutschland ist.
Laut Umfragen des Meinungsforschungs-Institus Forsa hätte die CDU/CSU mit einem Wechsel ihres Kandidaten für die Bundestagswahl 2021* aber noch die Chance, auf über 30 Prozent zu kommen. Die meisten Umfrageteilnehmer und -teilnehmerinnen halten einen Kandidaten-Wechsel zu Markus Söder am sinnvollsten.
Einer Civey-Umfrage zufolge sprechen sich 70 Prozent der CDU/CSU-Wählerinnen und Wähler für einen Kanzlerkandidatenwechsel zu Markus Söder aus. Lediglich 23 Prozent der Befragten befürworten weiterhin Laschets Kandidatur, berichtet welt.de. Söder betonte allerdings, dass er aktuell und auch in Zukunft keine weiteren Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur habe. „Ich habe einmal ein Angebot gemacht, ein zweites Mal bringt überhaupt nix,“ erklärt der bayrische Ministerpräsident.
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Bundestagswahl 2021: CDU-Kandidat Laschet will trotz schlechter Umfragewerte kämpfen
Sollte die Union weiterhin an Laschet als Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl 2021 festhalten, sehe Güllner nur noch wenig Chancen für CDU/CSU. „Im Wahlvolk glaubt man nicht mehr daran, dass das Land mit Laschet als Kanzler in guten Händen wäre“, so der Forsa-Chef gegenüber der Passauer Neuen Presse. Zuletzt hatten sich Kanzlerin Angela Merkel und Markus Söder hinter Armin Laschet gestellt. Dieser hatte angekündigt, trotz sinkender Umfragewerte zu kämpfen. (Helena Gries)*hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.