Schalke: Einst aussortiert, jetzt Hoffnungsträger: Aufstellung mit gewissem Risiko
Schalke 04 geht mit vielen Spielern in die Saison, die den Klub eigentlich verlassen wollten oder sollten. Bislang ging es gut - aber es birgt auch viele Risiken.
Hamm - Die abgelaufene Saison inklusive katastrophaler Rückrunde auf Schalke* hat gezeigt: Ein Umbruch ist eigentlich unabdingbar. Die Königsblauen wollten an Stellschrauben drehen, ihr Aufgebot entsprechend verbessern.
Verein | FC Schalke 04 |
Trainer | David Wagner |
Stadion/Arena | Veltins Arena |
Ort | Gelsenkirchen |
Dafür mussten die vielen Rückkehrer nach ihrer jeweiligen Leihe in neuen Vereinen untergebracht werden, um Erlöse für Transfers zu generieren. So dürfte zumindest die Idealvorstellung in Gelsenkirchen ausgesehen haben. Die Realität ist eine andere.
Vor dem ersten Pflichtspiel von Schalke am Sonntag im DFB-Pokal gegen Bayern-Regionalligist 1. FC Schweinfurt (15.30 Uhr/live im TV und Stream*) kristallisiert sich immer mehr heraus: Der S04-Kader* wird wahrscheinlich nicht mehr allzu gravierend verändern. Und die meisten der Rückkehrer werden wohl alle Teil der Schalker Aufstellung gegen Schweinfurt* sein. Das ist durchaus riskant, aber es gibt keine Alternativen.
Wer sind diese Spieler? Wo droht eventuell Konfliktpotenzial? WA.de* listet die Schalker Profis auf, die in der Mannschaft von Cheftrainer David Wagner (48) plötzlich wieder tragende Rolle haben.
Ralf Fährmann: Von Schalke aussortiert - und nach Rückkehr wieder die Nummer eins
Anfang 2019 endete (vorerst) seine Nummer-eins-Zeit auf Schalke, als Torwart Ralf Fährmann (31) durch den jetzigen Bayern-Profi Alexander Nübel (23) ersetzt wurde. Seither kam er weder bei den Königsblauen noch bei seinen Leih-Stationen Norwich City und Brann Bergen kaum bis gar nicht zum Einsatz.
Und plötzlich ist Fährmann wieder die offizielle Nummer eins auf Schalke*. „Die Trainingseinheiten und die Testspiele in der Vorbereitung haben gezeigt, dass Ralle zu alter Stärke zurückgefunden hat", erklärte Wagner.
Das Gute für den Trainer und Schalke: Fährmann, wohl der Gewinner der Schalker Vorbereitung, ist Königsblauer durch und durch. Er ist ambitioniert, würde aber im Sinne "seines" Vereins allerdings eher nicht für unnötige Unruhen sorgen.
Sebastian Rudy: Kostspielige „Notlösung“ für die rechte Seite
Sebastian Rudy (30) wollte bei der TSG 1899 Hoffenheim bleiben - was im Sinne von Schalke gewesen wäre. Die Kraichgauer zogen die Kauf-Option nicht - und weil Rudy keinen neuen Verein gefunden hat, bleibt der ehemalige Nationalspieler (Vertrag bis 2022) nun ein Knappe.
Und Rudy hat wohl gute Aussichten auf einen Stammplatz. Allerdings nicht auf seiner eigentlichen Position im defensiven Mittelfeld, sondern als Rechtsverteidiger - weil Jonjoe Kenny nicht zu Schalke zurückkehren wird* und auch sonst offenbar keine Lösung in Sicht ist.

Nach Außen hin macht Rudy dabei gute Miene zu einem Spiel, was vielleicht nicht böse, aber sicher nicht sein Wunsch-Szenario ist. „Ich versuche, mich da rein zu finden. Das versuche ich in jedem Spiel und Training“, sagte Rudy jüngst über seine neue Rolle auf Schalke*.
Nabil Bentaleb: Mehrfach aussortiert - jetzt bei Schalke gesetzt
Es ist der x-te Anlauf für Nabil Bentaleb (25). Zu Beginn der Schalker Vorbereitung wurde er noch freigestellt, um sich um seine Zukunft zu kümmern - sprich: sich einen neuen Klub zu suchen. Ohne Erfolg. Jetzt erhält der zweitteuerste Profi der Klub-Geschichte einmal mehr eine Chance.
Es ist eine, die er wohl gern annimmt. „Der Coach hat gesagt, dass er bezüglich meiner Rückkehr aufgeschlossen ist und sich anschauen wird, wie ich mich auf und neben dem Feld verhalte, wie ich meine Qualitäten in die Mannschaft einbringen kann und wie er mich auf dem Platz einsetzen kann. Und dass ich eine Option für ihn bin, wenn ich die Erwartungen umsetze“, wird der Algerier in den Klub-Medien zitiert.
Weiter meinte Bentaleb: „Ich habe die Chance, ein wichtiger Teil der Mannschaft zu werden. Und das will ich unbedingt." Allerdings wurden solche Aussagen von ihm schon öfters nach Außen getragen - mit bekanntem Ergebnis.
Mark Uth: Trotz Kölner Ambitionen voll auf Schalke dabei
Es wär ähnlich wie bei Rudy: Mark Uth (29) wollte in Köln bleiben, der FC wollte den Stürmer behalten. Da sich die Klubs nicht einigten, bleibt er bei S04 - ist dort wieder die Sturm-Hoffnung. Immerhin: Uth trumpfte in den Testspielen auf - traf auch in der letzten Partie gegen Bochum*. Keine Spur von Frust oder ähnlichem.
„Dass Köln ihn gut findet, ist vollkommen in Ordnung. Und dass Mark gerne in seiner Heimatstadt gespielt und sich dort wohlgefühlt hat, ist auch verständlich“, erklärte Schalkes Trainer Wagner: „Auch die Tatsache, dass Mark das gesagt hat, ist auch überhaupt kein Problem. Für mich und uns ist wichtig, dass Mark Gas gibt, in die Mannschaft investiert und gut Fußball spielt. Und genau das macht er.“ *WA.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks.