Flughafen-Ausspähung gibt weiter Rätsel auf - vierter Tatverdächtiger gefasst

Nach der Terror-Entwarnung am Stuttgarter Flughafen reduziert die Polizei ihre Kräfte. Nach vier Verdächtigen wird immer noch gesucht. Alle News im Ticker.
- Die Polizei sucht im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im Südwesten Deutschlands vier Personen. Zuvor waren Personen aufgefallen, die Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen unternommen haben sollen.
- Der Sicherheitsalarm wurde von der Bundespolizei inzwischen auf alle deutschen Flughäfen ausgeweitet - offenbar auch auf München. Ein terroristischer Hintergrund wird nicht mehr ausgeschlossen.
- Bei vier Wohnungsdurchsuchungen wegen Terrorverdachts hat die Polizei in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis drei Verdächtige festgenommen.
Update vom 23. Dezember, 13.12 Uhr: Nach der Verhaftung von drei Terrorverdächtigen in Nordbaden waren auch am Sonntag weiter viele Fragen offen. Die Motive der Verdächtigen, einer 39 Jahre alten Frau sowie zweier 33 und 49 Jahre alten Männer, waren nach Angaben des Landeskriminalamts unklar. Zu ihrer Nationalität oder ihrer Beziehung zueinander machte die Behörde keine Angaben. Es werde in dem Fall ermittelt, sagte ein Sprecher am Sonntag lediglich, ohne Details zu nennen. Das Trio wird den Angaben zufolge verdächtigt, eine schwere staatsgefährdende Straftat vorbereitet zu haben. Ob ein islamistischer Hintergrund vorliegt, ist ebenfalls unklar.
Mit den mutmaßlichen Ausspähversuchen am Stuttgarter Flughafen habe dieses Verfahren aber nichts zu tun, erklärte das Landeskriminalamt in Stuttgart: „Da besteht überhaupt kein Zusammenhang.“ Wegen des Verdacht der Flughafen-Ausspähungen waren in Baden-Württemberg ebenfalls Wohnungen durchsucht worden. Der Verdacht hatte sich nicht erhärtet.
Update vom 22. Dezember, 13.30 Uhr: Nach der Entwarnung mit Blick auf mutmaßliche Ausspähungen am Stuttgarter Flughafen reduziert die Polizei ihre Kräfte im Südwesten wieder. Die erhöhten Sicherheitsvorkehrungen würden nun schrittweise zurückgefahren, teilten die Bundespolizei in Potsdam und die Polizei in Reutlingen am Samstag mit. Wegen der mutmaßlichen Ausspähungen an den Flughäfen in Stuttgart und Paris waren vermehrt Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten eingesetzt worden. Mehrere Wohnungsdurchsuchungen ergaben jedoch keine Anhaltspunkte für die Vorbereitung eines islamistisch-terroristischen Anschlags, wie Sicherheitsbehörden mitteilten.
Flughafen-Ausspähung gibt weiter Rätsel auf - aber Polizei gibt Terror-Entwarnung
Das waren die News vom 21. Dezember:
16.07 Uhr: Nach mutmaßlichen Ausspähungen an den Flughäfen in Stuttgart und Paris geben die Ermittler Entwarnung. Mehrere Wohnungsdurchsuchungen hätten keine Anhaltspunkte für die Vorbereitung eines islamistisch-terroristischen Anschlags ergeben, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die Bundespolizeidirektion und die Polizei Reutlingen am Freitag mitteilten.
Seehofer: Keine Erkenntnisse über Gefährdung an anderen Flughäfen
11.49 Uhr: Innenminister Horst Seehofer (CSU) hat nach dem Verdacht auf Ausspähungen am Stuttgarter Flughafen keine Erkenntnisse über Ausspähungen auch an anderen deutschen Flughäfen. "Die Aufmerksamkeit ist sicher an allen Flughäfen jetzt erhöht", sagte Seehofer am Freitag im Münchner Presseclub. "Wir haben jetzt keine darüber hinausgehenden Erkenntnisse bei anderen Flughäfen, so wie wir sie in Stuttgart und anderen Flughäfen in Teilen Frankreichs haben."
Seehofer sagte, die Sicherheitsbehörden wollten keinen Alarmismus, sondern den Menschen klar sagen, welche Erkenntnisse vorliegen. Er könne die Bevölkerung nur bitten, wachsam zu sein - das sei "die beste Prävention gegen Terroranschläge".
Durchsuchungen nach Ausspähverdacht am Stuttgarter Flughafen
11.48 Uhr: Im Zusammenhang mit den möglichen Ausspähungen am Stuttgarter Flughafen ist es am Freitag zu Durchsuchungen in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg gekommen. Es würden zwei Objekte in Nordrhein-Westfalen und eines in Baden-Württemberg durchsucht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stuttgart. Es wird demnach gegen vier Menschen ermittelt.
