Polizei-Einsatz in Niedersachsen: Kunde schlägt Alarm - Aldi-Filiale evakuiert

Was für ein Schock. Ein Discounter musste evakuiert werden. Drei Stunden lang suchten Polizei und Experten nach einer tödlichen Gefahr.
- Ein Aldi-Discounter musste evakuiert werden.
- Der Markt in Varel (Niedersachsen) bei Oldenburg war rund drei Stunden lang gesperrt.
- Ein Kunde hatte im Supermarkt Alarm geschlagen.
Varel - Großeinsatz in einem Aldi-Markt in Varel bei Oldenburg. Ein Kunde hatte einen Spinnen-Alarm ausgelöst. Der Discounter wurde geräumt und geschlossen, twitterte die Polizei gegen 14 Uhr am Dienstagnachmittag (3.3.). Es sei ein Verdacht auf eine „Bananenspinne“ gemeldet worden.
Ein Kunde habe das exotische Tier anscheinend bemerkt und einen Supermarktmitarbeiter informiert. Die Filialleitung rief die Polizei. Zunächst war unklar, ob es sich bei der sogenannten „Bananenspinne“ um eine giftige Brasilianische Wanderspinne (lateinisch: Phoneutria) handelt. Das Gift einer Brasilianischen Wanderspinne kann für den Menschen lebensgefährlich werden. Die Spinne gilt als aggressiv und bewegt sich auf ihren acht kräftigen Beinen besonders schnell. Deswegen wurde der Aldi-Markt nach Absprache mit den Behörden evakuiert. Dann suchten Experten nach der Spinne.
Bananenspinne im Aldi-Markt?
Neben der Polizei waren Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und des Ordnungsamts der Stadt Varel vor Ort. Gegen 17 Uhr dann die Entwarnung. „Der Verbrauchermarkt ist wieder geöffnet“, twittert die Polizei. Es konnte keine Spinne gefunden werden.
Ein Sprecher von Aldi-Nord bezeichnete den Vorfall als Fehlalarm, wie der Friesländer Bote (friebo.de) berichtet und zitiert folgendes Statement: „Eine tropische Spinne, die ein Kunde in den Bananen gesichtet haben will, konnte trotz intensiver Suchmaßnahmen von Mitarbeitern sowie herbeigerufenen Fachbiologen des Aquariums in Wilhelmshaven nicht gefunden werden.“
Das Marktpersonal habe besonnen gehandelt. Sofort wurden die offenen Bananenkartons foliert, heißt es dort weiter. Nach dem Eintreffen der Spinnenexperten sei der gesamte Obst- und Gemüsebereich intensiv durchsucht worden, Regale abgebaut worden.
Spinnen-Alarm im Discounter: So reagiert Aldi Nord auf den Vorfall
Aldi Nord hat den Vorfall in diesem Markt, wie der Friesländer Bote berichtet, offensichtlich ernst genommen. Allerdings lässt eine Aussage aufhorchen. Aldi habe eine unbemerkte Einfuhr der giftigen Spinne ohnehin für unwahrscheinlich gehalten. „Die Art Phoneutria nigriventer (Brasilianische Wanderspinne) kommt laut Aussage der Fachbiologen nur in Brasilien, Uruguay, Paraguay und Argentinien vor.“ Aldi handele jedoch Bananen aus Ecuador.
Spinne im Aldi-Discounter gefangen
Wie der NDR.de berichtet, ist in dem Aldi-Markt in Varel einen Tag später doch eine Spinne gefangen worden. Statt der zunächst vermuteten hochgiftigen Brasilianische Wanderspinne habe es sich allerdings um eine weit ungefährlichere Warmhaus-Riesen-Krabbenspinne gehandelt, sagte ein Sprecher der Discounterkette in der Region. Die Spinne sei an Fachbiologen übergeben worden.
Dagegen wurde in einem Münchner Supermarkt vor Kurzem tatsächlich eine Gift-Spinne - eine Brasilianische Wanderspinne entdeckt, wie tz.de* berichtet. Ein ganz ähnlicher Fall ereignete sich in einem Supermarkt im Harz.
Obendrein ist in München eine neue Giftspinnen-Art, laut tz.de*, heimisch geworden, die nicht nur Menschen mit einer Spinnenphobie beunruhigt.
Übrigens: Der Name „Bananenspinne“ ist keine wissenschaftlicher begründete Spinnenart, sondern wird verwendet, weil diese Spinnen in Bananenkisten zwischen Bananen oder Stauden gefunden werden. Sie reisen als blinde Passagiere nach Deutschland.
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