Update 20.30 Uhr: Der Gouverneur des US-Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, hat am Sonntag einen Messerangriff auf das Haus eines Rabbiners als „Terrorakt“ eingeordnet. "Dies ist ein Terrorakt. Ich denke, dies sind einheimische Terroristen. Sie versuchen, Angst zu verbreiten", sagte Cuomo vor Journalisten in Monsey, 50 Kilometer nördlich von New York City. Angetrieben von Hass begingen die Täter "Massenangriffe", sagte Cuomo mit Verweis auf frühere Angriffe gegen jüdische Einrichtungen.
Der Angreifer verübte seine Tat während einer Feier zum jüdischen Chanukka-Fest. In Monsey lebt eine große jüdische Gemeinde. Sie stellt mit 90.000 Einwohnern rund ein Drittel der Bevölkerung. Laut der Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) schwebten zwei Verletzte in Lebensgefahr. Der Augenzeuge Aron Kohn beschrieb die Tatwaffe als eine Machete von der "Länge eines Besenstiels".
Der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio twitterte, jedes erdenkliche Mittel müsse genutzt werden, "um diese Angriffe ein- für allemal zu stoppen". Der Direktor der Anti-Defamation-Liga, Jonathan Greenblatt, forderte verstärkte Schutzmaßnahmen für die jüdische Gemeinschaft. Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert. Er rief dazu auf, das "Übel" des Antisemitismus gemeinsam zu bekämpfen, das "rund um die Welt" eine Gefahr darstelle.
Am Sonntag ereignete sich in den USA auch eine Attacke in einer texanischen Kirche. In Deutschland erklangen bei einer Demonstration gegen ein Video des WDR in Köln offenbar auch antisemitische Aussagen.
Erstmeldung vom 29. Dezember 2019: New York - Ein Angreifer hat im Haus eines Rabbiners im US-Bundesstaat New York fünf Menschen mit Stichen verletzt. Die fünf Verletzten seien Juden und mit Stichverletzungen in Krankenhäuser gebracht worden, teilte die Organisation Orthodox Jewish Public Affairs Council (OJPAC) am Samstagabend (Ortszeit) im Onlinedienst Twitter mit. Zwei Verletzte befinden sich demnach in Lebensgefahr. Der Angriff erfolgte während einer Feier anlässlich des jüdischen Chanukka-Fests. Der mutmaßliche Angreifer wurde nach Polizeiangaben festgenommen.
Der Sender CBS New York berichtete, ein Mann sei mit einer Machete während der Feier in das Haus des Rabbiners im Ort Monsey eingedrungen. Dort habe mindestens drei Menschen verletzt und sei anschließend geflohen. Der Augenzeuge Aron Kohn sagte der Zeitung "New York Times", das Messer des Angreifers habe die "Länge eines Besenstiels" gehabt. "Ich betete für mein Leben", sagte der 65-Jährige.
Yossi Gestetner, Sprecher der Organisation OJPAC, sagte der Zeitung "New York Times", einer der Verletzten sei ein Sohn des Rabbiners. "Viele dutzend Menschen waren in dem Haus", sagte Gestetner. "Es war eine Chanukka-Feier."
Der Gouverneur des Bundesstaats New York, Andrew Cuomo, verurteilte den Angriff. Er sei "entsetzt" über die "abscheuliche und feige Tat". In dem Bundesstaat gebe es "keine Toleranz für Antisemitismus".
Israels Präsident Reuven Rivlin zeigte sich ebenfalls schockiert über den Angriff. Er rief dazu auf, das "Übel" des Antisemitismus gemeinsam anzugehen.
In den USA hat es in den vergangenen Jahren eine Zunahme antisemitischer Gewalt gegeben. Betroffen davon ist auch der Großraum New York, wo viele Juden leben. Vor wenigen Wochen hatten zwei Angreifer in Jersey City sechs Menschen getötet. Der Mann und die Frau hatten zunächst nahe eines Friedhofs einen Polizisten erschossen. Sie fuhren dann zu einem jüdischen Lebensmittelgeschäft, eröffneten dort das Feuer und drangen in den Laden ein. Im Inneren des Geschäfts wurden die Frau des Besitzers, ein Mitarbeiter und ein Kunde getötet.
Im April hatte ein Mann in einem jüdischen Gotteshaus in Kalifornien das Feuer eröffnet und eine Frau getötet.
afp