ganzen Land gibt es 1220 Intensivbetten, 651 davon gelten als Corona-Betten - fast alle sind belegt.
Der griechische Verband der Privatkliniken begründete die Weigerung mit dem Argument, die Kliniken seien nicht auf Corona vorbereitet. Es mangele an Möglichkeiten, die Patienten zu isolieren. Das Personal sei zudem nicht für Corona-Kranke geschult. „Menschenleben werden gefährdet“, warnte Verbandschef Grigoris Sarafianos am Freitag im Fernsehsender Skai. Man habe stattdessen angeboten, den staatlichen Krankenhäusern 1000 andere Patienten abzunehmen.
Update vom 19. November, 14 Uhr: Die Corona-Lage in Europa bleibt brisant. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beklagt eine wachsende Zahl an Corona-Todesfällen. So habe die Zahl der Sterbefälle in Verbindung mit dem Coronavirus um 18 Prozent in den letzten beiden Wochen zugenommen. Das sagte WHO-Direktor Hans Kluge am Donnerstag. Vergangene Woche seien mehr als 29.00 Todesfälle registriert worden. Dies bedeute, dass alle 17 Sekunden eine Person in Europa mit Covid-19 stirbt.
Dass derzeit pro Tag 4500 Leben an Covid-19 verloren gingen, sei vermeidbar, sagte Kluge. Wer sich an Richtlinien halte und gegen Missinformationen vorgehe, liefere einen Beitrag, um Sterbefälle zu vermeiden.
„Das ist ein kleines Signal, aber ein Signal nichtsdestotrotz“, so Kluge in Anbetracht positiver Aspekte. Dank dem Befolgen eines umsichtigen Verhaltens habe sich die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen in der vergangenen Woche von mehr als zwei Millionen in der Vorwoche auf schätzungsweise 1,8 Millionen verringert.
Dennoch gebe es zunehmende Anzeichen dafür, dass die Gesundheitssysteme wegen zunehmender Fallzahlen an ihre Grenzen stoßen. In Frankreich seien die Intensivstationen seit zehn Tagen mit mehr als 95 Prozent ausgelastet, in der Schweiz sei die volle Auslastung bereits erreicht. Den Angaben zufolge gehen 28 Prozent aller bisher registrierten weltweiten Corona-Infektionen sowie 26 Prozent aller global erfassten Corona-Todesfälle auf Europa zurück. In der europäischen Region, zu der die WHO mehr als 50 Länder zählt, gab es nach Angaben der Organisation bislang rund 15,8 Millionen Infektionen und fast 355 000 damit in Verbindung stehende Todesfälle.
Update vom 18. November, 14.47 Uhr: Als erstes Land in Europa hat Frankreich die Schwelle von zwei Millionen Corona-Fällen überschritten. Das geht aus den Daten der Johns-Hopkins-Universität aus Baltimore hervor. 2.087.183 Coronainfektionen wurden seit Beginn der Pandemie verzeichnet, 46.346 Menschen starben an oder mit dem Coronavirus.
Nach Angaben der Europäischen Seuchenbehörde ECDC sind bis Mittwoch in den europäischen Ländern der 27 EU-Staaten sowie Norwegen, Island, Liechtenstein und Großbritannien 11.120.884 Coronainfektionen und 275.596 Todesfälle gemeldet worden (Datenstand: 18. November). Bei der 14-Tage-Inzidenz führt Luxemburg momentan mit einem Wert von 1241.6 an. Den niedrigsten Wert hat, laut ECDC, Finnland (54.5).
Ausgewählte Länder in Europa | 14-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner |
---|---|
Luxenburg | 1241.6 |
Österreich | 1069.5 |
Tschechien | 1002.7 |
Slowenien | 939.7 |
Lichtenstein | 935.4 |
Polen | 890.4 |
Kroatien | 818.8 |
Frankreich | 796.8 |
Italien | 792.3 |
Portugal | 785.1 |
Belgien | 657.9 |
Schweden | 556.5 |
Spanien | 534.0 |
Großbritannien | 505.4 |
Deutschland | 308.0 |
Finnland | 54.5 |
Update vom 17. November, 15.21 Uhr: Bars und Restaurants in Frankreich dürfen frühestens am 15. Januar 2021 wieder öffnen. Das berichtet der staatliche Sender France Info. Zuvor habe die Regierung zwar noch von einer Perspektive für Dezember gesprochen. Doch laut France Info gebe es mehrere zuverlässige Quellen aus dem Wirtschaftsministerium, die einen Termin Mitte Januar genannt hätten.
