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Live-Ticker: Trump will im Zweifel Wahlergebnis nicht anerkennen

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Von: Julia Anton, Patricia Kämpf, Kathrin Böhmer

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Final Presidential Debate Between Hillary Clinton And Donald Trump Held In Las Vegas
Die letzte TV-Debatte zwischen Clinton und Trump findet in Las Vegas statt. © AFP

Las Vegas - Das dritte und letzte TV-Duell ist beendet. Trump erregte Aufsehen mit seinen Manipulationsvorwürfen vor der Wahl und zeigte sich nicht bereit, eine mögliche Niederlage zu akzeptieren. Lesen Sie hier alles über das dritte TV-Duell.

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Die wichtigsten News zur US-Wahl 2016 vom Donnerstag

+++ 14.00 Uhr: Bei den TV-Debatten mit Donald Trump hat Hillary Clinton nichts dem Zufall überlassen - vor allem nicht ihre Kleidung. Sie setzte damit ein Signal, das bisher jedoch nur wenige erkannt haben. Wir lüften das Geheimnis

+++ 10.21 Uhr: Das dritte TV-Duell ist vorbei. Wir in Deutschland können zwar nicht wählen, aber trotzdem würde uns interessieren, wen Sie in den USA an der Macht sehen wollen. Trump oder Clinton?

+++ 7.30 Uhr: Dass es nicht langweilig wurde beim letzten TV-Duell der US-Präsidentschaftskandidaten war klar. Die unterhaltsamsten und stärksten Zitate haben wir zusammengestellt. 

+++5.42 Uhr: Die CNN-Blitzumfrage ist da: Für 52 Prozent der Zuschauer ist Clinton die klare Siegerin. Trump hat immerhin 39 Prozent der Zuschauer überzeugt. Damit hätte Clinton alle drei TV-Duelle für sich entschieden.

+++5.39 Uhr: "Trump am Abgrund" - so laut die erste Einschätzung von US-Korrespondent Friedemann Diederichs. Lesen Sie seinen ausführlichen Schnell-Check hier.

+++5.04 Uhr: Trump bewertet das Duell via Twitter als erfolgreich. "Das war spannend. Ich habe alle meine Punkte gebracht. Lasst uns Amerika wieder groß machen!"

Im Clinton-Lager zeigt man sich siegessicher mit dem Hashtag: "#Shewon".

+++04.58 Uhr: Diesmal hätte er einen Grund gehabt, sich zu beschweren: Donald Trump hatte nach einer Auswertung von "CNN" über sechs Minuten weniger Redezeit als Clinton. Die Demokratin sprach demnach 41:46 Minuten, Trump nur 35:41 Minuten.

+++4.36 Uhr: Das Duell ist beendet. Clinton reicht Wallace die Hand, winkt strahlend ins Publikum. Auch Trump schüttelt dem Moderator die Hand. Beide gehen zu ihren Familien - damit gab es weder zu Beginn noch am Ende einen Handschlag zwischen den beiden Kandidaten.

+++4.33 Uhr: Wallace stellt seine letzte Frage: "Sagen Sie dem amerikanischen Volk, warum sie Sie wählen sollten!" Die Kandidaten hatten keine Vorbereitung für diese Frage und bekommen eine Minute Zeit.

Clinton darf beginnen: "Ich möchte Ihnen bessere Chancen eröffnen. Ich werde einstehen für Familien und gegen große, mächtige Konzerne."

Trump: "Ich werde Amerika wieder groß machen. Wir kümmern uns mehr um illegale Einwanderer als um Veteranen. Ich werde mehr für Latinos tun, als Clinton es in zehn Jahren tun würde. Sie redet nur."

+++4.25 Uhr: Letztes Thema: Schulden. Haben die beiden Kandidaten das Problem bislang ignoriert? Trump verspricht, aus Amerika wieder eine "Wirtschaftsmaschine" mit gut bezahlten Arbeitsplätzen zu machen. 

