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Einstiger BVB-Rüpel ist „die erste Wahl von Bayern München“

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Von: Alexander Kaindl

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Der FC Bayern München könnte im Sommer einen alten Bekannten zurück in die Bundesliga holen: Offenbar ist ein Transfer von Ousmane Dembélé ein Thema.

München - Franzosen beim FC Bayern*? Klar, die haben schon lange Tradition. Jean-Pierre Papin Mitte der Neunziger, rund um die Jahrtausendwende die Außenverteidiger Bixente Lizarazu und Willy Sagnol, in der Folge Franck Ribéry und inzwischen ein gigantischer Teil des Bayern-Kaders mit Dayot Upamecano, Lucas Hernandez, Benjamin Pavard, Corentin Tolisso, Kingsley Coman und Tanguy Nianzou. Außerdem ist Bouna Sarr gebürtiger Franzose, Leroy Sané besitzt ebenfalls die französische Staatsangehörigkeit - der Tricolore-Einfluss in München ist enorm.

Möglicherweise wird nun das nächste Kapitel en français geschrieben: Gerüchten zufolge sollen die Bayern über einen Transfer von Ousmane Dembélé nachdenken. Das berichtet zumindest die renommierte Fußballzeitschrift L‘Équipe. Dort heißt es wörtlich: „Ousmane Dembélé, die erste Wahl von Bayern München.“ Was steckt hinter dieser Schlagzeile?

FC Bayern München: Transfer von Ousmane Dembélé?

Der 24-Jährige spielt seit 2017 für den FC Barcelona*. Bei den Katalanen hat er den großen Durchbruch nie geschafft, dabei sind seine Qualitäten unbestritten: Unfassbar schnell, exzellenter Vorbereiter und Vollstrecker - wenn er will. Und genau das war in der Vergangenheit häufig das Problem des hochveranlagten Rechtsaußen. Es gibt unzählige Anekdoten, die Dembélés Undiszipliniertheiten belegen. Nach seiner Ankunft aus Rennes verzauberte er 2016 und 2017 im BVB-Trikot die Bundesliga*, sammelte in 50 Spielen für Dortmund* starke 32 Torbeteiligungen.

Dann erstreikte er sich seinen Transfer zu Barça, wo er 2018 unter anderem ein Training verpasste, weil er in der Nacht zuvor Videospiele durchgezockt haben soll. Er verpennte die Vormittagseinheit und gab als Grund für sein Fehlen Magenprobleme an, die später vom Vereinsarzt nicht bestätigt werden konnten. Dembélé zoffte sich außerdem mit seinem Vermieter aus Dortmunder Zeiten, es kam sogar zum Rechtsstreit. Mit seinem einstigen Barça-Trainer Ernesto Valverde soll es in einem Training fast zu einer Prügelei gekommen sein - ein wahres enfant terrible.

Ousmane Dembélé offenbar als Ersatz für Kingsley Coman im Gespräch

Und so einen Spieler wollen die Bayern? Laut L‘Équipe offenbar schon - und zwar dann, wenn ein anderer Franzose den Verein verlassen sollte. Die Rede ist natürlich von Kingsley Coman*, bei dem es seit Monaten Gerüchte um einen Abschied gibt. Die Bayern-Devise ist klar: Ein weiterer Fall Alaba - also ein ablösefreier Abgang eines Topspielers - soll verhindert werden. Deshalb sollen die Münchner offenbar dazu bereit sein, Coman zu verkaufen, wenn er seinen bis 2023 datierten Vertrag nicht verlängern möchte. Demnach müsste der Champions-League-Held von Lissabon im Sommer 2022 verkauft werden. Nur dann würde der FCB noch eine ordentliche Ablösesumme kassieren.

Ousmane Dembélé
Geboren: 15. Mai 1997 (Alter 24 Jahre), Vernon, Frankreich
FC Barcelona
Rechtsaußen
Marktwert: 30 Millionen Euro
Vertrag bis 30. Juni 2022

Der Name Dembélé fällt wohl nicht zum ersten Mal an der Säbener Straße. Bereits zu seiner Zeit in Rennes weckte der Franzose das Bayern-Interesse. Der ehemalige Technische Direktor Michael Reschke hatte jüngst enthüllt, dass man 2016 bereits Gespräche mit Dembélé geführt hatte - letztlich entschied er sich für den BVB.

FC Bayern München vor kniffligem Transfer-Sommer - Dembélé statt Coman?

Laut L‘Équipe schauen die Münchner nun wieder sehr genau hin. Zwar sollen auch andere Spieler wie Raphinha von Leeds United und Chelseas Callum Hudson-Odoi (wieder einmal) auf der Liste stehen. Aber Dembélé bringe den entscheidenden Vorteil mit sich, im Sommer 2022 ablösefrei zu sein. In Corona-Zeiten ein wichtiges Argument.

Ousmane Dembélé spielte ein Jahr für Borussia Dortmund.
Ousmane Dembélé spielte ein Jahr für Borussia Dortmund. © DeFodi / Imago

Natürlich wisse man in München um den Charakter des Flügelflitzers, aber: Die bayerische French Connection solle ihm bei einer Eingewöhnung an der Isar helfen, wie es im Artikel weiter heißt. Auch die Verletzungsanfälligkeit des Weltmeisters von 2018 würden die Bayern in Kauf nehmen, schließlich habe man eine hervorragende medizinische Abteilung, die zuletzt auch Spieler wie Coman oder Hernandez wieder in die Spur brachte. Beide Spieler hatten immer wieder Verletzungsprobleme.

Sportvorstand Hasan Salihamidzic und Trainer Julian Nagelsmann sollen von Dembélé überzeugt sein - kommt es also tatsächlich zu einer spektakulären Rückkehr in die Bundesliga? Abwarten. Denn so viel ist auch klar: Ablösefreier Transfer hin oder her, der Barça-Star will Scheine sehen. Gerüchten zufolge soll er bei Vertragsgesprächen mit den Katalanen jüngst 40 Millionen Euro brutto im Jahr gefordert haben. Eine Summe, die man in München* keinesfalls bezahlen wird.

Bevor es in Sachen Dembélé ernst wird, bestreiten die Bayern erstmal den Rückrundenauftakt*. Verfolgen Sie das Spiel gegen Gladbach* im Live-Ticker. (akl) *tz.de und Ruhr24.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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