10.10 Uhr: Nach dem Verdacht auf Ausspähungen am Stuttgarter Flughafen bleibt die Polizeipräsenz dort vorerst erhöht. Die Bundespolizei werde ihre am Mittwochabend eingeleiteten Maßnahmen bis auf Weiteres aufrecht erhalten, sagte ein Behördensprecher am Freitag. Nach Informationen des Südwestrundfunks sucht die Polizei nach vier Menschen. Der Sprecher der Bundespolizei Baden-Württemberg wollte sich dazu nicht äußern. Er könne dies weder bestätigen noch dementieren.

Einer der Verdächtigen gehört zum radikalislamischen Milieu
7.04 Uhr: Nach Warnungen vor einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im deutsch-französischen Grenzgebiet läuft die Fahndung nach vier Verdächtigen. Zudem waren die verschärften Sicherheitsvorkehrungen an mehreren Airports der Region auch am frühen Freitagmorgen weiter in Kraft. Dies betraf den Flughafen Stuttgart und die Airports Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim. Mindestens einer der Verdächtigen gehört nach dpa-Informationen zum radikalislamischen Milieu.
Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen, hieß es. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos machten.
Französische Polizeikreise bestätigten auf dpa-Anfrage Informationen der Zeitung „Journal du Dimanche“ (JDD), wonach die Männer in einem Mercedes-Sprinter mit deutschem Kennzeichen unterwegs waren. Der 48 Jahre alte Autobesitzer stand laut „JDD“ in der deutschen Behördenliste mit „Gefährdern“. Auch das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete unter Berufung auf Sicherheitskreise, dies habe eine Kennzeichenabfrage ergeben.
Nach einem Bericht des Südwestrundfunks (SWR) wurden die beiden in Paris aufgefallenen Männer dann auch am Stuttgarter Flughafen gesichtet. Sie seien durch Videoaufzeichnungen identifiziert worden.
Sicherheits-Warnung an 14 deutschen Flughäfen - die Nachrichten vom Donnerstag
18.15 Uhr: Es gibt zwar noch keine Bestätigung, aber möglicherweise besteht ein Zusammenhang zwischen den Festnahmen in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis (Eintrag um 17.54 Uhr) sowie den Ausspähversuchen am Stuttgarter Flughafen.
18.04 Uhr: Wegen der Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen waren auch an den Flughäfen Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden und Mannheim die Sicherheitsvorkehrungen verschärft worden, jedoch als reine Vorsichtsmaßnahme. Das berichtet die dpa.
18.03 Uhr: Die Ausspähversuche am Stuttgarter Flughafen könnten einen terroristischen Hintergrund haben. Mindestens einer der Verdächtigen gehört nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur zum islamistischen Milieu. Zuvor hatte es geheißen, er sei als Gefährder eingestuft. Dies ließ sich nach den dpa-Quellen zunächst nicht zweifelsfrei bestätigen.
Weiter hieß es, im Visier seien aktuell drei Verdächtige. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen wird eine mögliche Verbindung zu einem ähnlichen Verdachtsfall am Pariser Flughafen Charles de Gaulle vor einer Woche geprüft.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland (Freitag) berichtete am frühen Abend aus Sicherheitskreisen, die mutmaßlichen Islamisten, die den Pariser Flughafen ausgespäht hätten, würden in Deutschland als Gefährder geführt und seien im Schengen-Informationssystem gelistet.
Sicherheits-Warnung an Flughäfen (u.a. München und Stuttgart): Durchsuchungen wegen Terrorverdachts in Nordbaden
17.54 Uhr: Bei vier Wohnungsdurchsuchungen wegen Terrorverdachts hat die Polizei in Mannheim und im Rhein-Neckar-Kreis drei Verdächtige festgenommen. Beamte des Spezialeinsatzkommandos (SEK) und der Kriminalpolizei durchsuchten am späten Mittwochabend zwei Wohnungen in Mannheim und je eine in Plankstadt und Reilingen. Festgenommen wurden eine 39 Jahre alte Frau und zwei Männer im Alter von 33 und 49 Jahren, wie das Landeskriminalamt in Stuttgart und die für Staatsschutz zuständige Staatsanwaltschaft in Karlsruhe am Donnerstag mitteilten. Einen Zusammenhang mit den möglichen Ausspähungen am Stuttgarter Flughafen bestehe nach dem aktuellen Stand nicht.
In Plankstadt stellten die Beamten eine vollautomatische Waffe samt Munition sicher, die unter das Kriegswaffenkontrollgesetz fällt. Es bestehe der Verdacht, dass auf dem Grundstück weitere Waffen versteckt sind. Zu den Hintergründen, wofür die Waffe möglicherweise eingesetzt werden sollte, lagen zunächst keine Informationen vor.
17.24 Uhr: Die Polizei sucht im Zusammenhang mit einem möglicherweise geplanten Anschlag auf einen Flughafen im Südwesten Deutschlands vier Personen. Sicherheitskreise bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag entsprechende Informationen. Zuvor hatte der Südwestrundfunk (SWR) darüber berichtet. Zwei der Gesuchten seien Vater und Sohn und stammten aus Nordrhein-Westfalen. Sie seien bereits vergangene Woche der französischen Polizei aufgefallen, als sie am Pariser Flughafen Charles de Gaulle Fotos vom Terminal machten.