Clinton holt zu einem letzten Angriff gegen Trump aus: Sie könne ihn nicht mehr ernst nehmen. "Er sagt, er will Amerika wieder groß machen. Trump geht also davon aus, das Amerika schon mal groß war. Dabei hat er schon Ronald Reagan kritisiert."

Zum eigentlichen Thema sagt sie: "Ich werde die Staatsschulden um keinen Penny erhöhen." Wir müssen die Bildung stärken und Medikamente billiger machen. Das Geld müsse man sich an anderen Stellen hoch, zum Beispiel bei den Reichen. Sie will in die Menschen investieren, um so Arbeitsplätze zu schaffen.

Und was ist mit Geld für Sozialleistungen?

Trump: "Wir müssen ObamaCare zurück nehmen und durch etwas anderes ersetzen."

Clinton: "Deshalb will ich die Steuern für die Reichen erhöhen, um mehr Geld für Sozialleistungen zu haben." Sie verteidigt ObamaCare. 

Trump bleibt bei seinen Manipulationsvorwürfen gegenüber den Medien und will das Ergebnis noch nicht anerkennen

+++4.19 Uhr: "In der letzten TV-Debatte haben Sie einige Lügen ausgesprochen, als Sie gesagt haben, Aleppo wäre bereits gefallen", richtet sich Wallace an Trump. "Das ist eine Katastrophe dort!", erwidert Trump und fällt dem Moderator ins Wort. "Wir geben den Rebellen viel Geld, aber wir wissen doch gar nicht, wer die Rebellen sind!"

Clinton soll sich zu der von ihr geforderten Flugverbotszone äußeren - würde sie einen russischen Jet bei Verletzung eben dieser abschießen? "Ich denke, wir können hier eine Abmachung treffen. Wir können klar machen, dass wir im Sinne der Menschen gehandelt haben", sagt Clinton ausweichend. Außerdem kämen Bedrohungen nicht nur von Flüchtlingen, sondern auch von in den USA geborenen Bürgern, wie in Orlando. "Blödsinn", schimpft Trump weiter. Das größte Übel sei weiterhin der IS, dessen Entstehung Clinton mit zu verantworten habe.

+++4.10 Uhr: Das nächste Thema ist Außenpolitik. Clinton hat als Erste das Wort. "Wir müssen Rakka und Mossul zurück erobern, das wird hart. Syrien wird weiterhin ein Krisenherd bleiben." Schuld daran haben unter anderem der Iran und Russland. 

Trump gibt Clinton die Schuld am Verlust der Stadt Mossul. "Wir hatten Mossul doch schon, wir hätten nur da bleiben müssen!" Außerdem sei durch die Ankündigung, die Stadt zurück zu erobern, der Überraschungsmoment verloren gegangen. Hochrangige IS-Mitglieder werden sich schon längst von dort zurückgezogen haben. Die Zurückeroberung Mossuls würde nur den Iranern nutzen, die dank des Abkommens nun auch die Möglichkeit zu einer Atomwaffe hätten. Nun würden zahlreiche IS-Anhänger aus Syrien in die USA kommen.

"Googlen Sie mal Donald Trump und Irak", fordert Clinton die Zuschauer auf. Auch Trump hätte sich damals positiv zum Rückzug der US-Truppen aus dem Irak geäußert. Auch Faktenchecks wiederholen: Die Aussage, das Clinton Schuld an der Enstehung des IS trage, ist falsch.

+++4.07 Uhr: Wallace greift die Manipulationsvorwürfe Trumps auf. Wird es das Wahlergebnis akzeptieren? "

„Ich werde mir das dann anschauen. Ich schaue es mir nicht jetzt an. Ich lasse Euch zappeln. Aber die Presse, die Medien, sie vergiften die Wähler!" 