In Frankreich liegen mehr als 33.000 Patienten mit einer Corona-Infektion im Krankenhaus, die Situation auf den Intensivstationen verschlechtert sich zusehend. Allein am Freitag wurden 4.900 Covid-19-Patienten in eine Klinik eingewiesen. Die Zahl der täglichen Corona-Neuinfektionen ist jedoch in den vergangenen zehn Tagen leicht zurückgegangen. Am Montag wurden nur noch 9406 Neuinfektionen gemeldet, weniger als in Deutschland.
„Wir sind in einer Phase, in der die Pandemie zurückgeht, selbst wenn sie auf hohem Niveau bleibt”, sagte Gesundheitsminister Olivier Veran am Dienstag dem Fernsehsender BFM. „Wir haben das Virus jedoch noch nicht besiegt. Es ist noch zu früh, um unsere Bemühungen zu lockern“, betonte Véran. Seit dem 30. Oktober gelten in Frankreich strenge Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen dürfen nur mit einem Formular und triftigem Grund vor die Tür, Einzelhandel und Gastronomie sind geschlossen.
Update vom 17. November, 14.58 Uhr: Schweden setzte in der Corona-Pandemie lange Zeit auf einen Sonderweg. Um die Infektionszahlen zu senken, greift das Land nun zu schärferen Maßnahmen. Schweden hat im Vergleich zu den anderen nordischen Ländern recht viele Sterbefälle durch die Pandemie zu verzeichnen. Eine Corona-Infektion ist die dritthäufigste Todesursache in Schweden, wie die Oberste Sozialbehörde des Landes mitteilt. Im ersten Halbjahr 2020 waren rund 51.500 Menschen in Schweden gestorben, 14.000 davon an Herz- und Kreislauferkrankungen, 11.600 an Tumoren und 5.500 an Covid-19.
Update vom 16. November, 16.23 Uhr: Auch in Österreich spitzt sich die Corona-Lage weiter zu. In einigen Bezirken explodieren die Infektionszahlen regelrecht - sogar ein Inzidenz-Wert von 1000 wurde mancherorts überschritten. Die Regierung sieht im zweiten Lockdown die letzte Chance das Schlimmste zu verhindern.
Update vom 16. November, 9 Uhr: In Tschechien hat eine traurige Marke bei den Corona-Todeszahlen überschritten. Seit Beginn der Pandemie starben bisher 6.208 Infizierte, wie aus den Daten des Gesundheitsministeriums hervorgeht. In den vergangenen 24 Stunden wurden demnach 1.887 Corona-Neuinfektionen registriert (Vortag: 4.199). Bisher haben sich nachweislich 460.116 Menschen mit Sars-CoV-2 infiziert. In tschechischen Kliniken werden derzeit 7.200 Patienten mit dem Coronavirus behandelt, 1.100 Menschen müssen auf der Intensivstation behandelt werden.
Die Nachrichtenagentur CTK berichtete, dass die Krematorien in mehreren Regionen des Landes stark ausgelastet seien. Die meisten Menschen in Tschechien wählen seit jeher die Feuerbestattung.
Tschechien hat für Deutschland die Einreisebestimmungen geändert. Geschäftsreisende aus Deutschland müssen bei der Einreise einen negativen Corona-Test (PCR) vorweisen und sich vorher online anmelden. Seit dem 5. Oktober gilt in dem Nachbarland der Notstand. Touristische Reisen sind deswegen nicht möglich. Das Auswärtige Amt weist auf seiner Webseite auf die dynamische Situation in Tschechien hin und übernimmt ausdrücklich keine Gewähr für Informationen.
Update vom 15. November, 21.15 Uhr: Polen hat verzeichnet aktuell täglich mehr als 25.000 Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Die Lage in dem deutschen Nachbarland spitzt sich zu. In einem persönlichen Brief reagierte nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unter anderem auf die kritische Lage - und bot Deutschlands Hilfe an. Doch dies stößt offenbar nur sehr bedingt auf Gegenliebe.
