Donald Trump nimmt John Wayne in Schutz
Die US-Demokraten wollen einen Flughafen umbenennen, der nach Westernlegende John Wayne benannt ist. Trump spricht von „Dummheit“.
- Die Todesfälle von George Floyd und Rayshard Brooks sorgen für Protest
- Statuen von Politikern und Generälen in den USA stehen in der Kritik.
- US-Präsident Donald Trump* droht Demonstranten mit schwerwiegenden Konsequenzen.
Update vom Dienstag, 30.06.2020, 8.20 Uhr: US-Präsident Donald Trump hat die unter Rassismus-Verdacht stehende Filmlegende John Wayne in Schutz genommen. Den Vorstoß von Vertretern der Demokratischen Partei, einen nach dem Schauspieler benannten Flughafen im Bundesstaat Kalifornien umzutaufen, bezeichnete Trump am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter als „unglaubliche Dummheit“.
Donald Trump* hat sich selbst als „langjährigen Fan“ des 1979 verstorbenen Western-Darstellers bezeichnet. Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 besuchte Trump zusammen mit Waynes Tochter Aissa den Geburtsort des Hollywoodstars im Bundesstaat Iowa.
Unterdessen plagt sich Donald Trump mit einem neuen Enthüllungsbuch* herum. Seine Nichte Mary will in ihrem Buch erklären, wie der US-Präsidenten wurde, was er heute ist. Ihr Urteil über ihren Onkel fällt denkbar schlecht aus.
Demokraten wollen John-Wayne-Flughafen umbenennen
Update vom Montag, 29.06.2020, 8.20 Uhr: Im Zuge der Rassismusdebatte in den USA wollen die Demokraten im Orange County in Kalifornien einen nach Western-Legende John Wayne benannten Flughafen umbenennen. Grund seien Interviewäußerungen, in denen der 1979 verstorbene Hollywoodstar gesagt hatte, dass er an die Überlegenheit der Weißen („white supremacy“) glaube und Schwarze noch der Erziehung bedürften, wie der Sender CNN am Montag berichtete. Nach einem Antrag der Demokraten, über den die Regierung des Verwaltungsbezirks nun entscheiden muss, soll der rund 65 Kilometer südöstlich von Los Angeles gelegene Flughafen einfach Orange County Airport heißen.

Oscar-Preisträger John Wayne („Der Marshall“) personifizierte als Schauspieler die traditionellen Wertvorstellungen der US-Pionierzeit und war für seine konservativen politischen Positionen bekannt. Der Orange County gab dem schon 1923 eröffneten Flughafen gleich nach dem Tod Waynes den Namen des Schauspielers. 1982 wurde auch eine 2,70 Meter hohe Statue John Waynes errichtet. Dessen Sohn Ethan Wayne hatte CNN zufolge im vorigen Jahr gesagt, die Zitate seines Vaters würden aus dem Kontext gerissen.
Donald Trump spricht bei Demonstranten von Terrorismus
Update vom Freitag, 26.06.2020, 06.15 Uhr: Donald Trump hat den Sturz von Statuen bei den Protesten gegen Rassismus* und Polizeigewalt in den USA in Zusammenhang mit Terrorismus gebracht.
Trump drohte Demonstranten, die versuchten, Statuen historischer Figuren in den USA zu Fall zu bringen, im Sender Fox News mit schwerwiegenden Konsequenzen. „Jede Nacht werden wir härter und härter vorgehen“, sagte Trump. „Und irgendwann wird es Vergeltung geben.“ Diese Demonstranten seien Vandalen und Anstifter - in Wahrheit seien sie aber „in gewisser Weise Terroristen“.
Trump hat in Aussicht gestellt, noch in dieser Woche eine Verfügung zu erlassen, die Denkmäler und Statuen besser schützen soll. „Viele der Leute, die Statuen niederreißen, haben wohl keine Ahnung, was die Statue ist“, hatte Donald Trump am Mittwoch gesagt. Am Dienstag hatte der US-Präsident Menschen, die Statuen stürzten, mit bis zu zehn Jahren Gefängnis gedroht.