Es sei doch aber ein Merkmal dieses Landes, den Willen der Wähler zu akzeptieren, wendet Wallace ein. Trump sieht sich weiterhin durch die Medienberichterstattung benachteiligt. Clinton nutzt dies als Vorlage: Ihr Gegner würde die demokratischen Grundwerte des Landes nicht respektieren. Immer, wenn Trump eine Niederlage droht, wittere er eine Manipulation.

+++4.00 Uhr: Auch Clinton bleibt nicht von Wallace' Konfrontationen verschont. "Haben Sie Ihren Schwur gehalten, persönliche Interessenkonflikte zwischen Ihrem Amt als Außenministerin und der Clinton Foundation zu vermeiden?"

Die Demokratin möchte die Arbeit der Foundation erklären, doch Trump fällt ihr ins Wort. "Das ist doch kriminell!". Die Foundation sollte viele Gelder, zum Beispiel an Haiti, zurück zahlen. Außerdem habe die Stiftung Geldern aus dem mittleren Osten angenommen - was laut Politfact wahr ist. Clinton versucht zunächst, sich mit Fakten rund um die Clinton Foundation zu verteidigen und geht dann zum Angriff über: "Er veröffentlicht seine Steuererklärung nicht. Sollen wir ihm glauben, wenn er über Spenden und Wohltätigkeit spricht?" Außerdem habe Trump selbst in der Vergangenheit Stiftungsgelder genutzt, um Gerichtskosten zu bezahlen.

Trump: Clinton bezahlt Frauen für Belästigungsvorwürfe

+++3.58 Uhr: Clinton springt nicht auf die E-Mail-Affäre an. "Wir wissen jetzt, was Trump für ein Mann ist", sagt sie und bringt weitere Negativ-Beispiele. "Er sorgt dafür, dass sich Menschen auf seinen Wahlveranstaltungen angehen. Das ist doch nicht Amerika."

Trump entgegnet, Clinton hätte diese gewalttätigen Auseinandersetzungen organisiert. Er möchte lieber über andere Themen reden.

+++3.53 Uhr: Nächstes Thema: Chris Wallace will, das Trump Stellung zu den erst aufgekommen Belästigungsvorwürfen nimmt. Warum sollten diese Frauen das erfinden? 

"Alles Lüge, alles erfunden!" Clinton würde den Frauen Geld dafür zahlen, dies zu behaupten. "Niemand hat mehr Respekt gegenüber Frauen als ich!" Seine Kontrahentin zitiert weitere frauenfeindliche und sexistische Aussagen von ihm. Trump lenkt um auf Clintons E-Mail-Affäre. "Darüber sollten wir reden, nicht über Fiktion."

+++3.50 Uhr: Wer hat die bessere Vita? Beide kritisieren nun Fehltritte des anderen in der Vergangenheit: Clinton habe als Außenministerin viel Geld verloren, kritisiert Trump. Außerdem sei sie Schuld am IS. Clinton wiederrum greift Rassismus- und Sexismusvorwürfe gegen Trump auf sowie dessen Äußerungen gegen Alicia Machado.

"Wenn ich das Land geführt hätte, wie mein Unternehmen, hätten wir jetzt ein Land, auf das auch sie stolz sein könnten", sagt Trump. Aber auch Clinton findet, sie kann einen würdigen Erfahrungsschatz vorweisen.

+++3.46 Uhr: "Unser Land stagniert, wir haben unsere Arbeitsplätze und unsere Produkte verloren." Vieles käme nun aus China. Nun bedrohe Clinton mit TTIP weitere Arbeitsplätze. 

Die Demokratin kontert: Sie sei nicht für den aktuellen Entwurf des transatlantischen Handelsabkommen. Trump selbst hätte außerdem für den Bau von seinen Hotels Stahl aus China gekauft. Der Republikaner hat damit kein Problem: "Warum haben Sie mich denn nicht daran gehindert, chinesischen Stahl zu kaufen?"

Clinton verspricht größte Investion in Arbeitsplätze seit dem zweiten Weltkrieg

+++3.38 Uhr: Chris Wallace ruft ein neues Thema aus: Wirtschaft. Clinton verspricht das größte Arbeitsplatzprogramm seit dem zweiten Weltkrieg - hier sagt Politfact: Nicht so ganz richtig. Die Demokratin weißt außerdem auf ihre Pläne mit Bernie Sanders hin, das College-System zu refomieren und Bildung besser für alle zugänglich zu machen. Bei Trump hingegen würden Arbeitsplätze verloren gehen und nur Reiche begünstigt werden. 

"Ihr Plan ist eine Katastrophe", schimpft Trump. Unter Clinton würde es massive Steuererhöhungen geben. Er will Geld bei der NATO sparen - reiche Länder wie Saudi Arabien und Deutschland sollten für den Schutz durch die USA bezahlen.

"Ich mache vernünftige Pläne", erwidert Clinton. Steuererleichterungen für die Reichen brächten gar nichts. Wallace spricht Clinton auf Kritik an, die diese gegenüber Obamas Wirtschaftspolitik geäußert hat. "Naja, er hat ein Deasaster von Bush geerbt. Wir haben uns wieder nach oben gekämpft, aber wir müssen weiter machen."

+++3.35 Uhr: "Wir geben ein Vermögen aus, um andere Länder zu verteidigen", sagt Trump. Clinton sei außerdem eine erwiesene Lügnerin. "Viel Spaß und viel Glück mit Asien", erwidert Clinton. Durch Verbündete überall in der Welt seien die USA ein besserer Ort.

+++3.30 Uhr: Auch im Publikum kocht die Stimmung hoch. Chris Wallace ruft es zu recht. Trump bringt Putin und den IS zur Sprache. "Wenn Russland und die USA mit einander auskommen, ist das doch gut." 

Die Debatte driftet in Richtung Außenpolitik. Clinton konfrontiert Trump mit seiner Aufforderung gegenüber Hackern, die USA anzugreifen. Russland würde sich außerdem in den Wahlkampf in den USA einmischen.

"Sie hat keine Ahnung!", ruft Trump aus. "Sie wurde in vielen Bereichen von Putin übertölpelt."

+++3.21 Uhr: Wie steht es um die Grenzen? Trump hat Mütter eingeladen, deren Kinder von illegalen Einwanderen ermordert wurden und beschreibt Ausländer erneut als Kriminelle, die Drogen mit ins Land brächten. "Wir brauchen starke Grenzen. Wir brauchen diese Mauern. Wir brauchen starke Grenzschutzbeamte." Er möchte, wenn er ins Land kommt, all diese "bösen, bösen Menschen" aus dem Land werfen.

Clinton wirft er vor, in der Vergangenheit für Mauern gestimmt zu haben, und nun plötzlich für offene Grenzen zu sein. Clinton widerspricht: "Ich glaube nicht, dass wir einfach die Grenzen öffnen werden. Wir brauchen eine Reform."

Die Kandidaten und der Moderator fallen sich gegenseitig öfter ins Wort. Moderator Wallace konfrontiert Clinton mit einem Zitat zu offenen Grenzen. "Das müssen sie zu Ende lesen, da habe ich über Energie gesprochen", stellt Clinton klar. Politfact sagt dazu: Die Aussage, das Clinton offene Grenze fordere, ist nicht wahr.

Trump fordert konservativen Supreme Court und unbeschränktes Recht auf Waffenbesitz

+++3.19 Uhr: Wortgewaltig: Trump beschreibt Abtreibung damit, dass "ein Leben aus dem Mutterleib gerissen" würde. Clinton besteht darauf, dass "keine Regierung das Recht hat, Frauen vorzuschreiben, ob sie ein Kind bekommen muss".

+++3.11 Uhr: Clinton erklärt, dass sie nicht beabsichtigt, den zweiten Verfassungszusatz abzuschaffen. Allerdings fordert sie, zu überprüfen, wer eine Waffe kauft. Sie möchte die 33.000 Menschen und Kinder schützen, die jährlich durch Waffen ihr Leben verlieren (wahr laut Politfact) und wirft Trump vor, von der Waffenlobby unterstützt zu werden.

Trump hingegen verteidigt das Recht auf Waffenbesitz und möchte diesen auch durch eine entsprechende Ernennung der Richter schützen. Eine Entscheidung über das "Recht auf Leben" möchte er an die Staaten zurück geben. 

+++3.07 Uhr: "Der oberste Gerichthof vertritt uns alle", sagt Clinton. Einige Rechte, wie das auf Abtreibung, muss er schützen und durchsetzen. Sie hofft, dass der Senat den von Obama vorgeschlagenen Kandidaten bestätigt.

Trump besteht vor allem auf das Recht auf Waffenbesitz. Er fordert konservative Kandidaten, die die Verfassung so respektieren, wie die Gründungsväter das beabsichtigt haben. 

+++3.03 Uhr: Es geht los. Chris Wallace begrüßt die Zuschauer. Clinton und Trump laufen unter Applaus ein. Eine gegenseitige Begrüßung gibt es nicht. Die erste Frage dreht sich um den Supreme Court: Ist die Verfassung für ihn bindend oder flexibel zu Hand haben? Clinton darf beginnen.

+++2.59 Uhr: Wird das Duell etwas an den Umfragewerten ändern? Bislang führt Clinton. Besonders spannend: In einigen Staaten liegt keiner der beiden vorn, dort haben bisher Drittkandidaten die meisten Stimmen gesammelt.

+++2.55 Uhr: Die Gäste und der Moderator Chris Wallace sind bereits anwesend. Das Duell startet in wenigen Minuten.

+++2.45 Uhr: Einige Gäste, die die Kandidaten geladen haben, sind bereits bekannt: Trump hat Obamas Halbbruder Malik, der sich bislang positiv zu dessen Kandidatur geäußert hat, eingeladen. Außerdem die Mutter des Benghazi-Opfers Sean Smith, die Clinton vorwirft, ihren Sohn getötet zu haben.

Die zwei bekannten Milliardäre Meg Whitman, CEO von Hewlett-Packard un ehemaliger republikanischer Kandidat für das Gouvaneurs-Amt in Kalifornien und Mark Cuban, Besitzer der Dallas Mavericks, stärken Hillary Clinton den Rücken. Das berichtet "CNN".

Die Spannung steigt: Kann das TV-Duell noch etwas an den Umfragewerten ändern?

+++2.36 Uhr: Wie viele Amerikaner werden einschalten? Beim ersten TV-Duell sahen rund 84 Millionen zu, beim zweiten waren es nur noch 63,6 Millionen. Ein weiterer Zuschauerabfall würde die These bestätigen, dass viele Amerikaner ihre Entscheidung bereits getroffen haben.

+++2.30 Uhr: In einer halben Stunde geht es los. Moderator Chris Wallace ist schon vor Ort und nimmt die Zuschauer auf Instagram Stories mit in seine Vorbereitungen. "Wenn ich jetzt nicht bereit bin, werde ich es wohl nie sein", sagt er dort.

+++2.19 Uhr: Sagen die Kandidaten während des Duells die Wahrheit? Auf einen Faktencheck haben die Moderatoren bislang während der Sendung verzichtet. Das Magazin Politfact bietet wieder einen Live-Faktencheck an. Bislang waren die typischen Aussagen von Clinton "überwiegend wahr", die von Trump "überwiegend falsch oder falsch":

Hillary Clinton prüft im Rahmen ihrer Kampagne "The Briefing" die Aussagen ihres Kontrahenten. Auch wir werden genau hinhören, was die beiden Kandidaten sagen.

+++2.12 Uhr: Trump hatte in den vergangenen Tagen das Klima mit dem wiederholten Vorwurf einer „Wahlmanipulation“ angeheizt. Er beschränkte dies nicht nur auf die Medien, die sich zugunsten seiner demokratischen Rivalin Hillary Clinton gegen ihn verschworen hätten. Trump warnte auch vor Betrug direkt an den Wahlurnen, vor allem in verschiedenen Großstädten.

Seine Tochter Ivanka Trump sagte nun: „Mein Vater wird immer das Richtige tun, so ist er“, sagte Ivanka wenige Stunden vor der dritten und letzten TV-Debatte der Präsidentschaftskandidaten. Beim ersten TV-Duell antwortete Trump auf die Frage des Moderator Lester Holt, ob er denn das Ergebnis der Wahl anerkennen würde, mit "Ja". Auch sein Vize-Kandidat Mike Pence sagte, Trumps Aussagen würden sich lediglich auf die Medien beziehen.

+++2.05 Uhr: Experten schätzen die Bedeutung des dritten TV-Duells als eher gering ein. Viele Wähler hätten ihre Entscheidung für die Wahl am 08. November erfahrungsgemäß bereits getroffen. 

Eine Demonstrantin vor dem Trump-Hotel in Las Vegas sieht dies anders: Trotz des Vorsprungs in Umfragen von Clinton könne man sich noch keineswegs sicher über den Ausgang der Wahl sein. „Es ist wie beim Football - in den letzten fünf Minuten kann sich alles ändern, vor allem wenn Donald Trumps Gehirnwäsche in Sachen Wahlbetrug bei den Leuten verfängt, deswegen müssen wir hier auf der Straße bleiben“, sagte die Frau.

+++

1.52 Uhr

: Zum ersten Mal richtet der Sender Fox News eine Präsidentschaftsdebatte aus. Anders als andere Moderatoren des Senders gilt Gastgeber Chris Wallace („Fox News Sunday“) aber nicht als ideologisch gefärbt, sondern als fairer Profi. Wallace ist eingetragenes Mitglied der Demokraten. Fox News gilt sonst als eher konservativ.

Die sechs Themen Wallace ausgesucht hat, sind bereits bekannt: Schulden und finanzielle Leistungen (vor allem für College-Studierende), Einwanderung, Wirtschaft, das Oberste Gericht, außenpolitische Krisenregionen und die Befähigung für das Amt des Präsidenten.

+++1.43 Uhr: Der Schlagabtausch der beiden Kontrahenten wird mit Spannung erwartet. Im Vorfeld liefen sich Trump und Clinton schon mal auf Twitter warm und machten schon mal ein wenig Stimmung gegen einander.

Doch auch ihre Familienmitglieder liegen im Clinch: Normalerweise kreuzen sich die Wege von Bill Clinton und Melania Trump auf dem Weg zu den Plätzen. Bei der Begegnung schütteln sich die Ehegatten traditionell die Hände und ist ein langjähriges Debattenritual. Allerdings hat  das Clinton-Lager darum gebeten, dass die Angehörigen beider Seiten beim TV-Duell in Las Vegas den Saal näher an ihren Sitzplätzen betreten können, um ein Aufeinandertreffen und den Händedruck zu vermeiden. Hillary Clinton und Donald Trump selber hatten sich zum Auftakt ihrer zweiten Debatte am Sonntag vor einer Woche nicht die Hand gegeben, lediglich am Ende - und das sichtlich widerwillig. 

Zuvor hatte Trump damals einen Überraschungscoup gelandet, indem er drei Frauen zum zweiten TV-Duell einlud, die Bill Clinton sexueller Attacken beschuldigt haben. Der Ex-Präsident wäre auf dem Weg zu seinem Sitzplatz gezwungen gewesen, direkt an ihnen vorbeizugehen, hätte die für die Debatten-Organisation zuständige Kommission nicht interveniert, berichtete die „New York Times“. Diesmal habe das Clinton-Lager von vornherein kein Risiko eingehen wollen.