„Sollen doch die deutschen Herren während der Pandemie polnische Ärzte, die im deutschen Gesundheitswesen arbeiten, nach Polen schicken“, sagte die PiS-Abgeordnete Joanna Lichocka laut Focus.de der Boulevardzeitung „Fakt“. Zuvor hatte Präsident Andrzej Duda die angebotene Unterstützung bereits vorerst abgelehnt - und trifft damit offenbar den Ton der polnischen Regierungspartei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS). Der Einsatz der in Deutschland lebenden polnischen Ärzte solle dann auch gleich noch von Deutschland bezahlt werden, wetterte Lichocka in dem Fakt-Interview weiter.
Bei Ärzten, die in Polen im Einsatz sind, ruft diese Reaktion scheinbar Empörung hervor. „Jeder Arzt, der die Gesundheit im Kampf gegen die Pandemie stärkt, ist Gold wert“, sagte der Rheumatologe Bartosz Fialek gegenüber dem Blatt. Vielmehr solle man sich in Polen um attracktivere Konditionen für Ärzte bemühen, damit diese nicht abwanderten.
Erstmeldung vom 14. November 2020:
München/Piatra Neamt - Die zweite Coronavirus-Welle* scheint Europa mit voller Wucht zu treffen. Vielerorts steigt die Zahl der Neuinfektionen. Deutschland verzeichnete am Samstag mehr als 22.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden und befindet sich seit dem 2. November in einem sogenannten „Lockdown-Light“ . Auch in Österreich spitzt sich die Lage deutlich zu. Österreichs Kanzler Sebastian Kurz verkündete einen „harten Lockdown“, der bis 6. Dezember gelten soll. Indes ereignete sich in Rumänien ein tragisches Ereignis auf einer Covid-19-Intensivstation.
In einem Krankenhaus der nordostrumänischen Stadt Piatra Neamt sind zehn schwerkranke Covid-19*-Patienten am Samstagabend an schweren Verbrennungen gestorben. Auf der Intensivstation, auf der insgesamt 16 Patienten künstlich beamtet wurden, war ein Feuer ausgebrochen. Sieben weitere Menschen erlitten schwere Verbrennungen, darunter auch der für die Intensivstation verantwortliche Arzt.
Angaben der Behörden zufolge dürfte ein Kurzschluss den Brand ausgelöst haben. Medien kommentierten, dass der Sauerstoff in den Beatmungsvorrichtungen das Feuer wohl noch verstärkt habe. Gesundheitsminister Nelu Tataru reiste umgehend zum Unglücksort. Es wurde erwartet, dass die Staatsanwaltschaft zu den Ursachen ermitteln würde.
Rumänien hatte die erste Corona-Welle vergleichsweise glimpflich überstanden. In den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Neuinfektionen und der Corona-Patienten* in den Krankenhäusern aber stetig an. Am Samstag meldeten die rumänischen Behörden 129 neue Corona-Todesfälle binnen 24 Stunden. Der Johns-Hopkins-Universität zufolge haben sich bislang 353.185 Menschen mit dem Coronavirus* infiziert. Mehr als 8.800 sind an Covid-19 gestorben (Stand: 14. November, 22.13 Uhr).
Indes verschärft sich die Corona-Lage in Polen weiter. Eine Woche nach der Verhängung eines Teil-Lockdowns hat Polen einen Höchststand an neuen Corona-Todesfällen registriert. Innerhalb von 24 Stunden seien 548 Sterbefälle gemeldet worden. Das teilte das Gesundheitsministerium mit.
Die Gesamtzahl der Todesfälle stieg damit auf mehr als 10.000. Die Zahl der Neuinfektionen* stieg den Angaben zufolge um 25.571 Fälle an. Durch einen Vergleich mit Deutschland, seinen knapp 83 Millionen Einwohnern und knapp 22.000 Neuinfektionen lässt sich die prekäre Lage in Polen deutlich veranschaulichen. Indes stellen die plötzlich abfallenden Corona-Zahlen in Madrid Forscher vor ein Rätsel.
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