Bushidos Freunde: Politiker in Erklärungsnot

Berlin - Zuletzt zeigte sich der Rüpel-Rapper Bushido politisch interessiert und gewann auch bei führenden Poitikern einige Freunde. Bei seinem neuen Lied und Video hört der Spaß auf.
Update vom 8. September 2017: Gangsta-Rapper kontra AfD-Vizechefin. Diese Youtube-Diskussion sorgt für Aufsehen. Wir haben zusammengefasst, wie die Debatte zwischen Bushido und AfD-Frau Beatrix von Storch lief.
"Stress ohne Grund" heißt das neue Lied des Berliner Skandal-Rappers. Nicht ohne Grund wird er es wegen dem Song jetzt mit der Justiz zu tun bekommen. Gewalt- und Tötungsphantasien enthält der Song, so der Vorwurf. Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit hat Bushido deshalb angezeigt.
Für führende Polit-Köpfe wie Horst Seehofer (CSU), Rainer Brüderle (FDP) oder Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), die sich jüngst und in den letzten Jahren gerne mit dem Rapper ablichten ließen, wird es jetzt heikel. Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer hat numehr schon öffentlich bedauert, dass er sich vor wenigen Jahren auf dem Deutschen Filmball grinsend neben Bushido ins Bild setzte.
Bushido bestreitet Aufruf zu Gewalt
Bushido selbst hat am Dienstag bestritten, dass er zu Gewaltakten gegen Politiker wie Grünen-Chefin Claudia Roth oder Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) bereit sei. "Es liegt mir überhaupt nicht nah, diese Leute zu beeinträchtigen", sagte er am Montagabend in den ARD-"Tagesthemen". Der Sänger reagierte damit auf die massive Kritik an seinem Musikvideo "Stress ohne Grund". Er habe die Angriffe nicht persönlich gemeint, betonte er. Er habe "dem Druck das Ventil geöffnet".
In dem Musikvideo attackieren die Rapper Bushido und Shindy unter anderem Wowereit, Roth und den FDP-Bundestagsabgeordneten Serkan Tören. So sagt Bushido in dem Video den Satz: "Ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt." An einer anderen Stelle heißt es: "Ich schieß auf Claudia Roth und sie kriegt Löcher wie ein Golfplatz." Außerdem diskriminiert der Text Homosexuelle an mehreren Stellen. Wowereit hatte den Rapper wegen des Videos am Montag angezeigt. Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien begann auf Antrag des Bundesfamilienministeriums mit der Prüfung des Inhalts.
js/AFP