Warum ist der Ferrari so langsam? Jetzt rechnet Vettel ab - und nennt konkrete Details
Sebastian Vettels Zeit bei Ferrari neigt sich dem Ende zu. Was waren die Gründe für die Katastrophen-Saison? Der Deutsche blickt ehrlich zurück.
- Sebastian Vettel* wird Ferrari* am Saisonende verlassen, aber bleibt der Formel 1* erhalten.
- In einem Interview blickt er zurück - und nennt die Gründe für die schwierige Zeit.
- Er spart dabei nicht mit Selbstkritik.
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Kemmental/Schweiz - Nicht mehr lange, dann hat das Elend ein Ende. Das wird der geneigte Rennsport-Fan wohl über die Beziehung von Sebastian Vettel und Ferrari sagen. Ähnlich sieht es Ex-Ferrari-Star Felipe Massa.
Die Katastrophen-Saison befindet sich in den letzten Zügen - auch wenn es in der Türkei nochmal einen Lichtblick gab. Was viele aber immer noch nicht verstehen: Wie konnte es bei den Italienern eigentlich so schnell bergab gehen?
Formel 1: Sebastian Vettel blickt auf Ferrari-Zeit zurück - „Sind gescheitert“
Für Vettel ist jetzt langsam die Zeit gekommen, zu rekapitulieren. Seine Beziehung zum Team ist abgekühlt, beide Seiten sehnen sich das Ende herbei. Der Deutsche sitzt schon bald im Aston Martin. Im Interview mit der Zeit wird Vettel unter anderem gefragt, warum er und der Ferrari so langsam sind - und er antwortet so deutlich wie selten. Man sei „gescheitert“.
Er schiebt die Schuld nicht nur auf das Team. „Ich empfinde mich als sehr selbstkritisch. Meine Erwartungen an mich sind meist höher als die von außen“, sagt der 33-Jährige. Zum Beispiel sei das Rennen auf dem Nürburgring „keine Glanzleistung“ gewesen. „Das hat mich extrem geärgert. Dieses Jahr ist schwierig für mich. Ich spüre auch Selbstzweifel, weil ich, sagen wir es ruhig, noch nicht auf einen grünen Zweig gekommen bin.“
Formel 1: Sebastian Vettel erklärt schlechte Performance des Ferraris
Grund dafür ist zum einen das Verhältnis zum Team - es ist „nicht mehr die große Liebesbeziehung“, sagt er offen. Zum anderen wäre da die schlechte Performance des Autos. Hier wird Vettel konkret. „Letztes Jahr hatten wir ein Auto, das relativ effizient war. Es hat sehr viel Abtrieb erzeugt, aber nicht so viel Luftwiderstand - dieses Jahr haben wir mehr Abtrieb, aber auch deutlich mehr Luftwiderstand“, erklärt der viermalige Formel-1-Champion.
Er bestätigt, dass das Team sich mehr oder weniger voll auf seinen Teamkollegen Charles Leclerc konzentriert. „Ich bin nicht mehr so involviert wie früher“, sagt er. „Wir als Team haben in den letzten Jahren extrem viel probiert, aber unterm Strich sind wir, wenn man es ganz hart formuliert, gescheitert. Deshalb freue ich mich auch darauf, dass im nächsten Jahr etwas Neues beginnt.“ (epp)