„Es ist ein Märchen“: FC Bayern wird bei „Markus Lanz“ erneut scharf für Katar-Sponsoring kritisiert

Der FC Bayern wird bei „Markus Lanz“ erneut für sein Katar-Sponsoring kritisiert. Andreas Rettig und die Sportjournalistin Lena Cassel finden harte Worte.
München - Der FC Bayern wird wohl auch im kommenden Januar wieder ins Trainingslager nach Katar fliegen. Die Geschäftsbeziehungen zwischen den Münchnern und dem Wüstenstaat sind vor allem bei den Fans des FCB äußerst umstritten. Auf der Jahreshauptversammlung des Rekordmeisters sorgte das Sponsoring aus Katar erneut für mächtig Wirbel. Nun wurden die Bayern in einer Talkshow von Personen aus der Fußballbranche erneut kritisiert.
FC Bayern: Rettig schießt erneut gegen Uli Hoeneß
So stand die ZDF-Talkshow „Markus Lanz“ am Dienstag (18. Oktober) ganz im Zeichen der Fußball-WM in Katar, die am 20. November beginnt. Unter den Gästen war auch Andreas Rettig, ehemaliger Vereinsfunktionär in der Bundesliga und Ex-DFL-Geschäftsführer. Der 59-Jährige ist für seine klare Ablehnung gegenüber der WM und des Bayern-Sponsorings aus Katar bekannt.
Erst kürzlich kam es diesbezüglich im Sport1-Doppelpass zu einem Streit mit Uli Hoeneß, der während der Diskussion über den Wüstenstaat wutentbrannt und unangekündigt in der Sendung anrief. Rettig bezeichnete der ehemalige Bayern-Präsident dabei als „König der Scheinheiligen“. Der ehemalige DFL-Geschäftsführer konterte Hoeneß allerdings und nannte ihn einen „Katar-Lobbyisten“.
Bei „Markus Lanz“ lederte Rettig nun erneut gegen den FC Bayern. „Es ist ein Märchen zu sagen, wir (der FC Bayern, Anm. d. Red.) sind da hingeflogen und jetzt ist der Durchbruch beim Frauenfußball geschafft worden“, sagte der Ex-Funktionär. Hoeneß hatte im Doppelpass erklärt, dass dieser vermeintliche Durchbruch durch die Bayern-Frauen gelungen sei, die vor einigen Jahren als erstes Frauenteam mit kurzen Hosen in Katar trainiert hatten.
Sportjournalistin Lena Cassel wirft dem FC Bayern Scheinheiligkeit vor
Außerdem arbeitete Rettig einen für ihn wesentlichen Unterschied in Bezug auf das Katar-Sponsoring heraus: Bei DAX-Unternehmen sei es die Entscheidung der Aktionäre, den Weg des Unternehmens mitzugehen. „Die ‚Firma‘ FC Bayern gehört aber den Mitgliedern. Und wenn die Mitglieder für sich entscheiden, dass sie sich nicht mit Katar ins Bett legen wollen, dann finde ich, muss man das respektieren. Das ist ein Riesenunterschied.“
Die ebenfalls eingeladene Sportjournalistin Lena Cassel schoss ebenfalls in Richtung des FCB. „Herr Hoeneß hat ja Andreas Rettig als König der Scheinheiligen betitelt, ich würde den Ball mal zurückspielen. Ich finde es scheinheilig, dass man sich auf der einen Seite das Geld aus Katar in die Taschen steckt und auf der anderen Seite aber scheinbar für gewisse Werte wie Vielfalt steht. Das konterkariert sich doch.“ (jg)