Das waren laut dem SWR-Bericht auch die beiden Männer, die am Stuttgarter Flughafen gesichtet wurden. Die Ermittlungen führt die Staatsanwaltschaft Stuttgart, die sich aber am Donnerstagabend auf Anfrage nicht äußerte.
Bundespolizei alarmiert: Sicherheits-Warnung an 14 deutschen Flughäfen - auch München betroffen
Update 16.45 Uhr: Sicherheitsalarm für alle deutschen Flughäfen! Das berichtet die Bild-Zeitung unter Berufung auf die Bundespolizei. Alle 14 großen deutschen Verkehrsflughäfen (u.a. Berlin, München, Frankfurt, Hamburg etc.), für deren Sicherheit die Bundespolizei verantwortlich ist, wurden nach Bild-Informationen „sensibilisiert“.
Die Ausspähversuche könnten einen terroristischen Hintergrund haben, berichtet die Deutsche Presse-Agentur dpa. Hintergrund: Unbekannte Personen haben die „Abläufe am Flughafen Stuttgart ausgespäht“ und wurden dabei von der Videoüberwachung aufgezeichnet. Danach verschärfte die Bundespolizei bereits am Mittwochnachmittag ihre Sicherheitsmaßnahmen am Landesflughafen Stuttgart, ließ dort schwer bewaffnete Polizeibeamte und Zivilstreifen patrouillieren. Auch die Landespolizei reagierte und erhöhte ihre Präsenz im Umfeld des Flughafens. Mindestens einer der Verdächtigen soll demnach in Deutschland als islamistischer Gefährder geführt werden. Nach dpa-Angaben aus Sicherheitskreisen wird eine mögliche Verbindung zu einem ähnlichen Verdachtsfall am Pariser Flughafen Charles de Gaulle vor einer Woche geprüft.
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Roman Strohmayer (33), Sprecher der Bundespolizeidirektion Stuttgart, sagte dazu am Mittwochabend bereits der Bild: „Wir haben Erkenntnisse, die momentan noch nicht abschließend bewertet werden können. Aber: Wir haben Ausspähversuche am Flughafen Stuttgart festgestellt und haben in Zusammenarbeit mit der Landespolizei unsere Sicherheitsmaßnahmen am Flughafen massiv verschärft.“
Das Potsdamer Polizeipräsidium ließ nun verlauten: „Die Einsatzkräfte an allen Verkehrsflughäfen im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizei sind entsprechend sensibilisiert.“
Was heißt das jetzt? Wie am Landesflughafen Stuttgart gehen dort inzwischen ebenfalls verstärkt schwer bewaffnete Bundespolizisten mit Schutzwesten, Maschinenpistolen, Dienstpistole und Einsatzhelmen auf Streife. Zusätzlich wurden die Zahlen der Streifenpolizisten und Zivilstreifen ebenfalls erhöht, berichtet die Bild.
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Erstmeldung 7.44 Uhr: Stuttgart: Bundespolizei erhöht Sicherheitsvorkehrungen am Stuttgarter Flughafen
Stuttgart - Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten sind postiert. Die Bundespolizei hat die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Stuttgart verschärft. Es gibt Hinweise auf einen Ausspähversuch. Hintergrund ist der Verdacht, dass Personen versucht haben sollen, die Abläufe am Flughafen auszuspähen, wie ein Sprecher der Bundespolizei am Mittwochabend sagte. Am Donnerstagmorgen hieß es, weiterhin seien Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzwesten in den Terminals postiert und auf Streife.
Unbekannte spähen Flughafen Stuttgart aus
Die Informationen zu den mutmaßlichen Ausspähversuchen seien noch nicht abschließend bewertet, sagte der Sprecher am Morgen. Daher müssten die Sicherheitsvorkehrungen vorerst verschärft bleiben. Der Flugbetrieb soll durch die Maßnahmen nicht beeinträchtigt sein.
Flughafen Gatwick nahe London wegen Drohnen über dem Rollfeld geschlossen
Wegen mehrerer Drohnen über dem Rollfeld ist der Flughafen Gatwick in der Nähe von London gesperrt worden. Von den ausgesetzten Flügen und Umleitungen auf andere Airports waren seit Mittwochabend mindestens 10.000 Passagiere betroffen, sagte Flughafen-Direktor Chris Woodroofe am Donnerstag in der BBC. Er sprach von einem "unverantwortlichen" Vorfall und entschuldigte sich bei den Kunden.
Zunächst war am Mittwochabend eine Drohne gesichtet worden, deshalb wurden alle geplanten Flüge ausgesetzt. In der Nacht zum Donnerstag öffnete der Airport für kurze Zeit wieder - musste dann aber erneut den Flugverkehr stoppen, nachdem am Morgen eine Drohne gesichtet wurde.
Nach britischem Recht ist es verboten, Drohnen in der Nähe von Flugzeugen und Flughäfen fliegen zu lassen, außerdem dürfen sie eine Höhe von 122 Metern nicht übersteigen. Die Polizei suchte am Donnerstag weiterhin nach dem oder den Verantwortlichen für die Drohne. Über dem Flughafen war ein Hubschrauber im Einsatz.
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dpa, afp