Legende brauchte Aufpasser
Sie hatten einen mächtig anspruchsvollen Job: Rätsel um die beiden Maradona-„Festhalter“
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Diego Maradona tickte gegen Nigeria völlig aus. Wer waren die Männer, die dafür sorgten, dass er nicht vom Oberrang fiel?
St. Petersburg - Diego Maradona - das Denkmal bröckelt. Beim Zittersieg seiner Argentinier gegen Nigeria lieferte die alternde Fußball-Ikone eine ebenso unvergessliche wie traurige Show auf der Tribüne. Mal tanzte er, mal zeigte er beide Mittelfinger. Mal posierte er wie die Christusstatue in Rio, mal wedelte er mit einem übergroßen Maradona-Banner, mal schlief er ein. „El Diez“ wirkte völlig aufgedreht und teilweise wie von Sinnen. Zum Schluss klappte er zusammen und ließ sich in einem Krankenhaus durchchecken.
„Retter“ für Maradona
Bei all seinen Verrücktheiten wichen dem 57-Jährigen mehrere Männer nicht von der Seite, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Sie hielten Maradona fest, damit er nicht über die Balustrade fiel. Mit vollem Körpereinsatz schlangen sie ihre Arme um Maradonas Hüften, Bauch und Schultern.
Waren die Männer in weiser Voraussicht extra dafür angeheuert worden, um Maradona festzuhalten? War dafür der argentinische Fußballverband, oder gar die FIFA verantwortlich? Oder waren sie schlicht Maradonas eigene Leibwächter, die ihren Chef an diesem Tag ausschließlich vor sich selbst beschützen mussten?
Der Weltmeister von 1986 machte es seinen Begleitern jedenfalls nicht eben einfach. Immer wieder kletterte er vor die Plexiglaswand und gestikulierte wild.
Auch auf Twitter waren die Maradona-Beschützer ein Thema.
Hat Maradona einen eigenen Angestellten, der aufpasst, dass er nicht umkippt?#NGAARG pic.twitter.com/9itCwujmA5
— der leu (@derleumedia) 26. Juni 2018
„Hat Maradona einen eigenen Angestellten, der aufpasst, dass er nicht umkippt?“, fragt dieser User.
*cue Celine Dion* Maradona and pal reenact Titanic at #ARGNIG #WorldCup2018 last night pic.twitter.com/zbRc4tRyjc
— Charlie Gregory (@barefootchas) 27. Juni 2018
"so what do you do?"
— Rodger Sherman (@rodger_sherman) 26. Juni 2018
"i provide security for Maradona."
"oh, like, you're his bodyguard?"
"Not quite..." pic.twitter.com/mHiTP3h4Xh
Einige Nutzer zogen Vergleiche mit der ikonischen „Jack, ich fliege“-Szene aus dem Film „Titanic“ mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet. Ein User twitterte eine fiktive Konversation mit einem der Männer:
„Und, was machst du so?“
„Ich mach‘ Security für Maradona.“
„Oh, also sowas wie sein Bodyguard?“
„Nicht so ganz ...“
Selbst bei diesen kleinen Video-Sequenz hält einer der Helfer Maradonas Unterarm fest - nur zur Sicherheit.
Exakt ich im Club, wenn ich was
— Kevin Albrecht (@SoEinAlbrecht) 27. Juni 2018
nicht richtig verstanden habe.#NGAARG #wm2018 #maradona pic.twitter.com/NKJtLMsctI
„Was muss man tun und können, um Maradona-Festhalter zu werden? Gibt es dafür eine Job-Beschreibung?“, ist noch eine spannende Frage aus dem Netzwerk Twitter.
Was muss man tun und können, um #Maradona-Festhalter zu werden? Gibt es dafür eine Job-Beschreibung? #NGAAR https://t.co/fw18RKjxFf
— Armin Linder (@ArminLinder) 26. Juni 2018
Noch ein „ehrenamtlicher“ Maradona-Helfer?
Bei der Szene, als Maradona jemandem beide Mittelfinger zeigte, sprang ein weiterer Mann als „Festhalter“ ein. Er trug passenderweise ein argentinisches Maradona-Trikot. Wo da wohl seine gerade „hauptberuflichen“ Halter waren?
Es bleibt vorerst ein Rätsel, wer Maradonas Retter waren. Weder FIFA-Offizelle noch Vertreter des argentinischen Verbandes wollten sich Medien gegenüber äußern. Maradona hat nach eigenen Angaben alles gut überstanden, ist wohlauf - und dürfte beim nächsten Argentinien-Spiel im Achtelfinale gegen Frankreich wieder viele Blicke auf sich ziehen. Und erneut einiges an Arbeit für seine Begleiter bereithalten.
Spekulationen über Drogen auf der Tribüne wies Maradona übrigens zurück: „Sie haben uns nur Weißwein serviert. Und wir haben den ganzen Weißwein getrunken. Die Leute erfinden einfach Dinge“, sagte er zum argentinischen Journalisten Daniel Arcucci.
cg
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