18. Bundesliga-Spieltag

Furioses Spiel der beiden Borussias: Gladbach schießt Dortmund in kleine Bundesliga-Krise

Borussia Dortmund bleibt auch in Gladbach ohne Bundesliga-Sieg.
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Borussia Dortmund bleibt auch in Gladbach ohne Bundesliga-Sieg.

Wilder Schlagabtausch, krasse Abwehrfehler: Borussia Dortmund hat beim spektakulären Rückrunden-Auftakt gegen Borussia Mönchengladbach gleich den nächsten schweren Rückschlag kassiert.

München - Am Freitagabend blieb der BVB* auswärts beim 2:4 (2:2) zum dritten Mal in Serie sieglos und muss mehr denn je um die Qualifikation zur Champions League bangen. Die nach wie vor in diesem Jahr unbesiegte Borussia vom Niederrhein zog nach dem ersten Sieg gegen die Westfalen seit fast sechs Jahren vorbei an Dortmund auf Rang vier in der Tabelle der Fußball-Bundesliga*.

Damit gelang dem Team des vom BVB stark umworbenen Trainers Marco Rose nach den Erfolgen gegen RB Leipzig und den FC Bayern der dritte Heimsieg in dieser Saison gegen ein Liga-Spitzenteam. Ein Doppelpack von Dortmunds Super-Stürmer Erling Haaland (22. Minute/28.) war zu wenig für den BVB, der eine enttäuschende Englische Woche mit nur einem Punkt aus den Spielen gegen Mainz (1:1), in Leverkusen (1:2) und nun in Gladbach abschloss. Der 20 Jahre alte Norweger überflügelte mit seinen Bundesligatoren 26 und 27 im erst 28. Bundesliga-Spiel Uwe Seeler, der einst ebenfalls 28 Spiele für seine ersten 26 Tore benötigt hatte.

Gladbach - BVB: Fohlen werden vom Videobeweis gestoppt

Den Gladbacher Sieg machten aber Nico Elvedi (11. und 32.), Ramy Bensebaini (49.) und der eingewechselte Marcus Thuram (79.) perfekt. Es dauerte nicht mal eine Minute, da herrschte schon Höchstspannung auf dem Platz. Jonas Hofmann nahm Dortmunds Jude Bellingham den Ball vor dem BVB-Strafraum ab und leitete weiter auf Florian Neuhaus. Der Nationalspieler wartete nicht lange, setzte zum Schlenzer an und bejubelte die vermeintliche Führung nach nur 43 Sekunden. Gegen den abgefälschten Ball war Dortmund-Keeper Roman Bürki machtlos. Doch dann: Videobeweis. Schiedsrichter Manuel Gräfe entschied nachträglich: Foul von Hofmann, kein Tor für Gladbach. Rose, der vor dem Spiel noch die Hälfte der BVB-Bank abgeklatscht hatte, ärgerte sich am Spielfeldrand. Mit dem BVB wird er übrigens als Trainer-Nachfolger für Erdin Terzic gehandelt.

Den äußerst frühen Weckruf vernahmen die Dortmunder noch nicht so richtig. In der siebten Minute rettete Bürki nach einem Flachschuss gegen Hofmann, wenig später konnte auch er nichts mehr ausrichten. Wieder war Hofmann beteiligt, diesmal als Vorbereiter. Seine Freistoß-Hereingabe verwertete Elvedi per Kopfball zur Führung. Die BVB-Abwehr um Ex-Weltmeister Mats Hummels war nicht auf der Höhe. Nach kurzer Wartezeit kam auch aus dem Video-Keller die Bestätigung für das Gladbacher 1:0.

Gladbacher Stadionsprecher gegen Dortmund: „Der Halbzeitpfiff, Halleluja“

Kaum hatte die Partie also begonnen, waren der nächtliche Ausflug von Breel Embolo und alle Spekulationen um eine Rose-Zukunft bei den Dortmundern erstmal vergessen. Jetzt wurde Fußball gespielt - und wie, nach dem Gegentor auch von den Westfalen. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic ließ die Gladbacher nun nicht mehr so gewähren, störte früher und machte dank Haaland aus einem 0:1 ein 2:1.

Rose reagierte, stellte von Dreier- auf die eher gewohnte Viererkette um. Fehlerlos wurde es danach nicht, langweilig auch nicht. Starke Offensivreihen trafen auf Abwehrketten mit Patzer-Potenzial. Wären Fans im Stadion gewesen, sie wären auf ihre Kosten gekommen. So aber bejubelten die Gladbacher Spieler den zweiten Elvedi-Treffer unter sich - diesmal sah Bürki nicht gut aus. „Der Halbzeit-Pfiff, Hallelulja“, kommentierte Gladbachs* Stadionsprecher das Spektakel in der ersten Hälfte.

Die zweite ging genauso wild weiter. Mit seinem ersten Bundesliga-Tor seit Mai 2020 brachte Bensebaini die Gladbacher wieder in Führung. In Sicherheit konnten sich die Gastgeber aber noch nicht wiegen. Der BVB drängte. Nach 70 Minuten nahm Terzic Marco Reus vom Feld, enttäuscht warf der BVB*-Kapitän seine Schuhe weg. Rose brachte indes neben Embolo auch noch Thuram, der nach seiner Spuckattacke fünf Spiele hatte aussetzen müssen. Und ausgerechnet er besiegelte mit einem Kopfballtor den Sieg. (DPA) *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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