1. lokalo24
  2. Politik

Nach Pegida-Ausschreitungen: Kritik an Polizei

Erstellt: Aktualisiert:

Kommentare

Dresden - Die Einheitsfeier in Dresden dürften Vielen in Erinnerung bleiben. Weniger wegen des bunten Bürgerfestes. Ausschreitungen wie in der Pegida-Hochburg hat es in 26 Jahren Einheit so noch nicht gegeben.

Polizeikräfte beobachten die sich versammelnden Pegida-Anhänger.
1 / 13Polizeikräfte beobachten die sich versammelnden Pegida-Anhänger. © dpa
Polizisten sichern den Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden. Foto: Jan Woitas
2 / 13Polizisten sichern den Neumarkt vor der Frauenkirche in Dresden. © dpa
Merkel ging nicht direkt auf die Störer ein, rief aber zur Dialogbereitschaft auf. Foto: Sebastian Willnow
3 / 13Merkel ging nicht direkt auf die Störer ein, rief aber zur Dialogbereitschaft auf. © dpa
Sachsens Ministerpräsident Tillich (L) neben Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Gauck, Bundestagspräsident Lammert und Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts. Foto: Sebastian Kahnert
4 / 13Sachsens Ministerpräsident Tillich (L) neben Bundeskanzlerin Merkel, Bundespräsident Gauck, Bundestagspräsident Lammert und Andreas Voßkuhle, Präsident des Bundesverfassungsgerichts. © dpa
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich: «Beschämt erleben wir, dass Worte die Lunte legen können für Hass und Gewalt». Foto: Jan Woitas
5 / 13Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich: «Beschämt erleben wir, dass Worte die Lunte legen können für Hass und Gewalt». © dpa
Ein Mann wird von Polizisten abgeführt. Die Feier in Dresden wurde von Pöbleien überschattet. Foto: Arno Burgi
6 / 13Ein Mann wird von Polizisten abgeführt. Die Feier in Dresden wurde von Pöbleien überschattet. © dpa
Zuschauer verfolgen am Sonntag auf dem Theaterplatz in Dresden eine Musikshow. Foto: Arno Burgi
7 / 13Zuschauer verfolgen am Sonntag auf dem Theaterplatz in Dresden eine Musikshow. © dpa
Eine Multimediashow mit Licht, Laser und Projektionen erhellte am Sonntag das Terrassenufer in Dresden. Foto: Arno Burgi
8 / 13Eine Multimediashow mit Licht, Laser und Projektionen erhellte am Sonntag das Terrassenufer in Dresden. © dpa
Im Zusammenhang mit der Einheitsfeier gelten in der sächsischen Landeshauptstadt scharfe Sicherheitsmaßnahmen. Foto: Sebastian Kahnert
9 / 13Im Zusammenhang mit der Einheitsfeier gelten in der sächsischen Landeshauptstadt scharfe Sicherheitsmaßnahmen. © dpa
Spuren eines Brandanschlags an einem Polizeifahrzeug in Dresden. Unbekannte hatten drei Einsatzfahrzeuge angezündet. Foto: Roland Halkasch
10 / 13Spuren eines Brandanschlags an einem Polizeifahrzeug in Dresden. Unbekannte hatten drei Einsatzfahrzeuge angezündet. © dpa
Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck während ihres Besuchs in der Landeshauptstadt von Sachsen. Foto: Sebastian Kahnert
11 / 13Bundeskanzlerin Merkel und Bundespräsident Gauck während ihres Besuchs in der Landeshauptstadt von Sachsen. © dpa
Ein Fallschirmspringer über Dresden zieht eine Deutschlandfahne hinter sich her. Foto: Arno Burgi
12 / 13Ein Fallschirmspringer über Dresden zieht eine Deutschlandfahne hinter sich her. © dpa
Pegida Mitbegründer Lutz Bachmann (M) und Pegida-Anhänger protestieren vor der Frauenkirche in Dresden. Foto: Arno Burgi
13 / 13Pegida Mitbegründer Lutz Bachmann (M) und Pegida-Anhänger protestieren vor der Frauenkirche in Dresden. © dpa

Trotz Ausschreitungen von Pegida-Anhängern bei der zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit ist die Dresdner Polizei mit dem Verlauf zufrieden.

Die vergangene Woche habe den Sicherheitskräften aus Sachsen und 13 weiteren Bundesländern "alles abverlangt", resümierte Dresdens Polizeipräsident Horst Kretzschmar am Montagabend - auch mit Blick auf Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Dresdner Kongresszentrum wenige Tage vor dem Fest. "Uns ist ein Spagat zwischen einem bürgernahen bunten Fest und der erforderlichen Sicherheit gelungen."

Die letzte offizielle Veranstaltung der Feierlichkeiten, ein Konzert der Band Karat am Montagabend, sei friedlich verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei. Auch in der Nacht blieb es demnach ruhig in Dresden.

Doch die Polizei sieht sich Kritik ausgesetzt. Zwar kam es nicht zu Zusammenstößen bei einem Pegida-Aufmarsch mit bis zu 5000 Menschen und Gegendemonstranten gekommen. Für Irritationen sorgte jedoch die Ansage eines Polizeiführers, der den Pegida-Anhängern nach Verlesung der Demonstrationsauflagen einen "erfolgreichen Tag" gewünscht hatte. Die Polizeidirektion ging später auf Distanz dazu. Diese Äußerung "entspricht nicht unserer Philosophie und wird einer Überprüfung unterzogen", hieß es in einer Mitteilung.

Zudem hatten mehrere Hundert selbst ernannte "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundespräsident Joachim Gauck, am Vormittag mit Trillerpfeifen und Schmähungen vor der Frauenkirche empfangen. Vielen Gästen des Ökumenischen Festgottesdienstes bereiteten sie auf dem Weg zur Kirche mit Rufen wie "Haut ab" und "Volksverräter" einen Spießrutenlauf.

Nach Angaben der sächsischen Landesregierung kamen an den drei Festtagen mit 450 000 Menschen weniger Besucher als erwartet in die Dresdner Altstadt. Kalkuliert hatte sie mit etwa einer dreiviertel Million Besuchern bei der 4,5 Millionen Euro teuren Einheitsfeier. Immer wieder hatte starker Regen die Feiern gestört. Schon vor dem Fest hatten Hoteliers von Stornierungen wegen der angespannten Sicherheitslage berichtet.

Bereits am Sonntag sorgten ein Brandanschlag auf drei Polizeifahrzeuge sowie Pöbeleien gegen Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) für Aufregung. Am Montag vor einer Woche hatten Unbekannte Sprengstoffanschläge auf eine Moschee und das Kongresszentrum verübt. Am Donnerstag war zudem eine Bombenattrappe an einer der Elbbrücken entdeckt worden.

dpa

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion