KSV Hessen: Ehemalige Gremien entlastet

Die ehemaligen Gremien des Fußball-Regionalligisten KSV Hessen Kassel wurde am Donnerstagabend auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung entlastet.
Fußball. Viel Kritik hagelte es Ende Juni bei der Mitgliederversammlung des KSV. Stark vereinfach präsentierte der damalige Finanzvorstand Dirk Lassen die Zahlen – dass es schlecht um den Verein steht war allen klar, die Mitglieder wollten aber auch Erklärungen - die Entlastung des Vorstands sowie des Aufsichtsrats wurde auf Vorschlag von Oberbürgermeister Christian Geselle verschoben.
Am Donnerstag nun folgte die Entlastung der beiden Gremien auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung. Daniel Bettermann sowie Alexandra Berge wurden einstimmig, die beiden anderen Vorstandsmitglieder Wolfgang Linnebrink und Dirk Lassen mehrheitlich entlastet.
Dabei legte das ehemalige Vorstandmitglied Daniel Bettermann, anstelle des verhinderten Dirk Lassen den Bericht für den Vorstand ab. Unter anderem die gesunkenen Einnahmen seit 2010 und rückläufige Zuschauerzahlen sorgten für ein dickes Minus – Sponsoren wanden sich vom Verein ab und so musste der KSV bekanntermaßen Insolvenz anmelden, so eine der Erklärungen.
Der Fehlbetrag des Geschäftsjahres 2016 liegt hingegen bei 451.000 Euro. Der Schuldenstand beträgt mittlerweile über zwei Millionen Euro. Konnte der KSV 2010 noch einen Überschuss von 150.000 Euro erwirtschaften, gab es seitdem einen jährlichen Fehlbetrag von durchschnittlich 200.000 Euro.
Was nochmal deutlich wurde: Gremienmitglieder pumpten immer wieder Geld in den Verein, wie auch der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende Matthias Hartmann in seinem Bericht betonte – insgesamt waren es rund eine Million Euro.
Einer der sich selten zu Wort meldete, am Donnerstag aber einiges zu sagen hatte war Matthias Uffelmann. „Natürlich wurden Fehler gemacht“, sagte er, „doch die Globalisierung des Fußballs ist das Problem.“ Früher seien Kinder noch Fans des Vereins vor Ort gewesen, „heute gibt es in Kassel mehr Fans von Real Madrid.“ Auch der DFB bekam sein Fett weg, der die Regionalliga so lange reformiert habe, bis sie nicht mehr funktionierte. Er wünscht sich für die Zukunft die Befriedung des Vereins, Zusammenhalt und einen faireren Umgang miteinander.