Von St. Pauli nach Dynamo Dresden: Fußball-Profi Sören Gonther über seinen Wechsel

Er hat geschafft, wovon viele träumen: den Weg aus der Provinz in die Bundesliga. Fußball-Profi Sören Gonther aus Schrecksbach wechselt zu Dynamo Dresden. Kurz nach Vertragsunterzeichnung standen wir mit dem 30-Jährigen in Kontakt.
Hamburg/Dresden/Schrecksbach. An jedem zweiten Wochenende durfte er seine Mannschaft zu den Klängen von AC/DCs „Hells Bells“ auf den Rasen des legendären Millerntor-Stadions führen. Fußball-Profi Sören Gonther war Kapitän des FC St. Pauli. Am Wochenende stand er letztmals für die Braun-Weißen auf dem Rasen. Vor zehn Jahren wagte der gebürtige Schrecksbacher den Sprung ins Bundesliga-Spektakel.
Vom KSV Baunatal über den damaligen Zweitligisten SC Paderborn fand Gonther 2012 den Weg zum Hamburger Kiez-Club. Nach fünf Jahren und 87 Ligaspielen als Führungsspieler ist dort allerdings Schluss. Der FC St. Pauli lässt seinen Kapitän ziehen – und zwar nach Dresden. Beim dortigen Fußball-Club „Dynamo“ unterschrieb der 30-Jährige vergangene Woche einen Drei-Jahres-Vertrag. In Hamburg, wo sich Gonther, Ehefrau Johanna und ihre beiden gemeinsamen Töchter merklich wohl fühlen, war dem Abwehr-Spezialisten ein Vertrag mit lediglich einjähriger Laufzeit angeboten worden – Verein und Spieler konnten sich nicht einigen.
Der gute Kontakt in die Schwalm soll bleiben
Das bessere Angebot kam aus Dresden. Dorthin wechselt der 30-jährige Innenverteidiger ablösefrei. Bei den Sachsen erhält Gonther einen Vertrag bis 2020. Bis heute hält der bescheidene Berufsfußballer engen Kontakt in seine Heimat. „Daran wird auch der Wechsel nach Dresden nichts ändern“, prophezeit Gonther. Familie und Freunde aus Kindheitstagen sind ihm wichtig.

Vor allem während seiner Zeit beim KSV Hessen Kassel und dem KSV Baunatal sind viele enge Freundschaften entstanden, die Gonther bis heute pflegt. Regelmäßig ist der Profi auch mit unserem Internetportal in Kontakt. Zwei Redakteure von lokalo24.de haben einst selbst mit Gonther gekickt oder gemeinsam die Schulbank gedrückt. Und so stand der Neu-Dresdner unserer Zeitung auch sofort nach Vertragsschluss Rede und Antwort: „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung. Dynamo ist ein Traditionsverein mit super Fans. Auswärtsspiele in Dresden waren immer schwierig. Ich freue mich, die gute Stimmung im Stadion jetzt regelmäßig erleben zu dürfen“, ließ uns Gonther noch während seiner Rückfahrt im Zug von Dresden nach Hamburg wissen.
Kaum hatte der Schrecksbacher bei Dynamo unterschrieben, kam aber auch schon etwas Wehmut auf: „Ich gehe auch mit einem weinenden Auge. St. Pauli wird immer in meinem Herzen bleiben. Hier habe ich tolle Menschen kennengelernt. Meine Familie und ich haben uns immer sehr wohl gefühlt.“