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Sprengstoff in Chemnitzer Wohnung

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Spezialeinsatzkräfte stürmen eine Chemnitzer Wohnung, in dem Plattenbau soll ein Bombenbauer leben. Der mutmaßliche Islamist ist flüchtig, doch findet sich jede Menge Sprengstoff. Bis zum Abend herrscht quälende Ungewissheit: Wo steckt der junge Syrer?

Fahndungsbild der Polizei: Im Zusammenhang mit dem bei der Durchsuchung einer Wohnung in Chemnitz gefundenen Sprengstoff sucht die Polizei den 22-jährigen Syrer Dschaber al-Bakr. Foto: Polizei Sachsen/dpa
1 / 8Fahndungsbild der Polizei: Im Zusammenhang mit dem bei der Durchsuchung einer Wohnung in Chemnitz gefundenen Sprengstoff sucht die Polizei den 22-jährigen Syrer Dschaber al-Bakr. Foto: Polizei Sachsen/dpa © Christian Zander
Polizisten nehmen in einem Wohngebiet in Chemnitz eine Person fest. Foto: Bernd März
2 / 8Polizisten nehmen in einem Wohngebiet in Chemnitz eine Person fest. Foto: Bernd März © Bernd März
Polizeiwagen während des Einsatzes im sächsischen Chemnitz. Foto: Bernd März
3 / 8Polizeiwagen während des Einsatzes im sächsischen Chemnitz. Foto: Bernd März © Bernd März
Spezialisten der Polizei ließen den gefundenen Sprengstoff in extra ausgehobenen Löchern kontrolliert detonieren. Foto: Polizei Sachsen/dpa
4 / 8Spezialisten der Polizei ließen den gefundenen Sprengstoff in extra ausgehobenen Löchern kontrolliert detonieren. Foto: Polizei Sachsen/dpa
Polizei sichert den Hauptbahnhof in Chemnitz ab. Foto: Arno Burgi
5 / 8Polizei sichert den Hauptbahnhof in Chemnitz ab. Foto: Arno Burgi © Arno Burgi
Ein ferngesteuerten Roboter zur Bombenentschärfung hebt auf einem Gleis im Chemnitzer Hauptbahnhof einen roten Koffer an. Foto: Arno Burgi
6 / 8Ein ferngesteuerten Roboter zur Bombenentschärfung hebt auf einem Gleis im Chemnitzer Hauptbahnhof einen roten Koffer an. Foto: Arno Burgi © Arno Burgi
Polizisten sichern weiträumig ein Wohngebiet in Chemnitz ab. Dort wurden in einer Wohnung mehrere Hundert Gramm Sprengstoff gefunden. Foto: Arno Burgi
7 / 8Polizisten sichern weiträumig ein Wohngebiet in Chemnitz ab. Dort wurden in einer Wohnung mehrere Hundert Gramm Sprengstoff gefunden. Foto: Arno Burgi © Arno Burgi
Polizeibeamte kontrollieren am Flughafen in Schönefeld ein Taxi. Nach dem Terroralarm in Chemnitz haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Berlin-Schönefeld erhöht. Foto: Maurizio Gambarini
8 / 8Polizeibeamte kontrollieren am Flughafen in Schönefeld ein Taxi. Nach dem Terroralarm in Chemnitz haben die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Berlin-Schönefeld erhöht. Foto: Maurizio Gambarini © Maurizio Gambarini

Chemnitz (dpa) - Bei einer Anti-Terror-Razzia in Chemnitz hat die Polizei in der Wohnung eines mutmaßlichen Islamisten Hunderte Gramm hochexplosiven Sprengstoff gefunden.

Der mutmaßliche Bombenbauer, ein 22-jähriger Syrer, war am Samstag auf der Flucht. Das Landeskriminalamt (LKA) schrieb Dschaber al-Bakr bundesweit zur Fahndung aus. Drei syrische Bekannte des Mannes wurden als mögliche Komplizen in Chemnitz festgenommen. Sicherheitskreise berichteten der Deutschen Presse-Agentur, es gebe eine Spur zur Terrororganisation «Islamischer Staat» (IS).

Über mögliche Anschlagsziele wurde zunächst nicht bekannt. Der Hinweis auf den Syrer kam vom Bundesamt für Verfassungsschutz. Weder der Geheimdienst noch die Polizei wollten sich zu einem «Focus»-Bericht äußern, wonach ein deutscher Flughafen angegriffen werden sollte. Spezialisten ließen den gefundenen Sprengstoff kontrolliert detonieren. Das Gemisch sei weit gefährlicher als TNT gewesen.

Die Wohnung liegt in einem Plattenbauviertel im Südwesten der Stadt, im Fritz-Heckert-Wohngebiet. Spezialkräfte der Polizei sprengten gegen 13 Uhr die Tür der Wohnung, der Gesuchte war aber nicht darin. In der Wohnung wurde der Sprengstoff entdeckt. Bei dem Terrorverdächtigen auf der Flucht handelt es sich gegen erste Vermutungen nicht um den Mieter der Wohnung.

Die ganze Siedlung war stundenlang abgesperrt und wurde teilweise geräumt. Schon am Morgen hatten rund 80 Menschen ihr Zuhause verlassen müssen. Am Abend wurden die ersten Bewohner wieder zurück in ihre Wohnblöcke gelassen.

Im Zuge der Anti-Terror-Ermittlungen musste die Polizei in Chemnitz auch den Hauptbahnhof teilweise sperren. Ein Spezialroboter untersuchte dort auf einem Bahnsteig einen roten Koffer, den zwei der festgenommenen Verdächtigen dort bei sich trugen. Später gab es diesbezüglich Entwarnung.

LKA-Sprecher Tom Bernhardt warnte vor dem flüchtigen 22-jährigen Syrer. «Wir wollen ihn so schnell wie möglich finden.» Noch sei unklar, ob er als Flüchtling nach Deutschland gekommen sei. Die Polizei Sachsen schrieb nachmittags nach stundenlanger vergeblicher Suche: «Die Fahndung nach dem Tatverdächtigen läuft. Derzeit wissen wir aber nicht, wo er sich befindet und was er bei sich trägt. Seid vorsichtig.»

Nach dem Terroralarm in Chemnitz erhöhten die Behörden die Sicherheitsvorkehrungen am Flughafen Berlin-Schönefeld. Man habe die Einsatzkräfte dort verstärkt, sagte der Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, Torsten Herbst. Ein Einsatzzug der Bereitschaftspolizei bestehend aus 30 Beamten führe am Terminal Sichtkontrollen durch, Autos und Busse würden angehalten und kontrolliert, ob sich der gesuchte Verdächtige aus Chemnitz darin befinde. Dies sei eine reine Vorsichtsmaßnahme, betonte Herbst.

In den vergangenen Jahren wurden bereits mehrere islamistische Sprengstoffanschläge in Deutschland vereitelt.

Polizei Sachsen auf Twitter

Vereitelte islamistische Sprengstoffanschläge in Deutschland

Fahndung nach Bombenbauer in Chemnitz

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