13 Geiseln wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht, wie Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina erklärte.
Zur Nationalität der Opfer machte der Militärsprecher zunächst keine Angaben. Die Regierung in Neu Delhi bestätigte den Tod einer 19-jährigen Studentin aus Indien. Unter den ins Krankenhaus gebrachten Geiseln waren ein Japaner und zwei Sri-Lanker, wie das Militär bestätigte. Das Auswärtige Amt hatte kurz nach dem Zugriff keine Hinweise darauf, dass Deutsche betroffen sein könnten.
Der italienische Koch Jacopo Bioni sagte der Zeitung „La Republicca“ über eine Gruppe italienischer Freunde, die das Restaurant zur Tatzeit besuchte: „Ich denke, sie sind alle tot.“ Er habe in der Küche gearbeitet, als er Rufe und Schüsse hörte. „Als ich versuchte, nach draußen zu kommen, sah ich, wie ein Typ mit einer automatischen Waffe sich dem Tisch mit den Italienern näherte.“ Mit Kollegen sei er über das Dach vor den Angreifern geflohen.
Nach Angaben der US-Terrorbeobachtungsstelle Site bekannte sich die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu dem Angriff auf das Restaurant. Bangladeschs Premierministerin Sheikh Hasina sprach von einem Terrorakt, nannte jedoch keine Namen von Organisationen: „Wir werden keinen Akt des Terrorismus in Bangladesch dulden.“
Seit Anfang 2013 leidet das muslimische Bangladesch mit seinen rund 160 Millionen Einwohnern unter einer Serie islamistisch motivierter Angriffe. Viele der inzwischen mehr als 50 Opfer sind Religionskritiker, Intellektuelle und Angehörige religiöser Minderheiten. Auch gegen ausländische Staatsbürger wurden schon Anschläge verübt - zuletzt im Oktober 2015 gegen den Japaner Kunio Hoshi, der auf einer Farm in Nordbangladesch arbeitete.
Das Auswärtige Amt aktualisierte nach der Geiselnahme seine Reisewarnung für Bangladesch. „Auch wenn derzeit keine konkreten Hinweise auf eine spezifische Gefährdung deutscher Interessen vorliegen, wird Reisenden landesweit zu besonderer Wachsamkeit geraten“, erklärte das Außenministerium. Reisende sollten größere Menschenansammlungen sowie von Ausländern frequentierte Treffpunkte und Veranstaltungen derzeit möglichst meiden.
Der Anschlag scheine sich gezielt gegen Ausländer gerichtet zu haben, erklärte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. „Sollte dies zutreffen, zeugte dies von Neuem von der perversen Logik der Terroristen, die mit Mord und Gewalt versuchen, ganze Gesellschaften zu spalten und das friedliche Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion zu zerstören.“
Der italienische Regierungschef Matteo Renzi sprach von der Pflicht seines Landes, seine Werte gegen die Terroristen zu verteidigen: „Italien zieht sich angesichts der Torheiten derer, die unseren Alltag zerstören wollen, nicht zurück.“ Papst Franziskus verurteilte den barabarischen Akt als gegen Gott und die Menschheit gerichtet.
Vor zwei Wochen hatte Bangladeschs Polizei in einer umstrittenen Aktion landesweit mehr als 12 000 Menschen in einem Großeinsatz gegen Extremismus festgenommen. Die Regierung bestreitet jedoch, dass der IS in Bangladesch aktiv sei und macht örtliche Extremistengruppen und die Opposition für die Anschläge verantwortlich.
Am Dienstag war es in Istanbul zu einem verheerenden Terroranschlag gekommen. Dabei starben mehr als 40 Menschen.
kg/afp/dpa
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion