Keine deutsche Medaille im Massenstart - Lob von Neuner

Wer hätte das gedacht! Die deutschen Biathletinnen haben bei den Weltmeisterschaften in Antholz auch ohne Gold überzeugt. Auch wenn es im letzten Rennen keine Medaille mehr gab.
Antholz (dpa) - Auch wenn die am Vortag mit Staffel-Silber dekorierten deutschen Biathletinnen beim großen WM-Finale keine Medaille mehr holten, von Magdalena Neuner gab es ein dickes Lob für die Leistungen ihrer Nachfolgerinnen in Antholz.
«Mein Fazit fällt positiv aus», sagte die ARD-Expertin. «Meine Einschätzung war eigentlich so, dass ich dachte die Männer sind diejenigen, die hier Medaillen abräumen. Am Ende waren es die Mädels», meinte die Rekordweltmeisterin. «Toll wäre natürlich noch eine Goldmedaille gewesen.»
Doch die sieben Goldmedaillen holten die Norwegerin Marte Olsbu Röiseland (5) und die Italienerin Dorothea Wierer (2). Mit ihrem finalen Triumph am Sonntag im Massenstart vor Wierer und der Schwedin Hanna Öberg gewann Röiseland ihr fünftes Gold. Sie hat nun als erste Skijägerin überhaupt sieben Medaillen bei sieben Starts gewonnen. «Ich bin überglücklich, das ist einfach eine tolle Weltmeisterschaft», sagte die 29-Jährige über ihre Auftritte in der Südtirol-Arena.
Am Final-Sonntag war Franziska Preuß (3 Fehler) als Achte über die 12,5 Kilometer mit einem Rückstand von 1:00,3 Minuten beste deutsche Skijägerin. «Mehr war nicht drin. Ich bin körperlich schon ziemlich fertig», sagte die 25-Jährige. Zusammen mit Erik Lesser hatte sie Silber in der Single-Mixed-Staffel gewonnen und gehörte am Samstag neben Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Karolin Horchler zur silbernen Damen-Staffel. «Grundsätzlich bin ich zufrieden, mit zwei Medaillen heimzufahren», meinte die Bayerin, die sich in allen Einzel-Rennen in den Top Acht platziert hatte. «In jedem Einzel-Rennen ein Top-Ergebnis, das ist einfach cool», sagte sie.
Trotz sieben Strafrunden kam die Verfolgungszweite Denise Herrmann im Massenstart noch auf Rang zwölf. «Mit dem Laufen ging es gut, aber es ärgert mich ungemein, wie man so leichtfertig eine bessere Platzierung vergeben kann», sagte die 31-Jährige. «Aber die WM war trotzdem sehr, sehr gut.» Im Vorjahr in Östersund hatte die frühere Langläuferin allerdings einen kompletten Medaillensatz abgeräumt, und neben Mixed-Silber noch Gold in der Verfolgung und Bronze im Massenstart gewonnen.
Karolin Horchler (3) wurde 13., Vanessa Hinz (3) beendete die WM auf Rang 17. Die 27 Jahre alte Hinz hatte mit dem Gewinn von Silber über die 15 Kilometer für eine der großen Überraschungen aus deutscher Sicht gesorgt. «Für mich ist ein Traum ist in Erfüllung gegangen», sagte sie. «Jetzt freue ich mich auf daheim, auf meine Oma, auf meine Tante. Die haben schon den Sekt kalt gestellt, dann können wir daheim noch ein bisschen feiern.»
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