Meinhard stellt Kooperation bei Tourismus und Werratalsee infrage

Meinhards Gemeindevertretung diskutierte über Werratalsee und Tourismus-Zweckverband. Die Zusammenarbeit mit Eschwege könnte bald ein Ende finden.
Meinhard. Der Werratalsee und der Tourismus-Zweckverband waren Thema in der konstituierenden Sitzung der Meinharder Gemeindevertretung. In beiden Bereichen könnte die enge Zusammenarbeit mit der Stadt Eschwege schon bald ein Ende finden.
So beschlossen ÜWG, CDU und FDP, einen schnellstmöglichen Austritt aus dem Zweckverband und eine sofortige Kündigung aus wichtigem Grund zu prüfen und zu klären, ob der Verband mit einem Mitglied – Eschwege – fortexistieren könnte oder aufgelöst werden müsste. Die SPD lehnte den Antrag ab, bei einer Enthaltung.
"Wir könnten pro Jahr 60.000 Euro sparen", begründete ÜWG-Fraktionschef Rolf Eyrich das Ansinnen. Dieses Geld könne die Gemeinde effizienter einsetzen. Eyrich forderte, die touristische Vermarktung Meinhards mit Weitblick umzusetzen und die Kosten erträglich zu halten.
Streitobjekt Werratalsee
Mit Blick auf den Werratalsee beantragte die FDP-Fraktion, keine weiteren Gutachten zu bezuschussen. Auch dieser Antrag wurde mit den Stimmen von ÜWG, CDU und FDP angenommen – die SPD stimmte dagegen, bei einer Enthaltung.
"Das Thema gehört in den Ausschuss", warb SPD-Fraktionschef Matthias Mengel um Geduld. Inhaltlich könne seine Fraktion den Antrag mittragen – allein, es fehlten seiner Ansicht nach die nötigen Informationen, um darüber abzustimmen.
Die soll der Gemeindevorstand zusammentragen. Konkret geht es dabei unter anderem darum, wie die Eigentumsverhältnisse zwischen Meinhard und Eschwege an dem See sind und auf welcher Grundlage die bisherigen Kosten aufgeteilt wurden.
Harte Worte für Eschwege
Die bezifferte FDP-Fraktionschef Helmut Wagner für dieses Jahr auf 65.000 Euro. Er bezeichnete die Gutachten zur Wasserqualität und zur Behebung der Blaualgenplage als "Versenkung von Kapital" und "nicht zielführend". Änhlich äußerten sich Rolf Eyrich und CDU-Fraktionschef Karsten Degenhardt.
Zuvor hatte Bernd Appel (FDP) Eschwege bereits scharf angegriffen: Die Stadt sei kein Partner, sondern ausschließlich Nutznießer des gemeinsamen Projekts gewesen. Selbstkritisch fügte er jedoch hinzu: "Über Jahre hinweg hat Meinhard das Handeln Eschwege überlassen."