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Trump erteilt Boeing Ratschläge - dabei erlitt er selbst mit einer Fluglinie eine Bauchlandung

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Von: Sarah Pilz

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Donald Trump investierte in den 90er Jahren in die Flugbranche. Heute ist er nur noch als Passagier in Flugzeugen unterwegs.
Donald Trump investierte in den 90er Jahren in die Flugbranche. Heute ist er nur noch als Passagier in Flugzeugen unterwegs. © picture alliance / Allen Eyeston / Allen Eyestone

Donald Trump gibt gerne und oft über Twitter Ratschläge. Auch für den kriselnden Flugzeugbauer Boeing hatte er einen solchen parat. Dabei zeigt ein Blick in die Historie: Trump hat selbst schlechte Erfahrungen gemacht.

Vergangene Woche gab Donald Trump über Twitter Ratschläge an Boeing, wie der Flugzeughersteller das Image der Boeing 737 wieder aufpolieren könnte. Eine einfache Namensänderung des Flugzeug-Modells sollte über die tragischen Abstürze der Boeing-Maschinen der Ethiopian Airlines und der indonesischen Lion-Air hinweghelfen - eine extrem simple Lösung für komplexe technische Probleme. Pikant an der kleinen Geschichte: Donald Trump besaß in der Vergangenheit selbst eine Fluglinie, deren Flugmaterial aus Boeing-Maschinen bestand. 

Donald Trump kaufte Fluglinie: Und pries sie als das „beste Transportssystem der ganzen Welt“

Trump ist neben seinem Amt als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika vor allem als Immobilien-Mogul bekannt. Was weniger bekannt ist, dass der US-Präsident Anfang der 90er-Jahre auch Inhaber einer eigenen Fluglinie war. 1989 kaufte der damals 44-Jährige die Rechte an der kriselnden Eastern Air Lines Shuttle für rund 380 Millionen US-Dollar auf, wie die Welt in einem online erschienen Artikel erinnert. 

Trumps Plan war es, die Airline in einen Luxusanbieter zu verwandeln. Dafür gestaltete der Multi-Millionär das Innere der 21 Boeing-727-Maschinen komplett nach seinen extravaganten Vorstellungen um. Die Kabinen wurden mit Ahorn-Täfelungen, verchromten Sitzschalen und goldenen Armaturen versehen, wie die Welt berichtet.  

Im Inneren der Boeing 727 prangten Ahorn-Vertäfelungen, verchromte Gurtschnallen und goldene Armaturen. Trump ließ beigefarbene Sitze einbauen und rote Teppiche verlegen. Die Airline wurde in „Trump Shuttle“ und später „Trump Airline“ umbenannt. Doch während die Innenausstattung keine Wünsche offen ließ, wies auch Trumps Boeing 727 technische Mängel auf. Das Trump Shuttle bot Kurzflüge an der amerikanischen Ostküste, wie zwischen Boston und New York oder Washington an. Es sollte das „beste Transportsystem der ganzen Welt“ werden, kündigte Donald Trump damals an. Doch daraus wurde nichts.

Trump Shuttle: Glanz und Glamour mit filmreifer Bruchlandung 

Im August 1989 bekam eine Maschine der Trump Airline kurz vor der Landung in Boston Probleme. Das Bugfahrwerk wollte sich nicht ausfahren. Der Pilot flog eine zusätzliche Schleife, legte die Boeing in eine steile Kurve und versuchte so, das Rad freizubekommen, wie die Welt schreibt. 

Das Manöver sollte nicht gelingen, dafür aber eine spektakuläre Landung. Der Pilot landete schließlich nur mit den Rädern am Hauptwerk und behielt die Nase des Trump Shuttles so lange oben wie möglich. Am Schluss flogen die Funken als der Bug schlussendlich doch die asphaltierte Landebahn entlang schleifte. Ein ernstzunehmender Crash konnte gerade noch verhindert werden. Donald Trump war begeistert: „Das war die schönste Landung, die es jemals gab“, schmetterte der Airline-Besitzer jegliche Kritik ab.   

Trump auf luftigen Abwegen: Nach drei Jahren war das Abenteuer Fluglinie vorbei

Nach nur drei Jahren war Donald Trump 1992 der Spaß an seinem Trump Shuttle allerdings wieder vergangen. Die Trump Airline hatte nur Verluste gemacht. Zum einen, weil der Multi-Millionär wohl zu viel Geld in die Innenausstattung investiert hatte und zum anderen, weil die wirtschaftliche Situation nicht auf Donald Trumps Seite war. Der Unternehmer versuchte das „beste Transportsystem der Welt“ genau in der Zeit zu erschaffen, als der Irak in Kuwait einmarschierte und dadurch den Ölpreis in die Höhe schnellen ließ. 

Nach dem Untergang seines Trump Shuttles versuchte sich der Multi-Millionär nie wieder in der kommerziellen Luftfahrt, er wurde letztlich lieber US-Präsident. Als solcher reist er nun in der Air Force One um die Welt - und gibt Ratschläge zum Umgang mit Boeing-Maschinen und den Namen kriselnder Fluglinien.   

In nicht allzu ferner Zukunft wird Trump übrigens nach Großbritannien jetten. Den entsprechenden Termin hat der Buckingham Palace am Dienstag verkündet.

spz

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