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Herzmuskelentzündung bei Fußballern: Was die Krankheit für Auswirkungen haben könnte

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Alphonso Davies wird dem FC Bayern München vorerst fehlen. Der Außenverteidiger hat eine Herzmuskelentzündung erlitten, die wohl in Zusammenhang mit Corona steht.

München - Schock-Nachricht für den FC Bayern: Verteidiger Alphonso Davies hat eine Herzmuskelentzündung erlitten. Der Kanadier fällt vorerst aus, wie Trainer Julian Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel beim 1. FC Köln berichtete.

„Bei der Nachuntersuchung, die wir bei jedem Spieler machen, der mit Corona infiziert war, haben wir Anzeichen einer leichten Herzmuskelentzündung festgestellt. Er ist bis auf Weiteres erstmal raus aus dem Training und wird auch in den nächsten Wochen nicht zur Verfügung stehen. Das muss komplett ausheilen. Es ist aber von Ultraschall her nicht so dramatisch“, so Nagelsmann. Der Coach erklärte, dass die genaue Ausfalldauer des Außenverteidigers „noch nicht bestimmt“ sei. Es sei aber „längere Zeit“ nicht mit Davies zu rechnen.

Nagelsmann weiter: „Es gibt unterschiedliche Auslöser für eine Herzmuskelentzündung. Oft ist es eine gewisse Viruslast im Körper - das kann durch Corona sein oder auch durch einen grippalen Infekt. Natürlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass es von einer Corona-Infektion kommt in diesen Tagen kommt, gegeben. Aber wir wissen es nicht hundertprozentig.

Nagelsmann: „Fakt ist: Er hat es. Und das ist bescheiden bis beschissen“

Das habe aber „auch keine Relevanz für die weitere Vorgehensweise. Fakt ist: Er hat es. Und das ist bescheiden bis beschissen bis hochgradig beschissen“, so Nagelsmann.

Davies hatte sich Anfang des Jahres mit dem Virus infiziert, die Infektion wurde am 5. Januar gemeldet. Der Verein hatte damals vermeldet, Davies gehe es „gut“ und er befinde sich in häuslicher Isolation.

Herzmuskelentzündung: Wie gefährlich ist die Krankheit?

Jürgen Scharhag, Ärztlicher Leiter des Österreichischen Instituts für Sportmedizin in Wien, riet Leistungssportlern kürzlich, Covid-19 nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. „Die Schäden einer vom Corona-Virus verursachten Erkrankung können zum Verlust der Maximalleistung führen“, meinte Scharhag. Um gefährliche Komplikationen wie zum Beispiel Vernarbungen an der Lunge oder eine Herzmuskelentzündung zu vermeiden, sollten sich erkrankte Sportler gründlich auskurieren. Solche Folgen könnten nämlich für den Leistungssportler auch das Karriereende bedeuten.

Auch die deutsche Herzstiftung schreibt auf ihrer Website: „In vielen Fällen treten bei einer Myokarditis (Herzmuskelentzündung, d. Red.) Beschwerden auf, die auch bei anderen sehr viel häufigeren Herzerkrankungen wie der Herzschwäche oder dem Herzinfarkt zu finden sind: So haben drei von vier Patientinnen und Patienten mit Myokarditis Luftnot, jede/r dritte Brustschmerzen und jede/r fünfte Herzrhythmusstörungen (Herzstolpern).“

Weiter heißt es: „Wenn eine Myokarditis aufgetreten ist, sind Sport und starke körperliche Belastungen sechs Monate lang zu vermeiden. Ansonsten drohen gefährliche Komplikationen bis hin zu Herzschwäche (Atemnot), Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod.“ (cg) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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