Proteste in den USA: Nationalgarde soll Denkmäler schützen
Update vom Donnerstag, 25.06.2020, 05.00 Uhr: Die US-Regierung hat rund 400 Soldaten der Nationalgarde in erhöhte Einsatzbereitschaft versetzen lassen, um Denkmäler in Washington vor Anti-Rassismus-Demonstranten zu schützen. Das Pentagon kam damit am Mittwoch nach eigenen Angaben einer Anfrage von Innenminister David Bernhardt nach. Bernhardt ordnete zudem die Errichtung von Barrieren in Gegenden nahe des Weißen Hauses an. Diese Orte sollen mit „Unnachsichtigkeit“ geschützt werden, kündigte er an.
Sollten die Nationalgardisten zur Unterstützung der Polizei beim Schutz der Denkmäler entsendet werden, dann aber nur unbewaffnet, kündigte ein Pentagon-Sprecher an. Die Nationalgardisten könnten helfen, Menschenmengen von bestimmten Zonen fernzuhalten, sagte er.
Demonstranten hatten in den vergangenen Tagen mehrere Denkmäler in der Hauptstadt attackiert. So versuchten sie am Montag, mit Seilen eine Statue des früheren Präsidenten Andrew Jackson vor dem Weißen Haus umzustürzen, was ihnen aber nicht gelang. Die Polizei löste die Ansammlung von mehreren hundert Demonstranten unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray auf.
Donald Trump Jr. will Vandalismus stoppen – durch Statuen seines Vaters
Update vom Mittwoch, 24.06.2020, 14.54 Uhr: Noch immer werden Monumente für konföderierte Generäle im Zuge der Proteste in den USA von ihren Sockeln gerissen. Donald Trump Jr. hat einen eigenen Vorschlag gemacht, wie man mit den abgerissenen Statuen umgehen könnte. Für jede abgerissene Statue könnte man jeweils eine Statue seines Vaters Donald Trump errichten.
„Wollt ihr unsere Monumente retten? Starten wir eine Bewegung, um alle heruntergerissenen Statuen mit neuen, festen Statuen meines Vaters Donald Trump zu ersetzen. Damit würde dieser Blödsinn ein Ende haben“, twitterte der Sohn des US-Präsidenten.
Der Tweet scheint zu implizieren, dass die Protestler eher die alten Statuen auf ihren Sockeln stehen lassen würden, als zu riskieren, dass Statuen von Donald Trump, der Symbolfigur des Hasses, errichtet werden. Damit reiht sich Donald Trump Jr. direkt hinter seinen Vater ein, der ebenfalls Statuen konföderierter Generäle verteidigt hat.
Update vom Dienstag, 23.06.2020, 09.39 Uhr: Nachdem Demonstranten versucht haben, die Statue des früheren Präsidenten Andrew Jackson vor dem Weißen Haus umzustürzen, meldet sich Donald Trump zu Wort.
Proteste in Washinton: Donald Trump kritisiert Demonstranten
Der US-Präsident kritisierte die Demonstranten im Kurzbotschaftendienst Twitter: „Zahlreiche Menschen“ seien in Washington festgenommen worden wegen „schändlichen Vandalismus in Lafayette Park, an der wunderbaren Statue von Andrew Jackson“, und außerdem verschandelten sie die Ansicht der gegenüberliegenden St. John's Kirche.

Donald Trump warnte, die mutwillige Beschädigung der Statue könne mit Gefängnis bestraft werden. Örtlichen Medienberichten zufolge waren zuvor mehrere Menschen in der Nähe des Lafayette Square festgenommen worden, als die Polizei versuchte, ein Zeltlager aufzulösen.
