„Asozial!“: Bei Maybrit Illner fliegen die Fetzen zum Thema Grundrente - dann reicht es einem Ex-Sportstar

Bei Maybrit Illner fliegen die Fetzen. Während der Debatte um die Grundrente schreien sich Kevin Kühnert und Tilman Kuban an. Doch dann reicht es einem ehemaligen Paralympics-Star.
- Bei Maybrit Illner fliegen die Fetzen
- Kevin Kühnert und Tilman Kuban streiten lautstark
- Ehemaliger Paralympics-Star Verena Bentele geht dazwischen
Maybrit Illner im ZDF: Kevin Kühnert und Tilman Kuban attackieren sich
Berlin – Eigentlich soll es in der Talkrunde von Maybrit Illner im ZDF um die Grundrente gehen. Doch die Debatte unter dem Titel „GroKo im Renten-Streit – von der Sachfrage zur Machtfrage?“ entwickelt sich schnell zu einem privaten Duell zwischen Tilman Kuban, Chef der Jungen Union, und Kevin Kühnert, Chef der Jusos. Beide attackieren sich scharf und provozieren den anderen. Erst Verena Bentele, Präsidentin des Sozialverbandes VdK und zwölffache Paralympics-Siegerin beim Biathlon, kann den beiden Streithähnen Einhalt gebieten. Doch der Weg dorthin ist lange.
Kernstreitpunkt bei der Grundrente ist die Frage der Bedürftigkeitsprüfung. Die SPD ist dagegen, die CDU ist dafür. Bei Maybrit Illner soll nun die junge Generation in Person von Tilman Kuban und Kevin Kühnert darüber entscheiden, was der älteren Generation zusteht. Neben ihnen und Verena Bentele ist noch Andreas Peichel, Leiter des Münchner Ifo-Institus, zu Gast.
Debatte bei Maybrit Illner entwickelt sich zum Machtkampf
Im Laufe der Talkrunde von Maybrit Illner im ZDF entwickelt sich die sachliche Debatte zu einem privaten Streit zwischen Tilman Kuban und Kevin Kühnert, der immer stärker ausartet. Ausgangspunkt der Auseinandersetzung zwischen den beiden Politikern ist ein Statement von Kuban. „Das eigentliche Problem ist, dass 60 Prozent der Wähler über 50 Jahre alt sind. Und für die wird Politik gemacht.“
Video: Union und SPD ringen weiter um Grundrente
Von diesem Statement zur Grundrente fühlt sich Kühnert provoziert und kontert in scharfem Tonfall: „Das ist nicht das eigentliche Problem. Was du aufmachst, und das finde ich für eine Jugendorganisation faszinierend, ist ein Generationenkonflikt.“ Der Ton der Debatte wird schärfer. Kuban bekräftigt mehrmals, dass er für seine Generation kämpfe.
Bei Maybrit Illner im ZDF: Kühnert nimmt Fahrt auf
Kühnert nimmt daraufhin nochmal an Fahrt auf und teilt bei Maybrit Illner kräftig aus: „Eine Generation ist keine politische Einstellung. Ich kämpfe für Einstellung, für Wertvorstellungen. Da bin ich im Zweifel meinen Großeltern näher, die viel in meine Ausbildung investiert haben und wollen, dass es mir gut geht. Näher jedenfalls als jemandem, der altersmäßig nah an mir dran ist, sich aber asozial verhält und alles nur für die eigene Generation will.“
Streit bei Maybrit Illner reicht Verena Bentele: „Hallo...“
Kuban kann noch schnell einwerfen, dass nicht alle jungen Menschen asozial wären, ehe der Streit bei Maybrit Illner im ZDF eskaliert. Kühnert und Kuban schreien sich an, werfen sich Argumente und Vorwürfe an den Kopf, denen der Zuschauer nicht mehr folgen kann. Es geht schon lange nicht mehr um Sach-, sondern eher um Machtfragen.
Maybrit Illner kann Tilman Kuban und Kevin Kühnert nur kurzzeitig beruhigen, ehe der Streit erneut Fahrt aufnimmt. Dann hat der ehemalige Paralympics-Star Verena Bentele allerdings genug. Mit dem Satz „Hallo, dürfen wir auch mal etwas sagen?“ gebot sie den beiden Streithähnen Einhalt. Was Bentele unter anderem zu sagen hat, ist, dass man die Lebensleistung nicht an veraltete Familienmodelle koppeln solle, bei denen diejenigen mit Geld für die Verwandten ohne Geld zu sorgen haben.
von Christian Weihrauch
Bei Maybrit Illner ist es erst jüngst zu hitzigen Debatten gekommen. Robert Habeck musste dabei deutliche Proteste entgegennehmen. Mit mehreren Politikern diskutiert die ZDF-Moderatorin zum Thema „Hass verbieten“ versus „Meinung aushalten“, was sich Prominenten gefallen lassen müssen.
Bei einer weiteren Sendung von „Maybrit Illner“ zum Thema „Geliebter Feind - braucht Europa Putin?“ redete sich Edmund Stoiber in Rage.