+++ Hallo und herzlich Willkommen zu unserem US-Wahl-Live-Ticker! Heute Nacht steht die zweite TV-Debatte zwischen Hillary Clinton und Donald Trump an. Um 3 Uhr nachts beginnt das mit Spannung erwartete TV-Duell in Las Vegas. Bis dahin versorgen wir Sie mit allen wichtigen Informationen!

+++ Kurz vor der dritten TV-Debatte im amerikanischen Präsidentenwahlkampf ist es in Las Vegas zu Protesten gegen Donald Trump gekommen. Dabei vereinigten sich Trump-Protestler am Mittwoch mit einigen Hundert Gewerkschaftsarbeitern, die vor dem Hotel des Milliardärs mitten in der Stadt die dortigen Arbeitsbedingungen anprangerten.

Die Demonstranten nahmen sowohl die Vorwürfe sexueller Belästigung an Trumps Adresse aufs Korn als auch seine Ausfälle gegen eine frühere Latino-Schönheitskönigin.

+++ Wenige Stunden vor dem letzten TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf hat eine ehemalige Fernsehjournalistin dem früheren US-Präsidenten Bill Clinton wiederholte sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die dem republikanischen Kandidaten Donald Trump nahestehende Website "Breitbart.com" veröffentlichte am Mittwoch ein Video, in dem Leslie Millwee dem Ehemann der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton vorwirft, sie drei Mal unsittlich berührt zu haben.

Drittes TV-Duell zwischen Clinton und Trump: Wie sieht die Strategie der Kandidaten aus?

Donald Trump hat in der Nacht auf Donnerstag die letzte Chance, im US-Wahlkampf 2016 vor einem Millionenpublikum gegen seine Konkurrentin Hillary Clinton zu punkten. Nachdem die Kandidatin der Demokraten die ersten beiden TV-Duelle nach Meinung der meisten Beobachter für sich entscheiden konnte, darf man mit Spannung erwarten, wie Trump sich in der finalen Debatte präsentieren wird: Extrem angriffslustig? Mit Dauer-Fokus auf Clintons Skandale? Pfeift er auf jegliche Political Correctness - in der Hoffnung, seine Gegenkandidatin verbal zu überfahren? Oder wird er sich doch noch ungewohnt staatsmännisch geben?

Im Falle von Hillary Clinton darf man davon ausgehen, dass sie die Strategie beibehalten wird, die ihr in den ersten beiden TV-Duellen geholfen hat - die sie in den Umfragen nach vorne brachte: Unaufgeregte Statements, zynische Spitzen gegen Trump - und der laufend wiederholte Hinweis, dass ihr Gegner als Präsident ein Sicherheitsrisiko wäre.   

Vor TV-Duell Clinton vs. Trump: Clinton schwächt Trumps Ressourcen

Hillary Clinton hat es drei Wochen vor der Wahl aufgegeben: Sie spielt nicht mehr auf Sicherheit, sie will nicht länger nur so viele Staaten wie nötig gewinnen. Sondern so viele wie möglich. Donald Trump, ihr republikanischer Gegenkandidat, erscheint ihr schwach genug, dass sie sich nicht mehr nur auf die Hauptschlachtfelder wie etwa die Swing States Florida und Ohio konzentrieren muss. Clinton will jetzt auch einige der Staaten gewinnen, die ihre Wahlkampfstrategen eigentlich gar nicht auf der Agenda hatten. Oder zumindest Trump ärgern und ihn in Staaten in den Zweikampf zwingen, wo er nicht glaubte, kämpfen zu müssen. Das wiederum schwächt seine Ressourcen in anderen, wichtigeren Gegenden.

Etwa in Arizona. Neueste Umfragen zur US-Wahl sehen Clinton jetzt - kurz vor dem nächsten TV-Duell mit Trump heute Nacht - sogar leicht in Führung. Zwei Millionen Dollar aus ihrem noch immer prall gefüllten Wahlkampf-Fundus will sie in den südlichen Staat stecken, den zuletzt ihr Mann Bill 1996 für die Demokraten geholt hatte. „Hillary Clinton verstärkt ihre Anstrengungen dramatisch“, sagte ihr Wahlkampfmanager Robby Mook.

Doch auch Georgia, der erzkonservative Südstaat ist umkämpft, plötzlich sogar Utah. Der Mormonenstaat ist normalerweise eine sichere Bank für die konservativen Republikaner, seit 1964 wurde dort nicht mehr demokratisch gewählt. Eine Umfrage zeigt Trump und Clinton in einem toten Rennen mit dem unabhängigen Kandidaten Evan McMullin, einem ehemaligen CIA-Agenten und Investmentbanker.

Oder Texas. Dort führt Trump nach neuesten Umfragen nur noch mit zwei Punkten Vorsprung. „Es ist wahrscheinlicher, dass Clinton Texas gewinnt, als das Donald Trump die Wahl gewinnt“, schreibt der Datenjournalist Nate Silver in seinem Blog „FiveThirtyEight“. Aus dem Clinton-Lager verlautet, dass auch in Missouri und Indiana noch einmal kräftig investiert werden soll - beides Staaten, die Trump eigentlich schon gebucht hatte.

Der Hintergrund des Strategiewechsels liegt im parlamentarischen Machtgefüge und im tradierten Wahlverhalten der Amerikaner. Erfahrungen aus früheren Wahlen zeigen: Viele Wähler stimmen auch bei den Wahlen zum Senat und zum Repräsentantenhaus für die Partei, aus der ihr favorisierter Präsidentschaftskandidat kommt. „Es gibt nicht allzu viele Wähler, die ihre Stimmen splitten“, sagt Wahlexperte Geoff Skelley vom Wahlnewsletter Sabatos Crystal Ball an der Universität Virginia. Will heißen: Clinton könnte demokratische Kandidaten für Repräsentantenhaus und den Senat - die beiden Kammern des US-Parlaments - mitziehen.

TV-Duell Clinton vs. Trump: Einfluss auch auf Machtverhältnisse im Senat?

Beim Senat ist ein Machtwechsel realistisch: Wenn Clinton Präsidentin wird, müssen die Demokraten vier der 34 zur Wahl stehenden von insgesamt 100 Sitzen umdrehen. Die Umfragen zeigen: Das ist möglich, wenn nicht sogar wahrscheinlich. Beim Repräsentantenhaus stehen die Dinge komplizierter. Die Mehrheit der Republikaner ist so groß, dass die Demokraten 30 Sitze hinzugewinnen müssten. Das war bis vor ein paar Wochen undenkbar, und ist auch heute noch unwahrscheinlich. „Aber es ist nicht mehr außerhalb des Bereichs des Möglichen“, sagt Skelley.

Clinton muss damit rechnen, dass sie im Falle einer Präsidentschaft 2018 beide Kammern an die Republikaner verliert - oder diese ihre Mehrheit manifestieren. Die zu 2018 zu verteilenden Sitze im Senat sehen die Republikaner klar im Vorteil, außerdem geraten Midterm-Wahlen schon fast traditionell zu einer Abstrafung der Regierungspartei. Umso wichtiger wäre es für sie, in den ersten beiden Jahren ihrer etwaigen Präsidentschaft durchregieren, sprich Pflöcke einschlagen zu können. Dazu braucht sie auch die Parlamentarier in den eigenen Reihen. Ihren Wahlkampf zu unterstützen, ist also auch eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.

Alles, was Sie zur US-Wahl wissen müssen, können Sie hier nachlesen. Außerdem erklären wir Ihnen, warum in den USA immer an einem Dienstag gewählt wird. Den Ticker des 1. TV-Duells können Sie hier nachlesen, hier gelangen Sie direkt zur 2. TV-Debatte.

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