Während der durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz ausgelösten Anti-Rassismus-Proteste sind in den USA in den vergangenen Wochen wiederholt Denkmäler historischer Figuren angegriffen worden, die mit dem Erbe von Sklaverei und rassistischer Diskriminierung in Verbindung stehen.
Demonstranten greifen Denkmal vor Weißem Haus an - Statue von Jackson sollte gestützt werden
Update vom Dienstag, 23.06.2020, 06.20 Uhr: Anti-Rassismus-Demonstranten in Washington haben versucht, ein Denkmal des früheren Präsidenten Andrew Jackson vor dem Weißen Haus umzustürzen. Die Ansammlung von mehreren hundert Demonstranten wurde aber am Montagabend (Ortszeit) von der Polizei unter Einsatz von Pfefferspray auseinander getrieben, bevor die Reiterstatue fiel.
Einige Protestteilnehmer hatten Seile um das Denkmal geworfen. Auf eine Seite der Statue wurde in schwarzen Buchstaben das Wort „killer“ (Mörder) geschrieben. Jackson, der von 1829 bis 1837 regierte, ist ein besonders umstrittener Präsident. Er war nicht nur Sklavenhalter, sondern ließ auch Indianer in massivem Umfang umsiedeln, um Raum für weiße Siedler zu schaffen. Der heutige Präsident Donald Trump hat sich als Anhänger Jacksons bezeichnet.
Update vom Montag, 22.06.2020, 12.00 Uhr: Die Kritik an Statuen in den USA nimmt während der andauernden Proteste kein Ende. Nun soll die Statue des ehemaligen Präsidenten Theodore „Teddy“ Roosevelt aus dem American Museum of Natural History entfernt werden.
Dabei handelt es sich um eine Statue, die den Präsidenten zu Pferd, der von einem Ureinwohner Amerikas und einem Afrikaner flankiert wird. Sie steht seit 1940 vor dem Eingang des Museums. Der Vorschlag des Museums, der nun von der Stadt New York genehmigt wurde, steht in unmittelbarem Zusammenhang mit den Protesten anlässlich des Todes von George Floyd. Allerdings wurde die Statue bereits zuvor kritisiert.
„Über die letzten Wochen wurde die Gemeinschaft unseres Museums durch die Bewegung gegen Rassismus bewegt“, so Ellen V. Futter, Präsidentin des Museums, gegenüber der „New York Times“. „Vor allem haben wir beobachtet, dass sich die Aufmerksamkeit der Welt und des Landes auf Statuen gerichtet hat, die als starkes und schmerzhaftes Bild für systematischen Rassismus stehen können.“
Protest gegen Rassismus in Washington: Trump fordert Festnahmen nach Sturz einer Statue
Update vom Samstag, 20.06.2020, 07.35 Uhr: Unter dem Eindruck landesweiter Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt haben in den USA viele Menschen dem Ende der Sklaverei vor mehr als 150 Jahren gedacht. Anlässlich des „Juneteenth“-Gedenkens nahmen allein in der Ostküstenmetropole New York an mehreren Orten Tausende Menschen zu Fuß und auf Fahrrädern an Demonstrationen gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung teil.
Sie riefen die Namen der Afroamerikaner, die in den vergangenen Jahren von der Polizei getötet wurden. „Dieses Jahr hat das ganze Land eine Abrechnung erlebt“, sagte die 38-jährige Demonstrantin Tabatha Bernard. Sie unterstützte die wachsenden Forderungen, den 19. Juni zum Nationalfeiertag zu erklären. „Es liegt an uns, das so lange fortzusetzen, bis wir eine Veränderung erreicht haben.“
„Juneteenth“-Proteste in den USA: Statue in Washington gestürzt
Derweil ging in Washington die einzige in der US-Hauptstadt stehende Statue eines Konföderierten-Generals zu Boden. Mit Seilen rissen die Demonstranten die im Jahre 1901 errichtete Statue von Albert Pike von seinem Sockel und setzten sie anschließend in Brand. Dazu skandierten Dutzende Menschen den Slogan der Anti-Rassismus-Bewegung „Black lives matter“. Die Aktion ereignete sich am Rande von Protestmärschen im ganzen Land zur Erinnerung an das Ende der Sklaverei vor 155 Jahren.
