Polizei stoppt Kurden-Großdemo gegen türkische Militär-Offensive

In Köln findet am Samstag eine Großdemo von Kurden gegen den türkischen Militäreinsatz in Nordsyrien statt. Die Polizei hat den Demonstrationszug gestoppt.
Update vom 27. Januar 2018 - 14.06 Uhr: Die Polizei in Köln hat am Nachmittag die Kurden-Demonstration in der Innenstadt auf der Hälfte der Strecke zunächst gestoppt. Kurz zuvor waren zahlreiche Fahnen mit dem Konterfei des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan in der Menge aufgetaucht, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Polizei versammelte demnach starke Kräfte an der Einsatzstelle, außerdem fuhren zwei Wasserwerfer auf.
Schon zuvor hatte der Demonstrationszug immer wieder gestockt. Der Protest der kurdischen Demonstranten richtete sich gegen den türkischen Militäreinsatz in Nordsyrien. Zu der bundesweiten Großdemonstration hatte der kurdische Dachverband Nav-Dem aufgerufen.
Die Polizei maß den Protesten in der Kölner Innenstadt bereits im Vorfeld ein "erhebliches Konfliktpotenzial" bei. Polizeipräsident Uwe Jacob erinnerte daher daran, dass das Zeigen von Fahnen und Bildern Öcalans strafbar und "in jeder Form untersagt" sei.
Demonstration gegen türkische Militär-Offensive
Köln - In der Kölner Innenstadt haben sich am Samstagmorgen mehrere hundert kurdische Demonstranten zu einer bundesweiten Großkundgebung versammelt. Ihr Protest richtet sich gegen den türkischen Militäreinsatz im Norden Syriens. Viele Menschen trugen Transparente mit Aufschriften wie "Freiheit für Kurdistan" und "Shame on you Europe" (Schäm' Dich, Europa). Zahlreiche Teilnehmer der Demonstration schwenkten außerdem Fahnen der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG).
Die offizielle Kundgebung sollte um 10.00 Uhr starten. Erwartet wurden mehr als 20.000 Teilnehmer. Zu der bundesweiten Großdemonstration hatte der kurdische Dachverband Nav-Dem aufgerufen. Die Polizei misst den Protesten in der Kölner Innenstadt ein "erhebliches Konfliktpotenzial" bei und ist mit mehr als 2000 Beamten im Einsatz.
Die Türkei hatte vor einer Woche eine Militäroffensive in Afrin in Nordsyrien gestartet, die sich gegen YPG richtet. Die Kölner Großdemonstration steht nach Polizeiangaben unter dem Motto "Überall ist Afrin - Widerstand ist überall." Kölns Polizeipräsident Uwe Jacob appellierte im Vorfeld an die Demonstranten, "ausländische Konflikte nicht auf deutschem Boden auszutragen".
AfP