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Sommerlad-Geschäftsleiter sorgt sich sehr um seine Mitarbeiter

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Von: Hans-Peter Ehrensberger

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Statement von Sommerlad-Geschäftsleiter Dieter Schützeichel: Für mich sind die Massen-Entlassungen 130 Einzelschicksale.

Petersberg. "Wie alle wissen, kämpfen wir seit mehr als drei Jahren für eine Investition in den hiesigen Einzelhandel von über 30 Millionen Euro. Für die Weiterentwicklung eines mittelständischen Unternehmens, den Erhalt von 130 Arbeitsplätzen, die Schaffung von weiteren 100 Arbeitsplätzen und damit für die Stärkung der Region.  Und was ist der Dank?

Trotz geschlossener Fürsprache von Künzell, Petersberg, Eichenzell, Fulda und des weitaus größten Teils der Bevölkerung waren die letzten Jahre für Herrn Sommerlad und uns ein Spießrutenlauf.  Wir wurden behandelt, als wollten wir ein Atomkraftwerk bauen, wurden am Nasenring durch’s Dorf getrieben und vorgeführt! Was ist los und wessen Interessen werden hier von einzelnen Personen eigentlich vertreten?Das Unternehmen ,Sommerlad’ und alle Mitarbeiter mussten über Jahre eine unprofessionell einseitige und zum Teil verletzende Berichterstattung einer Tageszeitung ertragen. Mit der Zeit zerrte dies an unseren Nerven.

Herr Sommerlad hat sich drei Jahre nicht entmutigen lassen, immer weitergekämpft und leider trotzdem verloren. Andere Unternehmer hätten schon früher die Flinte ins Korn geworfen – worauf  einige wohl spekuliert haben. Nun werden diese Spekulanten mit ihren fragwürdigen Interessen wohl Recht behalten und auf Kosten von 130 Mitarbeitern und deren Familien  ihren  Sieg feiern  und freudestrahlend verkünden: ,So geht es dir, wenn du dir von einer Tageszeitung nicht alles gefallen lässt und diese dich dann unter Beschuss nimmt.’ Schade für Fulda. Schade für die Region. Schade für uns.

Ich bin auch jetzt, einige Tage nach Bekanntwerden dieses Schrittes, noch fassungslos und enttäuscht, wie von Einzelnen in der Politik –  gegen den Willen der Stadtregion und der Wähler – mit 130 Menschen sowie ihren Familien-mitgliedern umgesprungen wird und diese in die  Arbeitslosigkeit getrieben werden. Wir wollen nur 300 Meter weiter in vergleichbarer Größe und somit kein Megamöbelhaus bauen. Wir stellen damit für unsere Mitbewerber in Zukunft wie auch jetzt keinen ruinösen Wettbewerb dar. Andere große, deutschlandweit agierende Mitbewerber werden schnell die Situation nutzen und den heimischen  Markt eliminieren.

Herr Woide ist der Meinung, der Weggang von ,Sommerlad’ und der Verlust von 130 Arbeitsplätzen verkraftet die Region! Ja, einige werden einen neuen Arbeitsplatz finden, die meisten aber nicht! Die bleiben auf der Strecke! Besonders meine älteren Mitarbeiter (38 sind über 50 Jahre alt, das sind 30 Prozent), wovon 21 Mitarbeiter über 20 Jahre dem Unternehmen treu geblieben sind. Und alle werden jetzt derart von der Politik enttäuscht.Die Sorge meiner Mitarbeiter, die zum größten Teil als Alleinverdiener ihre Familie ernähren müssen, ist groß und nachvollziehbar.  Für die Politik mag es eine abstrakte Zahl von 130 sein – für mich sind es 130 Einzelschicksale. Meine Mitarbeiter und ihre Familien stehen natürlich absolut im Vordergrund und haben Priorität, aber damit nicht genug.Die Region muss sich auch bewusst sein, dass zudem viele Mitarbeiter von Subunternehmer, die bei ,Sommerlad’ beschäftigt sind, ihren Job verlieren. Kleine Handwerksbetriebe und Dienstleister aus Fulda und der Region werden den Weggang eines großen  Kunden für Wartung,  Reparaturen und Instandhaltung am ,Sommerlad"- Gebäude auch spüren. Von den von uns dann nicht vergebenen Aufträgen für den gescheiterten Neubau an mittelständische Unternehmen aus Fulda und der Region ganz zu schweigen.

Auch die 100 weiteren nicht geschaffenen Arbeitsplätze,  und die von uns jährlich rund zehn bis 15 neu geschaffenen Ausbildungsplätze wären dann weg. Leider werden wir  auch zahlreiche Vereine aus der Region bei ihren  wichtigen sozialen Aufgaben nicht mehr unterstützen können. Ich bin erstaunt, dass dies einige überhaupt nicht zu interessieren scheint. Schade. Einfach nur schade!

Ein ,Poco’, der nur eine Teilfläche im Gebäude belegen wird,   kann den Weggang eines so großen Kundenmagneten wie ,Sommerlad’ nicht kompensieren. Als Vorstandsvorsitzender der ,Einkaufswelt Petersberg’ werde ich mich daher mit dem Vorstand zusammensetzen, um den Schaden des Weggangs auf die 70 Mitglieder der ,Einkaufswelt’ und das Gewerbegebiet zu analysieren und meine Nachfolge im nächsten Jahr zu regeln. Es ist schwierig,  die eigenen Emotionen zu zügeln und ich bedauere sehr, dass einige in der Politik sich ihres Handelns offenbar nicht bewusst sind. Es macht mich fassungslos, dass meine Mitarbeiter von einigen in der Politik so wenig Unterstützung erfahren haben.Ich danke ausdrücklich all meinen treuen Mitarbeitern von ganzem Herzen, die zu mir und dem Unternehmen viele Jahre gehalten und die Stärke bewiesen haben, obwohl es nicht immer einfach war. Auch den Bürgermeistern des ,Interkommunalen Gewerbegebietes’ möchte ich für die Unterstützung in den letzten Jahren danken. Der Zuspruch, den wir immer und besonders in den letzten Tagen für unser Projekt erfahren durften, hat uns alle überwältigt.  Und auch aufgrund der Unterstützung all der anderen seriösen Medien in der Region, habe ich den Glauben an die Presse keinesfalls verloren!Auf ein Wunder zu hoffen, mag utopisch, vielleicht auch ein wenig blauäuig klingen. Jedoch bleibt meinen Mitarbeitern, dem Betriebsrat sowie mir als seit elf Jahren Verantwortlicher für den Standort Fulda nichts anderes übrig."

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Online-Petition für Sommerlad

Petersberg. Auf der Internetseite www.change.org ist eine Petition ins Leben gerufen worden, die den "Sommerlad"-Neubau unterstützt. Innerhalb weniger Tage unterschrieben rund 500 Menschen diese Petition (Stand Freitag, 12.8., 14 Uhr). Die Unterschriftensammlung wird zurzeit im sozialen Netzwerk "Facebook" geteilt und so verbreitet. Die Unterschriften sollen an Landrat Bernd Woide übergeben werden. Ziel des Initiators Günter Herrmann ist, dass das Verfahren um den Neubau der Firma "Sommerlad" neu aufgerollt wird und so die 130 Arbeitsplätze erhalten bleiben können.

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