Donald Trump reagierte natürlich empört auf die Aktion. Der US-Präsident meldete sich sofort auf Twitter zu Wort, verurteilte den Sturz der Statue und griff zugleich die Washingtoner Polizei an. „Die Polizei kommt ihrer Aufgabe nicht nach. Sie sieht zu, wie eine Statue gestürzt und abgefackelt wird.“ Die Demonstranten sollten „sofort festgenommen“ werden. Zudem sprach Trump von einer „Schande für unser Land.“
„Juneteenth“, auch „Freedom Day“ genannt, ist jedes Jahr am 19. Juni. An diesem Datum im Jahr 1865 - kurz nach dem amerikanischen Bürgerkrieg - hatte eine entsprechende Proklamation in Texas das Ende der Sklaverei verkündet. Dieses Jahr steht der Gedenktag unter dem Eindruck der Landesweiten Massenproteste nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd Ende Mai in Minneapolis.
Angst vor rechter Gewalt in den USA steigt: Milizen rüsten sich zum Kampf
Update vom Mittwoch, 17.06.2020, 15.30 Uhr: Der Tod von George Floyd hat zahlreiche Proteste in den USA und der ganzen Welt ausgelöst. Bei den Demonstrationen gegen Rassismus stehen inzwischen vermehrt auch Denkmäler und Statuen von früheren Politikern in der Kritik.
So auch in Albuquerque im US-Bundesstaat New Mexico, wo die Statue von Juan de Oñate zum Stein des Anstoßes wurde. Doch dabei fielen plötzlich vier Schüsse, die ganz offenbar aus den Reihen einer rechtsextremen Miliz abgefeuert wurden. Der Demonstrant Scott Williams, der von einer Kugel getroffen wurde, liegt noch immer im Krankenhaus. Sein Zustand ist kritisch, aber stabil.
Der mutmaßliche Schütze wurde inzwischen verhaftet. Der Sohn eines ehemaligen Sheriffs hatte sich im Jahr 2019 um einen Posten im Stadtrat von Albuquerque beworben. Die Polizei beschuldigt ihn der gefährlichen Körperverletzung. Ob er Mitglied der rechten Miliz „New Mexico Civil Guard“ ist, die die Demonstration störte, ist nicht bekannt.
Schüsse in New Mexico: Senator fordert Untersuchung
Nun forderte der demokratische US-Senator Martin Heinrich das Justizministerium auf, die Schießerei zu untersuchen. „Das ist nicht der erste Bericht über schwer bewaffnete zivile Milizen, die in den vergangenen Wochen bei Protesten in New Mexico aufgetaucht sind", schrieb Heinrich auf Twitter. „Diese Extremisten dürfen friedliche Proteste nicht zum Schweigen bringen oder Gewalt ausüben.“
Tatsächlich treten sie immer häufiger bei Protesten gegen Rassismus in Erscheinung. So waren Mitglieder der „New Mexico Civil Guard“ schon Anfang Juni bei einem friedlichen „Black Lives Matter“-Protest mit Waffen zur Gegendemo angetreten.
Das sorgt für immer mehr Unbehagen in den USA. Immerhin haben
Rechtsextremisten
bereits Tausende Amerikaner ermordet und verletzt. Nach einem
Bericht des „Combating Terrorism Center“
in West Point waren rechte Gewalttäter von 1990 bis 2012 für 670 Todesfälle, 3053 Verletzungen und 4420 gewalttätige Angriffe in den USA verantwortlich. Seit 2012 haben Rechtsextremisten in den USA mindestens 75 weitere Menschen getötet und Hunderte weitere verletzt.
