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Biathlon: Die deutschen Herren sind bereit für den Saisonstart

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Von: Tobias Ruf

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Biathlon: Johannes Kühn (links) und Benedikt Doll (rechts) starten in die neue Saison.
Biathlon: Johannes Kühn (links) und Benedikt Doll (rechts) starten in die neue Saison. © picture alliance/Hendrik Schmidt/dpa

Johannes Kühn und Benedikt Doll gehören zum deutschen Team, das am Samstag in den Weltcup 2020/21 im Biathlon startet. Bei chiemgau24.de sprechen sie über ihre Vorbereitung, die neue Saison und ihre Ziele.

Kontiolahti – Johannes Kühn und Benedikt Doll sind seit Jahren fester Bestandteil der deutschen Biathlon-Nationalmannschaft der Herren. Vor dem Saisonstart im finnischen Kontiolahti am Samstag sprechen sie bei chiemgau24.de über ihre Vorbereitung, eine ungewöhnliche Saison und über die internationale Konkurrenz.

Für Kühn startete die Vorbereitung auf den Weltcup 2020/21 im Biathlon reibungslos, dann musste er aber gleich zwei Rückschläge hinnehmen. „Ich konnte mein Training trotz Corona gut gestalten und hatte im Sommer keine Einschränkungen und gesundheitlichen Probleme. Kurz vor der Deutschen Meisterschaft bin ich dann gestürzt und musste auf diesen Härtetest verzichten. Das war ein ungewohntes Gefühl, nach so vielen Jahren mal nicht bei der Deutschen Meisterschaft dabei zu sein“, sagte Kühn.

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Und auch nach den deutschen Titelkämpfen wurde Kühn vom Pech verfolgt. „Nach der Deutschen Meisterschaft habe ich mir dann das Außenband gerissen, das ist schon schwerer ins Gewicht gefallen. Ich habe derzeit zwar keine Probleme mehr damit, aber ein gewisser Trainingsrückstand ist natürlich vorhanden.“

Da der 29-Jährige ohnehin für den Weltcup qualifiziert ist, musste er sich um seinen Startplatz in Kontiolahti keine Gedanken machen. Das trifft auch auf Benedikt Doll zu, der einen durchweg positiven Sommer hinter sich hat.

„Meine Vorbereitung lief reibungslos, ich konnte mich in der Natur frei bewegen und mich auch am Stützpunkt gut vorbereiten. Nur ein Lehrgang wurde gestrichen, das war aber zu verschmerzen. Ich habe viel Neues ausprobiert und vor allem am Schießen gearbeitet. Ich habe mit Engelbert Sklorz zusammengearbeitet und auch mit einem Schützen an meinem Stützpunkt am Notschrei trainiert“, sagte Doll bei chiemgau24.de.

Biathlon: Benedikt Doll am Schießstand beim Trainingslager in Muonio.
Biathlon: Benedikt Doll am Schießstand beim Trainingslager in Muonio. © DSV

Im athletischen Bereich arbeitete der 30-jährige Schwarzwälder gezielt an der Schnelligkeit und auch abseits des Sports legte sich der Weltmeister von 2017 mächtig ins Zeug. „Ich habe mein Bachelor-Studium an der Hochschule Furtwangen im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen Marketing und Vertrieb abgeschlossen“, berichtete Doll weiter.

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Für die Saison, die am Samstag mit einem Einzel bei den Herren beginnt, hat Doll zwei klare Ziele. „Ich nehme mir in jeder Saison vor, unter die besten Sechs im Gesamtweltcup zu kommen. Das ist mir bisher noch nicht gelungen. Im letzten Jahr habe ich dieses Ziel als Achter knapp verpasst, das spornt mich zusätzlich an. Zudem würde ich gerne mit der Staffel mal wieder ganz oben auf dem Podest stehen. Ich habe das schon erleben dürfen, das ist ein tolles Gefühl“, sagte Doll.

Auch Kühn hatte eigentlich ein klares Ziel, geht nach den Verletzungen aber defensiver an seine Erwartungen heran.

„Vor dem Außenbandriss hatte ich eigentlich die Top-15 im Gesamtweltcup im Visier. Jetzt gehe ich aber etwas defensiver an die Saisonziele heran. Der Fokus liegt erst einmal darauf, dass ich fit und beschwerdefrei in die Saison starte. Wie sich der Trainingsrückstand dann auswirken wird, kann ich jetzt noch nicht abschätzen“ ergänzte Kühn. Biathlon: Alle Termine für den Weltcup 2020/21

Kühn und sein Teamkollege Doll sehen das deutsche Team für den Saisonstart gut gerüstet, international haben sie identische Kandidaten auf der Liste.

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„International werden wir es mit Ausnahme von Martin Fourcade, der seine Karriere beendet hat, mit den selben Protagonisten wie in der vergangenen Saison zu tun haben“, sagte Doll.

Um wen es sich dabei handelt, präzisierte Kühn. „Ich lehne mich ganz weit aus dem Fenster und werfe den Namen Johannes Thingnes Boe in den Raum (lacht). Wir werden also die üblichen Verdächtigen auch in dieser Saison wieder vorne sehen. Boe und die Norweger, die mannschaftlich starken Franzosen und auch uns Deutsche muss man auf dem Zettel haben. Der Österreicher Felix Leitner ist einer, dem ich zutraue, dass er in dieser Saison einen großen Schritt nach vorne macht.“

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Dass auch Doll und Kühn ganz vorne mitlaufen konnten, stellten sie in der Vorsaison mehrmals unter Beweis. Doll wurde Achter im Gesamtweltcup und gewann in Annecy als einziger deutscher Mann ein Weltcup-Rennen in der Saison 2019/20.

Kühn beendete die Saison als 13. in der Gesamtwertung, fuhr beim Sprint in Oberhof aufs Podest und holte mit den Staffeln drei weitere Podestplätze.

Für das Einzel am Samstag und den Sprint am Sonntag sind Doll und Kühn gesetzt. chiemgau24.de ist bei allen Rennen im Liveticker mit dabei, los geht es am Samstag um 11:00 Uhr.

Quelle: chiemgau24.de

*chiemgau24.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

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