Schüsse bei Demonstration in New Mexico - mindestens ein Verletzter
Update vom Dienstag, 16.06.2020, 8.35 Uhr: Bei Protesten gegen rassistische Denkmäler sind in Albuquerque, New Mexico, mehrere Schüsse gefallen. Mindestens ein Demonstrant wurde getroffen, verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Sein Zustand sei kritisch, er befinde sich aber nicht in Lebensgefahr.
New Mexico: Schüsse bei Demonstration gegen Statue von Konquistador
Die Demonstranten wollten eine Statue von Juan de Oñate entfernen, einem spanischen Konquistador aus dem 16. Jahrhundert, als das Feuer auf sie eröffnet wurde.
Die Polizei nahm daraufhin mehrere Personen fest, die offenbar einer rechtsextremen Miliz namens „New Mexico Zivilgarde“ („New Mexico Civil Guard“) angehören. Sie waren mit militär-ähnlichen Gewehren bewaffnet und in Camouflage gekleidet. Laut Angaben der Polizei kamen „chemische Reizstoffe und Blendgranaten“ zum Einsatz.
Der mutmaßliche Schütze wurde von Einheiten der Polizei entwaffnet und festgenommen. Michael Geier, Polizeichef von Albuquerque, gab auf Twitter bekannt, es gebe den Verdacht, dass die oben genannte Miliz den Gewaltausbruch angestiftet hätte. Man werde diesem Verdacht nachgehen, sagte Geier.
Streit um rassistische Denkmäler – Rechte Demonstranten wollen Statuen schützen
Update vom Samstag, 13.06.2020, 19.01 Uhr: Nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA finden weltweit Massenproteste gegen systematischen Rassismus statt. Im Zuge dessen kam es in Europa und den USA bereits zu Beschädigungen von Statuen. Bei Protesten im englischen Bristol haben Demonstranten die Statue eines britischen Sklavenhändlers ins Hafenbecken geworfen. In einem Park der US-Stadt Boston wurde laut lokalen Medienberichten eine Statue von Christopher Kolumbus geköpft.

Als nun am Samstag hunderte Menschen im Zentrum von London gegen Rassismus demonstrierten, versammelten sich auch rechtsextreme Demonstranten in der Nähe des Parlaments, um Statuen vor möglichen Angriffen zu schützen. Mehrere Denkmäler wurden vorsorglich bereits verpackt, darunter auch die Statue des Premierministers Winston Churchill.
London: Streit um rassistische Denkmäler – Rechte Demonstranten wollen Statuen schützen
Das Denkmal des Kriegspremiers auf dem Parliament Square war in der vergangenen Woche bereits mit dem Schriftzug „War ein Rassist“ besprüht worden. Auch das nur wenige hundert Meter entfernte zentrale Kriegerdenkmal Cenotaph wurde sicherheitshalber verbarrikadiert.
Auf dem Parliament Square und in der Umgebung sei es am Samstag zu Zusammenstößen rechter Demonstranten mit der Polizei* gekommen, hieß es in britischen Medienberichten. Innenministerin Priti Patel kritisierte die Gewalt als völlig inakzeptabel. Wer sich an gewalttätigen Ausschreitungen und Vandalismus beteilige, müsse mit der ganzen Härte des Gesetzes rechnen. „Gehen Sie nach Hause, um die Ausbreitung (des Coronavirus) zu stoppen und Leben zu retten“, schrieb sie auf Twitter.
USA: Streit um rassistische US-Denkmäler und Statuen – Statuen geköpft – Kritik von Trump
Update vom Donnerstag, 11.06.2020, 17.07 Uhr: Auf Twitter hat sich nun US-Präsident Donald Trump zum Abriss von Statuen geäußert. In Großbuchstaben schrieb Trump: „Wer seine Geschichte verleugnet, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen!“ Trumps Tweet ähnelt dem Zitat des Philosophen und Schriftstellers George Santayana, „Wer sich nicht seiner Vergangenheit erinnert, ist verurteilt, sie zu wiederholen“. Mehrere Twitter-User wiesen den Präsidenten darauf hin, dass er die Redewendung falsch benutze.
Trump ist gegen den Abriss von Statuen von Politikern und Generälen der ehemaligen Konföderierten Staaten von Amerika und wies auch Forderungen nach Umbenennungen von US-Militärbasen zurück.
Erstmeldung vom Donnerstag, 11.06.2020: Washington – Die Proteste wegen des Todes des Afroamerikaners George Floyd ebben nicht ab. Seit seines gewaltsamen Todes durch Polizisten finden Massenproteste gegen systematischen Rassismus im ganzen Land sowie weltweit statt. Nun erreichen die Proteste eine neue Ebene - eine Ebene der Erinnerungskultur.
Erinnerungskultur in den USA: Statuen im Ziel der Proteste
Die symbolische Tragkraft vieler Denkmäler, die oftmals weiße Sklavenhalter darstellen, spielt in dem Konflikt eine entscheidende und tragende Rolle. Nancy Pelosi, Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, forderte die Entfernung von elf Statuen in der Hauptstadt Washington. Die Statuen stellen elf Soldaten und Vertreter der aus dem Sezessionskrieg (1861-1865) hervorgegangenen Konföderierten Staaten von Amerika dar, die nach Pelosis Meinung nicht die höchsten Werte der Vereinigten Staaten von Amerika vertreten würden. „Ihre Statuen sind eine Hommage an den Hass, nicht an das Erbe“, so Pelosi in einem Brief an den Kongress. Die Männer seien für „Grausamkeit und Barbarei“ eingetreten.
Zu den Statuen zählt unter anderem die Statue von Jefferson Davis, dem Präsidenten der damaligen Konföderierten Staaten von Amerika, oder die seines Stellvertreters Alexander Stephens. Auch eine Statue des Militärstrategen und konföderierten Generals Robert E. Lee steht dort.
Die Teilnehmer der Proteste sehen in den Statuen einen Puffer für ihre Wut. Am Mittwoch wurde eine Statue von Christopher Kolumbus in einem Park von Boston laut lokalen Medienberichten geköpft. Im Anschluss an den Vorfall kündigte Bostons Bürgermeister Marty Walsh an, auch den Rest des Denkmals von Amerikas Entdecker abbauen zu wollen. Kritiker und Historiker sehen zwischen Christopher Kolumbus und dem transatlantischen Sklavenhandel einen direkten Zusammenhang. Außerdem wird sein gewalttätiges Vorgehen gegen amerikanische Ureinwohner kritisiert.
Proteste wegen des Todes von George Floyd: Statuen werden abgebaut
US-Präsident Donald Trump wies derweil Forderungen nach Umbenennungen von US-Militärbasen zurück. Dabei geht es um Basen, die nach militärischen Führern von konföderierten Generälen während des Sezessionskrieges benannt sind.
„Diese monumentalen und mächtigen Stützpunkte sind Teil eines großartigen amerikanischen Erbes geworden und einer Geschichte des Sieges und der Freiheit. Deswegen wird meine Regierung nicht einmal über die Umbenennungen dieser herrlichen militärischen Einrichtungen nachdenken“, äußerte Trump auf Twitter. Zehn Stützpunkte der US-Armee sind nach Generälen der Südstaaten benannt. Der pensionierte General David Petraeus hatte gefordert, die Basen umzubenennen, da die Namensgeber heutzutage nicht mehr als „Quelle der Inspiration“ dienten.
Von Marvin Ziegele
Nach den Protesten, ausgelöst durch den Tod von George Floyd, erklärt sich ein Stadtteil in Seattle für autonom. Polizisten meiden das Gebiet.
Nach den Randalen in Stuttgart zeigt eine Tonspur eines Polizisten*, warum der Rassismus-Vorwurf gegen Teile der Polizei berechtigt ist.
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